12.09.2023

«Wir haben die Unschuld definitiv verloren»

Unter dem anhaltenden Druck von Betroffenen und ihren Organisationen und von Seiten der Medien werden seit bald 40 Jahren in immer mehr Ländern Berichte über Missbrauchsfälle veröffentlicht. Dabei kommen auch systembedingte Ursachen ans Licht. Sofern sie die ka­tholische Kirche, ihre Institutionen und Verantwortungsträger betreffen, zeigt sich je länger je mehr: Die Kirche ist konfrontiert mit einer selbstverschuldeten Katastrophe. In ihrer Mitte und durch ihre Repräsentanten wurde das Leben unzähliger Unschuldiger und Wehrloser ruiniert. Wir kommen nicht um die bittere Feststellung herum: Die Orden und die religiösen Gemein­schaften sind ein Teil des Problems. Unser Selbstbild entspricht nicht der Realität. Wir haben die Unschuld definitiv verloren, auch enorm viel Vertrauen verspielt. Das schmerzt. Verdrän­gen macht die Sache nur noch schlimmer.

Den Betroffenen Raum und Stimme geben

Wir brauchen, gemeinsam und individuell, Zeit zum Trauern und Bereuen, wir brauchen viel Zeit, um auf die Betroffenen zu hören. Ihnen und ihren Erfahrungen wollen wir Raum und Stimme geben in der Kirche; auch weil wir wissen, dass es in den Ordensgemeinschaften nicht nur Täter und Täterinnen gibt, sondern auch Opfer. Wir sind entschlossen zur Umkehr, zum Neubeginn. Dazu gehören auch scheinbar nebensächliche Dinge, z.B. die Archive ord­nen und zugänglich machen und mit den Forschenden offen kooperieren.

Vollkommenheitsideale auf Hohlstellen abklopfen

Zwar setzen unsere personellen Ressourcen den guten Absichten enge Grenzen. Trotzdem halten wir fest an den beschlossenen Präventionsmassnahmen. Wir verpflichten uns, die gel­tenden Rechtsnormen zu befolgen, um weiteres Unheil zu verhindern. Auch setzen wir uns ein für eine effiziente Zusammenarbeit der nationalen katholischen Institutionen SBK, RKZ und KOVOS. Wir bemühen uns um Weiterbildung und lernen in unsern sehr unterschiedli­chen Kontexten, mit Nähe und Distanz umzugehen. Wir sind ge­willt, unsere Vollkommen­heitsideale auf Hohlstellen abzuklopfen und zentrale Kategorien un­serer religiös geprägten Lebensform zu hinterfragen, wie Berufung und Freiheit; Gehorsam und Selbstverwirklichung; Stellenwert von Sexualität und emotionalen Bedürfnissen; Ver­bindlichkeit der Gelübde, Indi­vidualisierung, Präsenz der sozialen Medien und Ansprüche der Gemeinschaft; Kritik, Selbst­kritik und Mitverantwortung im Zusammenleben …

Neudefinition

Auch die emanzipatorische Relecture der Bi­bel und der Kirchen- und Theologiegeschichte ge­hört dazu, ebenso die kreative Weiter­entwicklung von Liturgie und Spiritualität. Wir sind über­zeugt, dass die lernwillige Auseinandersetzung mit den Humanwissenschaften unserm Le­bensentwurf neue Dynamik und Glaubwürdigkeit verleihen und zur Heilung beitragen kann. Wir halten es schliesslich für überfällig, das in der katholischen Kirche hierarchisch-patriarchal und klerikal geprägte (Miss-)Verhält­nis zwischen Mann und Frau grundlegend neu zu definieren, auch in seinen strukturellen und rechtlichen Dimensionen.

11.09.2023

«Taten verjähren nie in den Köpfen der Opfer»

In ihrem Statement fordern die Vorstandsfrauen des AKF den Bischof auf, Haltung zu zeigen. Es brauche eine Führungsperson, die Rückgrat beweise und sich für eine schonungslose Aufarbeitung der Missbrauchsfälle einsetze.

