18.03.2021

Bischof Felix Gmür will sich für Homosexuelle einsetzen

Von Andreas C. Müller

Aus Rom kam von der vatikanischen Glaubenskongregation ein Segnungsverbot für homosexuelle Paare. Wie hat das den Arbeitskreis Regenpastoral des Bistums Basel getroffen? Die Aargauer Seelsorgerin Susanne Andrea Birke, langjährige Organisatorin von «Segens- und Solidaritätsfeiern für gleichgeschlechtlich Liebende, ihre Freunde und Angehörige» erklärt auf Anfrage: «Ich kann nichts im Auftrag des Arbeitskreises Regenbogenpastoral sagen – dazu habe ich kein Mandat, denn unser Arbeitskreis ist Teil des Bistums.» Bischof Felix Gmür hatte noch am Dienstag getwittert: «Das vatikanische Segnungsverbot für homosexuelle Paare entspricht der traditionellen Lehre. Theologie und Seelsorge  müssen sich jedoch auch in diesem Bereich weiterentwickeln. Dazu dient unsere Regenbogenpastoral.» Auf Nachfrage präzisiert Bistumssprecher Hansruedi Huber: «Der Bischof sagt mit seinem Tweet, dass die traditionelle Lehre teilweise nicht mehr der gelebten Wirklichkeit entspreche. Zu Fragen einer gendergerechten Pastoral lässt sich Bischof Felix deshalb von einer Gruppe aus Theologinnen und Theologen beraten. Das Bistum St. Gallen fährt da denselben Kurs, das dortige Pastoralamt hat eine gleichlautende Erklärung veröffentlicht.» Homosexuelle scheinen sich indessen von der katholischen Kirche eher abzuwenden. Laut Susanne Andrea Birke sieht man nämlich aufgrund der geringen Beteiligung im Jahre 2019 von der Durchführung von Segensfeiern für gleichgeschlechtlich Liebende im Aargau seither ab. Die Seelsorgerin betont aber, dass kirchliche Beratungen von Homosexuellen nach wie vor gefragt sind. Bischof Felix verschickte überdies am Mittwoch noch eine Nachricht an sein Seelsorgepersonal: «Die Mitteilung der Glaubenskongregation, wonach es nicht möglich ist, homosexuelle Partnerschaften kirchlich zu segnen, hat manche tief verletzt. Ich bin mir bewusst, dass sich schwule und lesbische Menschen durch diese Stellungnahme erneut diskriminiert und ausgegrenzt erfahren. Das tut mir leid, und ich hoffe, dass sie in der konkreten Pastoral in unserem Bistum Annahme und Wertschätzung erfahren. Denn vom Segen Gottes ist niemand ausgeschlossen.»