05.08.2021

«Kleine Geschichte des schlechten Benehmens in der Kirche» von Guido Fuchs
Buchverlosung für Newsletterabonnenten

Von Christian Breitschmid

  • Mit seinem Buch «Kleine Geschichte des schlechten Benehmens in der Kirche» hat der Liturgiewissenschaftler Guido Fuchs ein höchst an- oder auch aufregendes Stück Kirchengeschichte auf 184 Seiten gepackt.
  • Von diesem launig geschriebenen und mit zahlreichen Anekdoten gespickten Werk verlost Horizonte ein Exemplar exklusiv unter seinen Newsletterabonnenten.
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Nein, früher war es nicht alles besser. Es ist auch nicht einfach nur die nachlassende christliche Sozialisation, die zu falschem, schlechtem oder störendem Benehmen im Kirchenraum oder im Gottesdienst führt. Auch der individualistische Lebensstil, der das Verhalten gerne mal am eigenen Gutdünken orientiert, ist nicht alleine schuld daran. Die Faktoren sind vielfältiger. Moden und kulturelle Veränderungen kommen ins Spiel, wie es sich z. Bsp. am Tabakgenuss in Kirchen aufzeigen lässt; den verbot Papst Urban VIII. übrigens im Jahr 1642.

Seine Bulle schildert den Missstand: «So auch, wenn Uns von einem Teile des Dekanates und des Kapitels der Metropolitankirche von Sevilla mitgeteilt wird, dass sich in diesen Gegenden der Gebrauch des Krautes, gemeinhin ‹Tabak› genannt, derart eingenistet hat, dass Personen beiderlei Geschlechts, ja sogar Kleriker und Priester (…) sogar während der Feier der hochheiligen Messe sich nicht scheuen, den Tabak mit dem Munde oder mittels der Nase zu sich zu nehmen, die heiligen Linnengewänder des Heiligtums zu besudeln und die vorgenannten Kirchen zum grossen Ärgernis der Frommen unter Missachtung der heiligen Handlungen mit dem ekelhaften Geruch zu infizieren.»

Versehentlich den Altar anspucken

Weitaus älter ist das Ausspucken. In der um 600 entstandenen Mönchsregel des hl. Kolumban wird jedoch nur der gestraft, der beim Ausspucken versehentlich den Altar trifft. Auch Beispiele von Ministranten, liturgischen Diensten und den übrigen Gläubigen fehlen im Buch «Kleine Geschichte des schlechten Benehmens in der Kirche» nicht. Ebenso sind Tiere im Kirchenraum Teil der Geschichte. Heute stört wohl eher ein Klingelton. Ein Zelebrant wird zitiert mit den Worten: «Bitten vergessen Sie nicht, nach dem Gottesdienst Ihr Handy wieder einzuschalten.»

Es ist erstaunlich, welche Fülle an geschichtlichem Material Guido Fuchs zusammengetragen hat. Beispiele aus der Gegenwart entstammen häufig Mails an den Verfasser. Er erzählt, ordnet die Beispiele ein, kommentiert. Am Ende steht weder eine Skandalgeschichte noch ein kulturpessimistischer Essay. Informativ und launig geschrieben empfiehlt sich dieses Buch als Lektüre (nicht nur) in Ferienzeiten.

Wie hat sich schlechtes Benehmen verändert?

In einem Interview mit dem Bayerischen Sonntagsblatt wurde Guido Fuchs gefragt, wie sich die Einschätzung, was schlechtes Benehmen sei, im Laufe der Zeit verändert habe. Darauf Fuchs: «Es hat sich natürlich vieles verändert. Manches, was früher offensichtlich ein Problem war, gibt es heute kaum noch – der «Kirchenschlaf» beispielsweise, der sogar als Begriff in Lexika auftauchte. Auf der anderen Seite hätten mit der heute üblichen Bekleidung manche noch vor hundert Jahren nicht zur Kommunion gehen dürfen. Bis Mitte des letzten Jahrhunderts wurden Kautabak-Kauer beispielsweise gebeten, in der Kirche nicht auszuspucken. Heute sind es andere Störungen, etwa das Benutzen des Handys oder das Fotografieren mit einem Smartphone.»

Das Buch kann man unter Verwendung der bibliographischen Angaben im Buchhandel bestellen: Guido Fuchs, Kleine Geschichte des schlechten Benehmens in der Kirche, Verlag Friedrich Pustet, Regenburg 2021, 181 S., ISBN: 978-3-7917-3246-6 . Natürlich geht das aber auch direkt über die Website des Verlags oder man unterstützt das Liturgische Institut der deutschsprachigen Schweiz, indem man das Werk über dessen Website ordert.

So geht’s zur Buchverlosung

Wer sich hingegen auf sein eigenes Losglück verlassen will, der kann eine E-Mail, versehen mit Namen und Postadresse des Absenders, an die Horizonte-Verlosungsadresse verlosung@horizonte-aargau.ch senden. Mit etwas Glück sind Sie dann schon bald stolzer Besitzer dieses sehr unterhaltsamen und interessanten Stücks Kirchengeschichte. Teilnahmeschluss ist am kommenden Sonntag, 8. August 2021. Der Gewinner wird direkt benachrichtigt. Über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt; der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Wir freuen uns über Ihr Interesse und wünschen Ihnen beim Lesen gute Unterhaltung!

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