Der Aargauer Katholische Frauenbund reagiert mit seinem Statement auf das Fehlverhalten von Bischof Felix Gmür. Dieser schickte die Akten über einen Missbrauchsfall, der sich in den Neunzigerjahren in der Innerschweiz zugetragen hatte, nicht nach Rom. Dies wäre jedoch Vorschrift gewesen. Stattdessen sendete Bischof Gmür die Akte im Fall Denise Nussbaumer (der Name ist ein Pseudonym der Zeitschrift «Beobachter», die den Fall publik gemacht hatte) dem Täter zu.

07.09.2023

Tierabschiedsgottesdienst am 19. November in Zürich

Der Arbeitskreis Kirche und Tiere (AKUT) setzt sich mit diesem Gottesdienst für trauernde Tierhalterinnen und Tierhalter dafür ein, dass die Trauer um verstorbene Haustiere ernst genommen wird und dass Menschen, die einen Tiergefährten ziehen lassen mussten, ihre Trauer zum Ausdruck bringen und dem Verlust in einem Ritual Raum geben können. Die Feier wird gestaltet von Pfarrer Patrick Schwarzenbach.

Datum und Ort: Sonntag, 19. November 2023, in der reformierten Citykirche Offener St. Jakob, Zürich (beim Stauffacher, ca. 10 Minuten zu Fuss vom Hauptbahnhof Zürich oder mit dem Tram).

 

04.09.2023

Visionäres Erbe: Kirchliches Zentrum Lee in Riniken wird 45

Am 19. November 1978 wurde das Kirchliche Zentrum Lee in Riniken eingeweiht. Die reformierte Kirchgemeinde Umiken und die katholische Kirchgemeinde Brugg feiern am 24. September 2023 45 Jahre erfolgreiche ökumenische Zusammenarbeit. Das Jubiläum begehen die beiden Kirchgemeinden mit Zeitzeugen sowie mit Vertretern von Gemeinde und Kirche. Die Bevölkerung ist herzliche eingeladen, mitzufeiern. Wie der Pastoralraum Region Brugg-Windisch in einer Medienmitteilung bekannt gibt, findet am Sonntag, 24. September, um 10.30 Uhr der Jubiläumsgottesdienst im Kirchlichen Zentrum Lee statt. Mit von der Partie beim Gottesdienst ist der Theologe und Mime Christoph Schwager mit seiner Pantomime-Predigt «Gottesschöpfung – Mensch zu sein». Parallel dazu findet ein Kindergottesdienst statt. Nach dem Gottesdienst gibt es ein gemeinsames Essen mit Festreden von reformierter und katholischer Seite, sowie von einer Vertretung der politischen Gemeinde.

Heute ist es kaum noch nachvollziehbar, wie revolutionär es bis in die 70er-Jahre war, dass Reformierte und Katholiken auf Augenhöhe zusammenarbeiten, oder gar ein gemeinsames Gebäude nutzen. Aber 1978, als das ökumenische kirchliche Zentrum Lee eingeweiht wurde, kam es einer kleinen Revolution gleich. Das Zentrum Lee in Riniken trägt damit ein visionäres Erbe. Zwar hatte bereits das Zweite Vatikanische Konzil (1962 – 1965) auf globaler Ebene die Bresche für eine Zusammenarbeit der beiden Konfessionen geschlagen und die ersten ökumenischen Gottesdienste fanden statt. Für die reformierte Kirchgemeinde Umiken und die katholische Kirchgemeinde Brugg war die Errichtung eines gemeinsamen Gebäudes in Rinken dennoch ein mutiger Schritt. 45 Jahre – ein Grund zum Feiern! Gefeiert wird das 45-Jahr-Jubiläum, weil heute noch Menschen dabei sind, die sich nicht nur an den Anfang erinnern, sondern sich auch persönlich für die Realisierung des Kirchlichen Zentrums Lee engagiert haben. Schon 1966 wurde konkret darüber diskutiert und nach 12- jähriger Planungs- und Bauzeit konnte das Kirchliche Zentrum Lee 1978 endlich feierlich eingeweiht werden. An der Finanzierung beteiligt waren nebst der reformierten Kirchgemeinde Umiken (Bauherrin), die Einwohnergemeinde Riniken, die Römisch[1-Katholische Kirchgemeinde Brugg und die «Aktion Lee». 

