17.07.2017

Bruder Klaus kommt nach Aarau

Von Andreas C. Müller

Noch bis Ende September 2017 tourt das mobile Erlebnis «Niklaus von Flüe unterwegs» durch die Schweiz und bietet die Möglichkeit, im Rahmen eines meditativen Experiments der Essenz von Bruder Klaus auf die Spur zu kommen. Am 4. August ist Aarau Etappenort. Horizonte sprach mit Claudia Nothelfer, die den Bruder Klaus-Truck nach Aarau geholt hat.

Frau Nothelfer, dank Ihrer Initiative macht am 4. August 2017 das mobile Bruder Klaus–Erlebnis Station in Aarau. Wie kam es dazu?
Claudia Nothelfer: Als wir von der Fachstelle Bildung und Propstei erfuhren, dass der Trägerverein «Mehr Ranft» plant, mit einem Bruder Klaus-Pavillon durch die Schweiz zu fahren, haben wir sofort Kontakt aufgenommen, damit der Bruder Klaus-Truck auch im Aargau Station macht. Wie wir herausgefunden haben, war zunächst nicht geplant, dass der Pavillon im Aargau Halt macht. Doch als Verantwortliche unserer Fachstelle für Aktivitäten im Bruder Klausen-Jahr bin ich beharrlich dran geblieben, habe unseren dringlichen Wunsch mehrmals formuliert und bin bei der Standort-Suche aktiv gewesen. Schliesslich erhielten wir – sehr zu unserer Freude – einen positiven Bescheid.

Gemäss Organisatoren von «Mehr Ranft» sollten ja die Bruder Klaus-Pfarreien Anknüpfungspunkte für das mobile Erlebnis bilden. In der Kantonshauptstadt Aarau ist der Schweizer Nationalheilige aber nicht unbedingt namentlich präsent.
Ursprünglich hatten wir die Idee, den Bruder Klaus-Pavillon bei der Propstei anlässlich eines Kontemplationskurses willkommen zu heissen und ein Aktionswochenende Bruder Klaus daraus zu machen. Das hätte gut gepasst. Doch seitens der Veranstalter hiess es: Man wolle möglichst in den Städten sein, um auch Passanten ansprechen zu können. Darum kamen auch die sechs ländlich gelegenen Bruder Klausen-Pfarreien des Aargau nicht in Frage.

Wie hat Aarau schliesslich das Rennen für sich entscheiden können?
Wir haben Baden und Aarau geprüft. In Baden kollidierte der Terminplan der Tour-Organisation mit der Badenfahrt. Als Gastgeberin für Aarau konnte ich die Römisch-Katholische Landeskirche gewinnen. Kirchenratspräsident Luc Humbel ist Mitglied im Patronatskomitee des Trägervereins «600 Jahre Niklaus von Flüe» und hat uns sofort unterstützt.

Die Römisch-Katholische Landeskirche trägt das mobile Erlebnis «Bruder Klaus – unterwegs» mit. Welche Unterstützung hat sie Ihnen zu Teil werden lassen?
Die Landeskirche ist uns beim geplanten Rahmenprogramm sehr entgegen gekommen: räumlich, personell und finanziell. Wir dürfen im Verwaltungsgebäude an der Feerstrasse, wo der Pavillon auf dem Parkplatz steht, das Sitzungszimmer, die Caféteria, den Garten und die WC-Anlagen benutzen. Generalsekretär Marcel Notter und Sekretariatsleiterin Monika Frei werden zudem den ganzen Tag unterstützend mit dabei sein, ebenso Susanne Andrea Birke aus unserem Team.

Dort richten Sie für den 4. August ein «Café Klaus« ein. Was erwartet die Menschen dort?
Das «Café Klaus» lädt zum Verweilen ein bei Kaffee und Kuchen und erfrischenden Getränken. Je nach Wetter kann man sich in der Caféteria der Landeskirche oder im Garten aufhalten, sich verpflegen, reden, sein. Ich werde die ganze Zeit auch zum Gespräch zur Verfügung stehen. Zudem gibt es im Sitzungszimmer durchlaufende Filmpräsentationen zu Bruder Klaus und in Anlehnung an das bekannte Bruder Klaus-Rad können Besucherinnen und Besucher Radbildmandalas malen und in Büchern schmökern.

Der Parkplatz beim Verwaltungsgebäude der Römisch-Katholischen Landeskirche befindet sich zwar nahe am Bahnhof, doch liegt er versteckt. Wie können die Leute vorne am Bahnhofsplatz auf den Truck aufmerksam gemacht werden?
Die Leute vom Trägerverein bringen Stelen, Forex-Platten und Wegweiser mit. Wir werden sie am Morgen des 4. August gemeinsam aufstellen und so die Menschen aufmerksam machen und hinführen.

Was fasziniert Sie eigentlich an der Persönlichkeit des Schweizer Nationalheiligen?
Seine klare und starke Berufung, hinter die er nicht zurückkonnte und der er folgte – trotz allem, was dagegen sprach. Dann sein Charisma, aus Visionen, Bildern, Eingebungen der göttlichen Wirklichkeit zu begegnen, ja vollkommen in die Einheit mit Gott zu gelangen – obwohl er weder schreiben noch lesen konnte. Das Gebet der Stille, seine kontemplative Lebensform genügte, um da hinein zu kommen. Als langjährige Kontemplationsübende und -lehrerin bestärkt mich das auf mehreren Ebenen. Überdies bin ich quasi mit Bruder Klaus aufgewachsen. Er war unser «Familienheiliger». Wir sind jedes Jahr einmal nach Sachseln gewallfahrt.

Warum Ihr «Familienheiliger»?
Bruder Klaus war bei uns allgegenwärtig. Wir hatten bei uns daheim im deutschen Ravensburg eine Ikone von Niklaus von Flüe, meine Mutter hatte Bruder Klaus – Gebete und dann war da natürlich die jährliche Wallfahrt. Die Bank vor der Zelle in der Ranft war einer von Vaters Lieblingsplätzen. Und er pflegte zu sagen: «Wenn wir einen Bruder Klaus gehabt hätten, wären wir wohl auch vom Krieg verschont worden.»

Ihre Eltern haben also auch geglaubt, dass Bruder Klaus die Schweiz vor dem Zweiten Weltkrieg bewahrt hat?
Ja, und meine Mutter hat auch einmal ein kleines Wunder erlebt. Mit einem Hexenschuss hatte sie in Sachseln am Gottesdienst teilgenommen. Nach dem Empfang der Kommunion kniete sie nieder. Als sie sich wieder erhob, waren die Schmerzen weg. Zum Dank stiftete sie eine Votivtafel.

 

Etappenort Aarau

Begegnen Sie Bruder Klaus in Aarau auf dem Parkplatz vor dem Verwaltungsgebäude der Römisch-Katholischen Landeskirche in Aarau (Feerstrasse 8, in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof). Der mobile Pavillon kann am 4. August 2017 von 11 bis 17 Uhr besucht werden. Zeitgleich bietet das «Café Klaus» direkt neben dem Pavillon die Möglichkeit zu Erfrischung und Einkehr. Hier erhalten Sie auch einen Einblick in das Leben und die Spiritualität von Bruder Klaus.

 

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