03.12.2021

Alter Adventsbrauch zum Barbaratag

Von Marie-Christine Andres Schürch

Am 4. Dezember ist Barbaratag. Es ist der Namenstag der heiligen Barbara, einer christlichen Märtyrerin und Schutzpatronin der Bergleute, Artilleristen, Maurer, Glockengiesser und Zimmerleute. Nach der Legende lebte Barbara in Nikomedia, dem heutigen Izmit in der Türkei, wo sie im Jahr 306 den Märtyrertod erlitt. Weil sie sich zum Christentum bekannte, sperrte ihr eigener Vater sie ein und enthauptete sie. Auf dem Weg ins Gefängnis blieb ein Kirschzweig in Barbaras Gewand hängen. Nachdem sie ihn ins Wasser gestellt hatte, blühte er genau am Tag ihrer Hinrichtung, obwohl Winter war. Auf diesen Teil der Legende geht der Brauch zurück, am 4. Dezember Kirschzweige zu schneiden und sie in der Stube in eine Vase zu stellen.

Barbara schneidet man traditionell von Kirschbäumen. Es eignen sich aber auch andere Obstbäume oder Ziergehölze. Wichtig ist, die Zweige nach einer Nacht mit Minustemperaturen zu schneiden oder sie nach dem Schneiden zwei, drei Tage ins Gefrierfach zu legen. Die Kälte signalisiert den Knospen Winterruhe. Danach schneidet man die Zweigenden schräg an und stellt sie in lauwarmes Wasser, das man regelmässig wechselt. Wenn die Blüten am Heiligabend aufgehen, ist das ein Symbol für das neue Leben und die Übernatürlichkeit der Geburt Christi. Ausserdem verheissen die blühenden Zweige Glück und Segen für das neue Jahr.