30.08.2023

Baselbieter Kirchen erbringen soziale Leistungen im Wert von über 30 Millionen Franken

In den insgesamt 71 Pfarreien und Kirchgemeinden der drei Landeskirchen des Kantons Basel-Landschaft werden von Haupt- und Nebenamtlichen sowie von Ehrenamtlichen jährlich über eine halbe Million Arbeitsstunden für soziale Angebote geleistet. Insbesondere das Engagement der Ehrenamtlichen ist dabei bemerkenswert; rund drei Viertel der gesamten Arbeitsstunden gehen auf ihr Konto. Die Landeskirchen tragen mit ihren 2’326 Angeboten und dem hohen Anteil an Freiwilligenarbeit somit wesentlich zu einem guten Miteinander in der Gesellschaft im Baselbiet bei. Die gesamthaften sozialen Leistungen der Landeskirchen des Kantons Basel-Landschaft belaufen sich im Befragungszeitraum zusammen auf ca. 33.64 Mio. Franken.

Vor dem Hintergrund aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen haben sich die drei Landeskirchen des Kantons Basel-Landschaft (Evangelisch-reformierte, Römisch-katholische und Christkatholische Kirche) entschieden, ihre sozialen Leistungen für die Gesellschaft sichtbar zu machen. Zu diesem Zweck wurde die Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) mit der Neuauflage einer im Jahr 2010 durchgeführten Sozialstudie beauftragt. Aufgrund des Befragungszeitraums wurden zusätzlich die Aktivitäten während der Pandemie sowie verstärkt das Thema Migration/Integration in die Befragung aufgenommen.

Als «soziale Leistungen» werden jene Angebote definiert, welche die Landeskirchen zusätzlich zu den Gottesdiensten, den Kasualien wie Taufen und Beerdigungen und dem Religionsunterricht erbringen. Berücksichtigt wurden also hauptsächlich diakonische bzw. karitative Tätigkeiten der Kirchgemeinden, Fachstellen und Spezialpfarrämter, welche der gesamten Bevölkerung zugutekommen. Nun liegen die Studienergebnisse vor und unterstreichen deutlich die Aussage, dass die Kirchen zu den wichtigsten sozialen Leistungserbringerinnen in der Schweiz gehören. Besonders erfreulich sind für Ivo Corvini-Mohn, Präsident der Römisch-katholischen Landeskirche BL, die guten Studienresultate angesichts des Befragungszeitraums, als viele langjährige Angebote der Pfarreien und Kirchgemeinden pandemiebedingt nicht in der gewohnten Form haben stattfinden können. «Dank unseren bewährten Strukturen können wir aber oftmals sehr flexibel auf Herausforderungen reagieren», ist Christoph Herrmann, Präsident der Evangelisch-reformierten Landeskirche BL, überzeugt. «So war es zum Beispiel möglich, aufgrund der jahrzehntelangen Erfahrung in den Themen Migration und Integration im vergangenen Jahr innerhalb kürzester Zeit bereits bestehende Angebote für Geflüchtete aus der Ukraine auszubauen und auch neue aufzugleisen. Das verdanken wir auch dem Engagement von vielen Ehrenamtlichen.» Kathrin Gürtler, Präsidentin der Christkatholischen Landeskirche BL, hebt insbesondere auch die gute ökumenische Zusammenarbeit auf lokaler wie auch auf kantonaler Ebene bei vielen Angeboten hervor. Dadurch können mehr Dienstleistungen angeboten werden und gleichzeitig profitiert ein grösserer Bevölkerungskreis. Auch für Dr. Fabian Sander, Studienleiter der Fachhochschule Nordwestschweiz, sind die vielfältigen sozialen Leistungen der Kirchen bemerkenswert. «Das Ergebnis ist aus meiner Sicht als Sozialwissenschaftler gerade deshalb beachtlich, weil es aufzeigt, wie Hilfsbereitschaft, Fürsorge und Nächstenliebe – also das, was man gemeinhin auch als Altruismus bezeichnet – als Motor dieser freiwilligen Leistungen die Gemeinschaft und Gesellschaft stärken.»

Die Ergebnisse in Kürze:

Insgesamt 2’326 soziale Angebote in 71 Pfarreien und Kirchgemeinden des Kantons.

