24.05.2021

Im Aargau initiiert, erobert die Lange Nacht der Kirchen die ganze Schweiz
Auf zur langen Nacht der Kirchen

Von Marie-Christine Andres Schürch

  • Im Jahr 2016 fand im Aargau erstmals eine «Lange Nacht der Kirchen» statt.
  • Die Initiative dazu ging von der römisch-katholischen und der reformierten Landeskirche Aargau aus.
  • Morgen Freitag, 28. Mai, laden die Kirchen in der Schweiz bereits zum dritten Mal zur Langen Nacht ein. Inzwischen sind alle vier Landesteile dabei.

Besinnung finden bei einer Lichtinstallation in der Stadtkirche Bremgarten? Oder lieber Spannung suchen im Escape-Room «Letztes Abendmahl» in der Nikolauskirche Brugg? Wer das Programm der Langen Nacht der Kirchen studiert, kommt zum Schluss: «Diese Nacht ist viel zu kurz!» Allein im Aargau beteiligen sich über 60 reformierte und katholische Kirchen an der Langen Nacht am Freitag, 28. Mai, und öffnen ihre Tore für Spiel, Musik, Theater und Gebet.

Die Lange Nacht der Kirchen findet zum dritten Mal statt. Initianten waren die reformierte und die katholische Landeskirche des Kantons Aargau, die dem Beispiel aus Österreich folgend 2016 die erste Lange Nacht in der Schweiz ins Leben gerufen haben. Die Idee fand Anklang, wie Luc Humbel, Kirchenratspräsident der katholischen Landeskirche, rückblickend feststellt: «Das Format hat Erfolg und ist ansteckend: Viele Menschen erhalten eine neue Sichtweise auf Kirche, Religion und Glauben.»

Die Lange Nacht der Kirchen

Die Veranstaltungen im Rahmen der «Lange Nacht der Kirchen» sind kostenlos – Sie benötigen kein Ticket. Beachten Sie aber, dass es bei manchen Veranstaltungen aus organisatorischen oder sicherheitstechnischen Gründen Teilnehmerbeschränkungen gibt. Wollen Sie also eine Veranstaltung auf keinen Fall versäumen bzw. einen guten Platz ergattern, dann achten Sie bitte darauf, rechtzeitig vor Ort zu sein. Die Programmangebote der einzelnen Kirchgemeinden und Pfarreien finden Sie auf der Website.

Das Format hat Erfolg

Der Anlass hat sich in den letzten fünf Jahren vom Aargau ausgehend in der ganzen Schweiz verbreitet. Im Jahr 2018 gesellten sich die Kantone Bern, Jura, Solothurn und Nidwalden dazu. Luc Humbel: «Geradezu viral ist die Ausweitung in diesem Jahr: Die gesamte Nordwestschweiz und weitere Kantone wie Zürich oder Freiburg liessen sich vom Virus der Langen Nacht anstecken. Nicht nur der Röstigraben wird damit überschritten, die Lange Nacht wird mit dem Kanton Graubünden auch viersprachig.» Christoph Weber-Berg, der Kirchenratspräsident der reformierten Landeskirche Aargau, sagt: «Die Lange Nacht der Kirchen ist zum schweizweiten, ökumenischen Grossereignis geworden. Sie verbindet Menschen über Sprach-, Konfessions-, Kirchen- und Kirchgemeindegrenzen hinweg.»

Dance Battle, Nachtwächtertour oder Hot Dog

Die Lange Nacht der Kirchen findet nicht nur in der Schweiz, sondern auch in Österreich, in der Tschechischen Republik, in Ungarn und in Estland statt. Zuständig für das Programm sind die Kirchgemeinden. Hunderte meist ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter investieren für diese besondere Nacht etliche Stunden in die Vorbereitung. Egal, ob eine Tour mit dem Nachtwächter in Aarau, ein Dance Battle in Brugg oder Pommes Frites und Hot Dog in der reformierten Kirche Gränichen: Tradition und Experiment, Gewohntes und Ungewohntes, alles hat hier Platz. Die Besucherinnen und Besucher erhalten Einblick, wie sich Kirchen in das gesellschaftliche Leben heute einbringen und was Kirche alles ist.

Kirchen senden ein Zeichen der Hoffnung

Mit der Durchführung in diesem Jahr wollen die Kirchen ein Signal zum Aufbruch und zur Überwindung der Isolation senden. Die Initianten der Aargauer Landeskirche sind sich einig: Die Lange Nacht der Kirchen findet am 28. Mai als ein Zeichen der Hoffnung statt.

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