29.01.2020

Erwachsenenbildungsreihe will Kirchenferne ansprechen

Von Andreas C. Müller

  • Auch in diesem Jahr präsentiert die Erwachsenenbildungsreihe «aufbrechen» in Baden wieder ein interessantes und vielschichtiges Jahresprogramm. Das Thema in diesem Jahr: Good News!
  • Nach der Auftaktveranstaltung am 24. Januar zum Thema «Ist Glück deine Entscheidung?» folgt am 14. Februar ein Vortrag von Markus Huppenbauer, Professor für Ethik an der Universität Zürich, zum Verhältnis Wirtschaft und Religion. Horizonte sprach mit Heinz Bürgler von der achtköpfigen Organisationsgruppe.

 

Wie lange gibt es «aufbrechen» schon?
Heinz Bürgler: Wir haben 2014 begonnen – damals hiess es einfach «aufbrechen». Noch ohne einen ergänzenden Titel. Ab 2015 haben wir dann jeweils einen Titel ergänzt – sowie in diesem Jahr «Good News». Das erste Mal hiess es: «Kirche neu denken»

Kirche neu denken: Entsprach das auch der Intention der Reihe?
Auf jeden Fall! Wir wollen ja bewusst Menschen ansprechen, die kirchenfern sind.

Die «aufbrechen»-Reihe hat ja ihre Wurzeln in Wettingen, findet aber in Baden statt. Warum?
Ja, das ist richtig: Unsere Wurzeln sind in Wettingen. Dort haben wir lange vor 2014 mit drei bis vier Veranstaltungen pro Jahr begonnen. Dann kam die Idee einer Reihe durchs ganze Jahr hindurch – etwas Verbindlicheres mit einem thematischen Bogen. Dabei haben wir gemerkt, dass unser Programm regionale Strahlkraft hat. Darum haben wir mit dem Roten Turm den urbanen Raum gewählt. Immer wieder finden Veranstaltungen aber auch in der Stadtkirche oder in der Sebastianskapelle statt.

Hat sich das bewährt? Wie viele Personen kommen durchschnittlich an die «aufbrechen»-Veranstaltungen?
Als Röbi Köller da war, kam der Hauswart des Roten Turms ins Schwitzen, so viele Leute waren da. Und bei alt-Abt Martin Werlen waren es seinerzeit auch 150 Personen. Im Schnitt sind es 50 bis 70 Personen.

Wie finanziert sich die Erwachsenenbildungsreihe?
Zu Beginn war es die Katholische Kirchgemeinde Wettingen, mittlerweile aber auch Baden und Ennetbaden. Wichtigster Grund, dass die Kirchgemeinden Baden-Ennetbaden sich zur Hälfte an der Finanzierung beteiligen, ist, dass das Format «aufbrechen» die Verantwortlichen von Baden-Ennetbaden überzeugt hat, mitzumachen und diese Art von Erwachsenenbildung tatkräftig zu unterstützen.

Das Thema der laufenden Reihe lautet «Good News». Wie sind Sie auf dieses Thema gekommen?
«Leben und Sterben» im vergangenen Jahr ist vielen Besucherinnen und Besuchern schon ziemlich nahe gegangen. Dazu wollten wir in diesem Jahr einen Kontrapunkt setzen. Und «Good News»: Das finden wir ja auch im Evangelium.

Welche Good News hat die Kirche denn für die heutige Welt noch zu bieten? Das Evangelium und der Auferstehungsgedanke ziehen ja bei vielen Menschen leider schon lange nicht mehr.
Auf diese Frage wird bestimmt Notker Wolf, der emeritierte Abtprimas der Erzabtei St. Ottilien in seinem Vortrag am 15. Juni eine Antwort geben. Der Titel lautet: «Good News aus dem Christentum».

Und was meinen Sie?
Good News aus dem Evangelium, das ist nicht nur etwas, das in der Kirche stattfindet, sondern auch in der Wirtschaft oder in der Natur. Wir schauen bei der Planung unserer Jahresthemen immer, wo wir Bezugspunkte ausserhalb der Kirche im engeren Sinne finden.

Apropos Planung: Gibt es schon Ideen für die nächsten Jahre?
Wir möchten, dass sich unser Kreis weiter auftut, dass es nicht nur den katholischen Anstrich hat. Wir haben schon überlegt, «aufbrechen» auf eine Vereinsbasis zu stellen, so dass alle Interessierten mitmachen können. Unsere Idee ist, dass «aufbrechen» eine Art Leuchtturm wird.

 

 

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