Die Mehrheit der Angebote (695) richten sich an Kinder und Jugendliche, 164 fallen in die Kategorie Partnerschaft, Ehe und Familie, 674 Angebote für Frauen und Männer, 362 Angebote für Seniorinnen und Senioren. 72 Angebote gibt es für Kranke und Menschen mit Behinderung, 86 Aktivitäten für sozial Schwache, 99 Angebote für Migrantinnen und Migranten, Anderssprachige, Geflüchtete. Dazu finden sich 160 Angebote in sozialen Projekten im In- und Ausland.

Gemäss Hochrechnung haben im Referenzjahr 2021 etwa 574’117 Menschen die sozialen Angebote der Kirchen genutzt (Mehrfachnutzungen eingerechnet).

In allen Kirchgemeinden des Kantons wurden hochgerechnet etwa 524’985 Stunden Arbeitszeit in die Verwirklichung der Sozialangebote investiert (Angestellte, Ehrenamtliche und Helferinnen).

Die Gesamtzahl der erbrachten Arbeitsstunden entspricht umgerechnet rund 274 Vollzeitäquivalenten und damit einem Lohngegenwert von etwa 20.9 Mio. Franken. Der Lohngegenwert der ehrenamtlichen Arbeit beträgt etwa 15.88 Mio. Franken, also rund drei Viertel.

Die gesamthaften sozialen Leistungen der Landeskirchen des Kantons Basel-Landschaft im Jahr 2021 belaufen sich zusammen auf ca. 33.64 Mio. Franken.

30.08.2023

Ökumenisches Gebet vor der Klimademo am 30. September in Bern

Als Einstimmung zur nationalen Demonstration «Jetzt handeln» am 30. September 2023 in Bern findet um 12.45 Uhr in der Heiliggeistkirche ein ökumenisches Klimagebet statt. Die Klimaerhitzung geht ungebremst weiter und die aktuellen Massnahmen, um Katastrophen unbeherrschbaren Ausmasses noch abzuwenden, reichen nicht aus; weder die politischen, noch die wirtschaftlichen, kulturellen und privaten. Die Pariser Klimaziele können so nicht erfüllt werden. Es geht um die Bewohnbarkeit unserer Erde und das Überleben von allen Menschen, Tieren, der Vegetation, der Welt insgesamt.

Kirchen und kirchliche Organisationen, Gruppen und Einzelne unterstützen die nationale Klimademo am 30. September: «Wir fordern sofortigen Klimaschutz! Wir fordern Klimagerechtigkeit! Wir fordern, dass die grössten Verursacherinnen und Verursacher der Klimakrise ihre Verantwortung wahrnehmen! Wir fordern, dass die Politik dem Klimaschutz endlich Priorität gibt!» In einem ökumenischen Gebet vor der Klimademo, benennen die Betenden die Verantwortung vor Gott und bestärken sich gegenseitig. Es sind alle Interessierten herzlich in die Heiliggeistkirche eingeladen.

Das Organisationsteam besteht aus Personen unterschiedlicher Konfessionen : Sarah Bach, Ev.-meth. Kirche, Christliche Klimaaktion/ Lukas Gerber, StopArmut, Eco Church Network/ Anna Näf, Ref. Kirche Winterthur/ Susanne Schneeberger, Ref. Kirchen Bern-Jura-Solothurn/ Gaby Zimmermann, Kirche und Umwelt Kath. Landeskirche TG, Grüner Güggel

 

 

 

22.08.2023

Abbé Joseph Kalamba Mutanga wird Spiritual im Seminar St. Beat in Luzern

Bischof Felix Gmür ernennt Joseph Kalamba Mutanga zum Spiritual im Seminar St. Beat in Luzern, wie es in einer Medienmitteilung des Bistums heisst. Mutanga arbeitet seit 2020 in den beiden Pfarreien Wettingen und Würenlos als Leitender Priester. Seine Aufgaben als Spiritual werde er in einem Teilpensum neben der Pfarreiarbeit erfüllen.

Aufgabe des Spirituals ist die Begleitung der Priesteramtskandidaten und einzelner Theologiestudierender der theologischen Fakultät der Universität Luzern. Der 67-jährige Joseph Kalamba Mutanga besetzt somit die vakante Stelle im Ausbildungsteam des Seminars St. Beat in Luzern.

