14.06.2021

Aargauer Teil des Hugenottenwegs ist eröffnet

Von Marie-Christine Andres Schürch

Der internationale «Hugenottenweg» von Frankreich nach Deutschland erinnert an die Geschichte und das Schicksal der Hugenotten. Als «Hugenotten» (frz. huguenots) wurden die reformierten Christen Frankreichs, die sich zur Lehre des Reformators Jean Calvins bekannten, in der Zeit von etwa 1560 bis zur Revolution 1789 bezeichnet. Über Jahrhunderte wurden Reformierte in Frankreich als Ketzer verfolgt, vor allem nach der Aufhebung des Toleranzedikts von Nantes, 1685, das die Reformierten in Frankreich der Verfolgung preisgab. Viele von ihnen sind in die Schweiz geflüchtet und wurden von reformierten Kantonen aufgenommen.

Am vergangenen Wochenende wurde in Aarau die Eröffnung des Aargauer Teils des internationalen Hugenottenwegs von Murgenthal bis Bergdietikon gefeiert. Im Aargau führt der Hugenottenweg von Aarburg, wo viele Flüchtlinge von Bern auf der Aare herkommend, ausstiegen, über Zofingen, Aarau, Suhr, Schafisheim, Lenzburg, Brugg, Mellingen nach Spreitenbach und Zürich, von wo er weiter in Richtung Schaffhausen und Deutschland geht. «Der Aargauer Abschnitt hat die europäische Kulturroute einige Kilometer vorwärtsgebracht» sagte Doris Brodbeck gegenüber der Aargauer Zeitung. Doris Brodbeck ist Präsidentin des Vereins Hugenotten- und Waldenserweg Aargau-Zürich-Schaffhausen.

Der Schweizer Abschnitt des Hugenottenwegs wird dereinst von Genf bis nach Schaffhausen führen. Den Aufbau des internationalen Hugenotten- Kulturwanderwegs in der Schweiz betreut die Stiftung «Via – auf den Spuren der Hugenotten und Waldenser».