15.01.2020

Caritas Aargau hilft jetzt auch online

Von Andreas C. Müller

  • Seit Januar 2020 beantwortet Caritas Aargau Anliegen von Hilfesuchenden auch unter online-hilfe.caritas-aargau.ch im Internet.
  • Das neue Online-Angebot wird in sechs verschiedenen Sprachen angeboten und ist der erste derartige Dienst der Caritas in der Schweiz.
  • Ermöglicht wird das neue Angebot von der Römisch-Katholischen Kirche im Aargau, den KRSD-Trägerkirchgemeinden und dank Spenden an Caritas Aargau.

 

Viele Menschen geraten im Laufe ihres Lebens in eine Krise. Krankheit und Jobverlust führen zu Angst und Ungewissheit. Das Geld reicht nicht. Auf der Gemeinde wollen sie nicht vorstellig werden – aus Scham. In der Regel können sich Menschen in solchen Situationen an einen der sieben Kirchlichen Regionalen Sozialdienste {KRSD) im Kanton Aargau wenden. Diese bewährten Anlaufstellen bieten professionelle, persönliche Beratung zu oft vielschichtigen Problemen.

Hilfe rund um die Uhr

Seit Jahresbeginn wird dieses Angebot mit einer Online-Hilfe ergänzt. Im Internet können sich Ratsuchende neu gezielt selbst einen Überblick zu verschiedenen Themen verschaffen – und das erst noch rund um die Uhr.

«Viele der Geschichten und Herausforderungen, welche Menschen in die Beratungen der Kirchlichen Regionalen Sozialdienste (KRSDs) bringen, sind einzigartig, komplex und speziell», heisst es von Seiten Caritas Aargau. Dennoch betreffen viele Anfragen immer wieder dieselben Themen. Aus diesem Grund, so Emil Inauen, Projektverantwortlicher Online-Hilfe, sei man auf die Idee gekommen, auf solche wiederkehrenden Anfragen einen vorgefertigten Frage- und Antwortenkatalog zu liefern, der Hilfesuchenden niederschwellig zur Verfügung steht.

Bringt der neue Dienst Entlastung oder Mehraufwand?

«Die Leute haben selbstverständlich immer noch die Möglichkeit, uns anzurufen, wenn ihnen das nicht weiterhilft», erklärt Emil Inauen. Dennoch, so der Projektleiter, dürfte die Online-Hilfe vielen den Gang auf eine Beratungsstelle ersetzen.

«Das Online-Angebot ist brandneu. Und es gibt keine weitere derartige Plattform von Caritas in der Schweiz», freut sich Emil Inauen. Entsprechend gespannt ist der Caritas-Mitarbeiter, wie sich der neue Online-Dienst bewährt. «Gut möglich, dass er die Beraterinnern und Berater vor Ort entlastet, weil den Menschen bei bestimmten Fragen mittels Information im Internet geholfen werden kann.

Keine Ressourcen für Chatfunktion

Das neue Angebot beinhaltet keine Chat-Funktion. «Darüber haben wir nachgedacht, doch haben wir zum jetzigen Zeitpunkt keine Ressourcen dafür», räumt Emil Inauen ein. Vor allem Menschen mit Migrationshintergrund dürften das neue Angebot nutzen, glaubt man bei Caritas Aargau. Die Sprachbarriere sorge oft dafür, dass Menschen nicht in eine Beratung gingen. Daher war es Caritas Aargau bei der Entwicklung der Online-Hilfe wichtig, die Fragen und Antworten in mehreren Sprachen anzubieten.

Wie funktioniert der neue Dienst? Auf der Webseite können Besucher ihre gewünschte Sprache aus sieben verschiedenen Sprachen auswählen. Zentrales Werkzeug ist ein Suchfeld, in das einzelne Begriffe oder ganze Fragen eingegeben werden können. Basis dafür sind die Anliegen, die in den Sozialberatungen häufig formuliert werden. Dazu gehörten beispielsweise Fragen rund um Geldmangel genauso wie das Bedürfnis nach Unterstützung bei der Beantragung von Krankenkassenprämienverbilligung.

Die persönliche Beratung bleibt wichtig

Ergänzend hilft die Gliederung in neun Themenblöcke, einen Überblick zu gewinnen. Abgebildet werden die Bereiche Soziale Sicherheit, Nothilfe, Wohnen und anderes mehr. Ergänzt werden zu den Fragen und Antworten auch Formulare und Links. Die Seite werde laufend ergänzt und optimiert, heisst es von Seiten Caritas Aargau. Via Postleitzahlsuche und Auswahl der Beratungssprache kann zudem rasch die zuständige Ansprechperson gefunden werden, wenn sich aufgrund des Anliegens eine persönliche Beratung aufdrängt.

Ein offenes Ohr und das Gespräch unter vier Augen bleiben die Kernaufgaben der Sozialdienste. Nicht alle Klientinnen und Klienten sind genügend mit dem Internet vertraut. Auch ist das Gespräch von Mensch zu Mensch in komplexen Problemstellungen unerlässlich. Die bisherige Dienstleistungspalette der Kirchlichen Regionalen Sozialdienste mit ihren Schalteröffnungszeiten und Kontaktmöglichkeiten werde lediglich zeitgemäss ergänzt, betont Caritas Aargau.

 

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