Abbé Joseph Kalamba Mutanga ist neuer Spiritual im Seminar St. Beat in Luzern. | Foto: Bistum Basel

Abbé Joseph Kalamba Mutanga wurde 1982 in der Diözese Lwiza in der demokratischen Republik Kongo zum Priester geweiht. Von 1987 bis 1993 arbeitete er im Bistum Basel als Pfarradministrator der Pfarrei Bellach und schrieb seine Dissertation in Freiburg i.Ü. Für Diözesen in seinem Ursprungsland dozierte er von 1995 bis 1999 als Professor in der Priesterausbildung und übernahm 1997 für ein Jahr die interimistische Leitung des Bistums Lwiza. Nach Stationen in den Kantonen Basel und Zug arbeitet Abbé Joseph Kalamba seit 2014 als Aushilfspriester im Bistum Basel. Als Gastprofessor für Theologie und Philosophie lehrt er in drei Ausbildungsstätten für Priester in seiner Heimatprovinz Kasayi. Seit 2020 wirkt er als Leitender Priester der beiden Pfarreien St. Antonius und St. Sebastian Wettingen und der Pfarrei St. Maria Würenlos.

Joseph Kalamba Mutanga tritt die Nachfolge von Markus Brun am 1. September an.

21.08.2023

Erfolgreiche Sommerlager trotz vieler Herausforderungen


Draussen gemeinsam im Zelt übernachten, die Natur erleben und über dem Lagerfeuer kochen: Das macht die Sommerlager von Jungwacht Blauring (Jubla) aus. Auch dieses Jahr fanden während der Sommerferien über 250 dieser Lager in der ganzen Schweiz statt. Organisiert von den lokalen Jubla-Vereinen. Tausende Kinder und Jugendliche genossen während diesen Sommerlagern erlebnisreiche Momente und knüpften neue Freundschaften.

Wie Jungwacht Blauring Schweiz in einer Medienmitteilung schreiben, waren dieses Jahr über 4’200 ehrenamtliche Leitungspersonen für die Kinder und Jugendlichen in den Sommerlagern im Einsatz. Dank eines umfassenden Aus- und Weiterbildungsangebots innerhalb der Jubla, werden die Leiterinnen und Leiter intensiv geschult und lernen, Verantwortung zu übernehmen. Als Bezugspersonen und Verantwortliche für die Lager müssen sie Situationen richtig einschätzen, flexibel reagieren und vorausschauend handeln. Dieses Jahr sorgten die vielen Gewitter und Unwetter für einige Herausforderungen. Dass es keine nennenswerten Zwischenfälle gegeben habe, bestätige die Tauglichkeit des Aus- und Weiterbildungskonzepts der Jubla, schreibt Jungwacht Blauring Schweiz. Dank der umfassenden Leiteraus- und weiterbildung wissen die Erziehungsberechtigten, dass die Kinder und Jugendlichen von kompetenten und verantwortungsbewussten Leitungspersonen betreut werden.

Trotz Gewitter und Unwettern ist die ehrenamtliche Co-Präsidentin der Jubla Schweiz, Stephanie Bamert, zufrieden: «Obwohl das Wetter dieses Jahr einige Herausforderungen bereithielt, waren die
Sommerlager für alle Beteiligten ein unvergessliches Erlebnis. Denn die Leitungspersonen reagierten den Gegebenheiten entsprechend und passten wenn nötig das Lagerprogramm spontan an.»

Wer das Sommerlager verpasst hat, kann am 9. September die Jubla kennenlernen. Dann findet der nationale Schnuppertag, der sogenannte Jubla-Tag, von Jungwacht Blauring statt. In der ganzen
Schweiz öffnen lokale Vereine ihre Türen, damit Interessierte die Jubla kennenlernen können. Mehr Informationen gibt es unter www.jubla-tag.ch, Infos zu Jungwacht Blauring sind zu finden unter jubla.ch

13.08.2023

«Patagonia» gewinnt den Ökumenischen Preis am Locarno Film Festival

Im Film «Patagonia» geht es um eine ungleiche Beziehung zwischen zwei Männern. Der unsichere und hilflose Yuri trifft an einem Kindergeburtstag auf den Clown und Artisten Agostino. Für Yuri hat der Freigeist Agostino eine faszinierende Anziehungskraft. Yuri entflieht seinem Alltag und seiner Unsicherheit. Er steigt ins Wohnmobil und lässt sich von Agostino in die Welt der fahrenden Schausteller und Artisten entführen.

