13.04.2017

erinnern – trauern - aufbrechen

Von Anne Burgmer

Ein ökumenischer Gottesdienst für Angehörige von Verstorbenen, Mitgliedern von Trauergruppen, Palliative Care-Begleitpersonen und Pflegende. Am 30. April 2017 wird einmal mehr gezeigt auch Schweres gehört zum Leben, doch der Tod hat nicht das letzte Wort.

Das Vorbereitungsteam ist ein Ökumene-Potpourri: Der reformierte Badener Pfarrer Markus Gaber, Ella Gremme, Pastoralassistentin der Römisch-Katholischen Pfarrei Baden, Wolfgang Kunicki, von der Christkatholischen Kirche im Aargau, Hans Niggeli, von der Römisch-Katholische Kirche im Aargau sowie Anna Schütz vom Hospiz Aargau und Karin Tschanz, Palliative Care der Aargauer Landeskirchen.

Trilogie des Lebens

Gemeinsam sitzen sie rund um den Tisch und diskutieren, wie sie das gewählte Thema «Licht» am besten in einen Gottesdienst umsetzen. Es ist die dritte Feier des Lebens und vervollständigt in gewisser Weise die Feiern aus den Jahren 2015 (Thema Erde/Pflanzen) und 2016 (Wasser) zu einer Trilogie des Lebens. Ganz gleich, wie erfahren Seelsorgende oder Teilnehmende an Liturgiekreisen sind, bei der Gottesdienstvorbereitung diskutieren sie stets dieselben Punkte: Können die guten Ideen aus dem letzten Treffen so einfach umgesetzt werden? Wer organisiert die benötigten Materialien? Stimmt der Ablauf und wer liest welchen Text?

Balanceakt

Es ist den Veranstaltenden wichtig, dass nicht die Trauer im Zentrum steht, sondern die wechselnden Pfade, die neben dem Schweren auch die Hoffnung auf das Leichte und Gute beinhalten. Einen besonderen Balanceakt zeigt Anna Schütz, Vorstandspräsidentin Hospiz Aargau, auf: «Die Menschen, die sich im Hospiz engagieren sollen nicht plötzlich den Eindruck bekommen, dass Hospiz sei jetzt auch irgendwie christlich. Hospiz Aargau kümmert sich um den Menschen ungeachtet seiner Religions- oder Konfessionszugehörigkeit und auch die Mitarbeitenden sind frei in ihrer Weltanschauung und Religion».

Christliches Anliegen

Dennoch gibt es eine lange Geschichte der achtsamen und fürsorgenden Pflege von Schwerkranken und Sterbenden in den christlichen Kirchen. Und es gehört zum Auftrag der drei Aargauer Landeskirchen, die seit August 2016 im Bereich Palliative Care an einem Strick ziehen, mit der Feier des Lebens das Christliche des Anliegens deutlich zu machen. «Dass es die Feier gibt», so formuliert es einer aus dem Vorbereitungsteam, «könne ruhig noch weiter gestreut werden». Der Flyer zur Feier liegt auf jeden Fall im Kantonsspital Baden auf und auch im Hospiz Stationär in Brugg macht man auf die Feier aufmerksam. «Wir haben die Wände des ganzen Hospiz mit Flyern und Plakaten gepflastert. Es ist einfach schade zu merken, dass immer weniger Menschen den Weg in die Kirche finden», macht sich auch Dieter Hermann, Geschäftsführer des Hospiz Stationär für die Feier stark.

 

Veranstaltunghinweis
Ökumenischer Gottesdienst «Feier des Lebens. Erinnern – trauern – aufbrechen». Besonders Angehörige von Verstorbenen, Mitglieder von Trauergruppen und Palliative Care-Begleitpersonen und Pflegende sind am Sonntag, 30. April 2017 um 10.30 Uhr in der Reformierten Kirche Baden zur dritten Feier des Lebens eingeladen. Im Anschluss an den Gottesdienst gibt einen Apéro mit Aargauer Rüeblisuppe und Russenzopf.

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