12.12.2013

Beitrag an eine gute Wirklichkeit

Von Horizonte Aargau

Unter dem Motto «Gute Reise- Gute Heimkehr» stehen seit 2011 von Montag bis Freitag jeden Abend zur Rush Hour Mitarbeitende aus dem Pastoralraum Aarau in der Aarauer Bahnhofpassage, um allen heimreisenden Pendlern gute Wünsche mit auf den Weg zu geben. Insgesamt zwölf Personen aus den Pfarreien des Pastoralraums Aarau beteiligen sich an der Aktion, die vom Aarauer Sozialdiakon Frank Krause koordiniert wird.

Das Ganze funktioniert konfessionsübergreifend zusammen mit Vertretern des Blauen Kreuzes, der evanglisch-methodistischen und der reformierten Kirchgemeinde in Aarau. Über die gemachten Erfahrungen berichten die im Einsatz stehenden Personen den anderen jeweils in einem Mail. Quasi zur persönlichen Verarbeitung der Erlebnisse sowie zur Motivation für die anderen. Aus den Rückmeldungen ist eine Art «Mail-Tagebuch» entstanden. Nachstehend einige Auszüge. Einblicke in eine besondere Seelsorge-Erfahrung.

«Genau drei Monate vor Heiligabend stand ich in der Bahnhofunterführung. Von den verschiedenen Echos hat mich besonders gefreut, als eine Frau mir während ihres Handy-Telefonats ein bewusstes und herzhaftes ‚Dankeschön‘ zuwarf.»

 «Ich war heute in der Unterführung und es war, als ob ich in einem Energiestrom stünde. Manchmal funkte es, manchmal leuchtete ein helles Licht auf.»

 «Was für ein freudiger Anblick! Es wird wieder geschmust! Ein Mann und eine Frau, beide deutlich über sechzig … mit hochroten Köpfen und strahlendem Lächeln. Und dann kaum fünfzehn Minuten später noch ein junges Paar. Nicht ganz so intensiv, nicht ganz so strahlend… Aber die haben ja auch noch ein paar Jahre mehr zu weiter üben.»

 «Eine Frau hat vor ein paar Wochen einen Sturz gehabt. Sie hat mir gesagt, dass Sie die guten Wünsche zur Heimkehr gut brauchen kann. Eine andere Frau hatte einen Arzttermin. Die guten Wünsche geben ihr neuen Mut und Kraft für die Zukunft.»

 «Gestern war ich wieder einmal am Bahnhof. Eine intensive Stunde. Rückmeldungen, einige Lächeln, eine Umarmung und zu guter Letzt von einer Wernli-Biscuitberaterin zwei süsse Ueberraschungen. So fällt es einem leicht, gute Wünsche den Menschen mit auf ihren Weg zu geben! Ich  freue mich auf das nächste Mal.»

 «Jemand rief mir zu: Aber ich will ja gar noch nicht heimkehren!»

 «Ein Erstklässler versuchte die Aufschrift auf meiner Jacke zu entziffern und war ganz stolz, dass es ihm gelang.»

 «Eine junge Frau hätte dringend Geld gebraucht. Ich hatte ausser meinem Taschentuch und dem Hausschlüssel wirklich gar nichts bei mir. Es war ja vielleicht auch gut so! Nach einem längeren Gespräch sagte sie mir beim Verabschieden: Beten sie für mich, dass mich der Kontrolleur im Zug bis nach Oberkulm nicht erwischt!»   Andreas C. Müller

 

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