Überzeugende und menschliche Geschichte

Die Geschichte dieser Beziehung ist schmerzhaft anzuschauen, weil sie voller Doppeldeutigkeit ist. Agostino nutzt Yuri aus, zeigt sich dominant und beschützend zugleich. Für den jungen Yuri ist es eine Achterbahn der Gefühle. Die Figuren-Konstellation erinnert an Fellinis «La Strada». Doch trotz der Ambiguitäten gelingt es dem Film, die ungleiche Beziehung in eine überzeugende und menschliche Geschichte zu fassen.

«Ihre Beziehung führt beide auf eine gefährliche Reise zu sich selbst. Patagonia bewegt sich zwischen Gewalt und Zartheit, Obsessivität und Selbstentdeckung. Der Film entlässt die Zuschauerinnen und Zuschauer in einen mehrdeutigen Raum, in dem Verwandlung und Hoffnung möglich sind», begründet die Jury die Auszeichnung. Der Preis ist mit 10’000 Franken dotiert und geht an den Regisseur Simone Bozzelli. Das Preisgeld wird von der Evangelisch-reformierten Kirche und der Römisch-katholischen Kirche der Schweiz zur Verfügung gestellt.

Film aus Rumänien mit besonderer Erwähnung

Neben «Patagonia» erwähnt die Jury den rumänischen Wettbewerbsbeitrag von Radu Jude. In «Do Not Expect Too Much of the End of the World» (Erwarte nicht zu viel vom Ende der Welt) geht es um ein anspruchsvolles und kluges Gesellschaftsporträt in Bukarest. Radu Jude erhält in Locarno ein Lobende Erwähnung für seinen Film. «Der Film besticht durch konzise Kapitalismuskritik und seinen selbstreflexiven Modus. Die osteuropäischen Protagonistinnen und Protagonisten behalten trotz der repressiven Arbeitsbedingungen ihre kulturelle Souveränität.»

06.08.2023

Hiroshima-Gedenkaufruf

Vor 78 Jahren, am 6. und 9. August 1945 warfen Streitkräfte der USA zwei Atombomben über Hiroshima ab. 100‘000 Menschen kamen dabei ums Leben, mehr als 100‘000 starben an den Folgeschäden.

Der Aufruf: «Hiroshima-Ruf: Nein zu Atomwaffen!» erinnert an die Folgen des Atombomben-Einsatzes und fordert, sich gegen die «befristete Duldung» von Massenvernichtungswaffen auszusprechen, wie dies auch Papst Franziskus wiederholt getan habe: «Bischof Franziskus von Rom hat nun endlich erklärt, dass schon Herstellung, Besitz oder Bereithaltung der nuklearen Massenmordwaffe moralisch unannehmbar sind (10. November 2017; 24. November 2019).»

Weiter heisst es im Aufruf: «Deshalb erinnern wir daran, dass die durch das Evangelium befreiten Menschen sich in keiner Weise an der Vorbereitung oder Ermöglichung von Massenmorden beteiligen. Sie enthalten sich in Gesellschaft, Wissenschaft, Industrie, Finanzkomplexen, Militär und Politik jeglicher Mitwirkung an Rechtfertigung, Entwicklung, Herstellung, Erprobung, Bewerbung, Verkauf, Beschaffung, Stationierung, Wartung und Ausbildungs-, Übungs- oder Kriegseinsätzen von Bestandteilen der nuklearen Massenmord-Logistik.»

Der Aufruf wurde von 360 vorwiegend Theologinnen und Theologen unterschrieben. Aus dem Kanton Aargau sind dabei: Elisabeth Bernet, Theologin – Zetzwil, Nicolaas Derksen, Pastoraltheologe – Propstei Wislikofen, Andreas Imhasly, Theologe, em. Klinikseelsorger (Paraplegikerzentrum) – Bad Zurzach.

14.07.2023

Öffentliche Gebete begleiten den Synodalen Prozess

Die «Begleitgruppe Synodaler Prozess im Bistum Basel» hat die letzten Vorbereitungsschritte für die synodale Versammlung in Bern eingeleitet. Zudem ist die Eingabe aus dem Bistum für die Synode vom Oktober 2023 in Rom sowie deren Nachbearbeitung geplant. Dies schreibt das Bistum Basel in einer Medienmitteilung vom Freitag, 14. Juli. Die synodale Versammlung in Bern vom 7.-9. September 2023 beginnt und endet jeweils mit einem öffentlichen Gebet. Zu diesen Gebeten sind alle herzlich eingeladen. Das Eröffnungsgebet mit Bischof Felix Gmür findet in der Berner Dreifaltigkeitskirche am Donnerstag, 7. September um 18 Uhr statt. Den Abschluss bildet ein ökumenisches Gebet in der Tradition von Taizé in der Heiliggeistkirche am Samstag, 9. September, um 15.30 Uhr. Mit diesem Taizégebet soll auch die Verbundenheit zur Synode 2023 in Rom betont werden, welche am 30. September ebenfalls mit einem ökumenischen Gebet in der Tradition der Gemeinschaft aus dem Burgund beginnt.

Erkenntnisse der Synode werden im November in Aarau öffentlich geteilt

Nach der Synode in Rom im Oktober 2023 findet, wie nach der kontinentalen Versammlung vom Februar in Prag, eine öffentliche Veranstaltung zu den Erfahrungen und Erkenntnissen statt. Der Treffpunkt ist am Montag, 13. November 2023 um 19.00 Uhr in der Kirche St. Peter und Paul in Aarau.

12.07.2023

«Ave Maris Stella» im Kloster Wettingen

Am Freitag, 14. Juli, feiert im Kloster Wettingen die Tanzproduktion «Ave Maris Stella» Premiere. Die Klosterspiele Wettingen zelebrieren damit ein poetisches Zusammenspiel von Tanz, Musik und Raum in der einmaligen Atmosphäre des Klosters. Mit den Klängen des lateinischen Marienhymnus zur Anrufung der Schutzpatronin «Sei gegrüsst, Meerstern» begeben sich die Besucherinnen und Besucher auf eine Reise durch das Kloster, die tänzerisch-musikalische Szenarien voller Geheimnisse und Emotionen offenbart.

Choreografin Brigitta Luisa Merki spürt mit der klösterlichen Tanzsuite ursprüngliche, mystische Bilder auf. Sie führt mit «Ave Maris Stella» zu den Ursprüngen des Zisterzienserklosters und nimmt Bezug zur legendenumwobenen, zweischwänzigen Meerjungfrau, die in unterschiedlichen Darstellungen omnipräsent ist im Kloster. Die Klosterspiele bündeln die überregionale Zusammenarbeit der Kulturinstitutionen Museum Aargau, Tanz & Kunst Königsfelden, argovia philharmonic sowie junger Sängerinnen und Sänger zu einem Werk, das so nur im Kloster Wettingen stattfinden kann.

Die Aufführungen finden zwischen dem 14. Juli und dem 13. August, jeweils am Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag und Sonntag statt. Beginn der Aufführung ist um 20.30 Uhr, die Tanzsuite dauert 90 Minuten. Im Ticketpreis ist eine Kurzführung durch die Klosterhalbinsel Wettingen enthalten. Treffpunkt für die Führung ist das Gästezentrum Museum Aargau um 19:45 Uhr. Tickets gibt es online oder im Gästezentrum Museum Aargau beim Eingang der Klosterhalbinsel Wettingen.

10.07.2023

Helena Jeppesen geht an die Weltsynode in Rom

  • Zum ersten Mal in der Geschichte der Bischofssynoden werden in diesem Herbst 80 Menschen an der Synode in Rom dabei sein, die kein Bischofsamt innehaben.
  • Die aus dem Aargau stammende Helena Jeppesen wird als eine von zehn europäischen Delegierten an der Weltsynode in Rom teilnehmen.
  • Jeppesen wird zusammen mit Bischof Felix Gmür vom 4. bis 29. Oktober 2023 in Rom die Schweiz vertreten.
(mehr …)
06.07.2023

Not- und Katastrophenhilfe für Tschad und Südsudan

Der Kirchenrat der Römisch-Katholischen Landeskirche Aargau spendet 10’000 Franken an ein Langzeitprojekt zugunsten von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung im Tschad. Die Begleitung durch die ökumenische Weltgruppe Möhlin macht die Spende möglich. 5’000 Franken spendet die Aargauer Landeskirche als Nothilfe für ein Wasser- und Latrinenprojekt im Südsudan.

Weltgruppe Möhlin

10’000 Franken gehen an das Projekt CESER, das ein Zentrum spezialisierter Bildung für geistig behinderte Kinder und Jugendliche in Tschad betreibt, heisst es in der Medienmitteilung der römisch-katholischen Landeskirche Aargau. Sie honoriere damit das 40-jährige Bestehen der Weltgruppe Möhlin. Ziel des Projekts CESER sei die Verbesserung des Schutzes und der Befähigung von Kindern mit geistiger Behinderung im täglichen Leben, in der Grundbildung, der beruflichen Bildung. Das Projekt strebe ebenfalls eine Sensibilisierung der Bevölkerung zu diesem tabuisierten Thema an.

Tradition der Solidarität

Das Wasser- und Pit-Latrinen-Projekt in der Gemeinde Tombura im Südsudan wurde von der dominikanischen Schwesterngemeinschaft vor Ort initiiert. Es sehe den Bau eines Bohrlochs für Trinkwasser und einer kommunalen Grubenlatrine vor. Diese Massnahme stellten einen wichtigen Schritt zur Verbesserung der Hygienebedingungen dar. Die Infrastruktur soll nach deren Erstellung der ganzen Gemeinde zur Verfügung stehen.

Mit den Spenden führe der Kirchenrat seine langjährige Tradition weiter, Beiträge an die Not- und Katastrophenhilfe auf der ganzen Welt zu leisten.

30.06.2023

Missbrauch nicht totschweigen

Der Vorstand der Interessengemeinschaft für Missbrauchsbetroffene im kirchlichen Umfeld (IG MikU) hat auf die Ankündigung des Folgeprojekts zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche der Schweiz reagiert. Der Entscheid sei ein Schritt in die richtige Richtung und ein Zeichen dafür, dass die Verantwortungsträger die Notwendigkeit erkannt hätten, aufzudecken, wieviel Leid kirchliche Mitarbeitende verursacht haben, heisst es in der Medienmitteilung.

Die Schweizer Bischofskonferenz (SBK), die Römisch-Katholische Zentralkonferenz (RKZ) und die Konferenz der Vereinigungen der Orden und weiterer Gemeinschaften des gottgeweihten Lebens (KOVOS) hatten am 27. Juni den Beschluss für eine weiterführende Studien durch die Universität Zürich mitgeteilt. Die IG MikU begrüsst den Entscheid umso mehr, weil die Mitarbeitenden des Forschungsteams den Betroffenen gegenüber empathisch und kompetent begegnet seien.

Die IG MikU setzt sich dafür ein, dass sexueller und seelischer Missbrauch im Umfeld der katholischen Kirche nicht totgeschwiegen werde. Sie fordert, dass die katholische Kirche Verantwortung für die Folgen des Missbrauchs übernimmt. Dass Betroffene professionell begleitet und Missbrauchstäter aus kirchlichen Tätigkeiten ausgeschlossen werden.

Im Hinblick auf die Veröffentlichung der Pilotstudie am 12. September 2023 fordert die IG MikU die Schaffung einer unabhängigen Anlaufstelle für Betroffene.

28.06.2023

Forschung zum Missbrauch im Umfeld der römisch-katholischen Kirche geht weiter

Seit dem 27. Juni steht fest, dass dem Pilotprojekt zur Geschichte sexuellen Missbrauchs im Umfeld der römisch-katholischen Kirche in der Schweiz seit Mitte des 20. Jahrhunderts weitere Forschungsarbeiten folgen sollen. Das haben die Auftraggeberinnen der Studie, die Schweizer Bischofskonferenz (SBK), die Römisch-Katholische Zentralkonferenz (RKZ) und die Konferenz der Vereinigungen der Orden und weiterer Gemeinschaften des gottgeweihten Lebens (KOVOS) mitgeteilt.

Die Auftraggeberinnen haben die Finanzierung geregelt und wollen im Bewusstsein ihrer gemeinsamen Verantwortung die Zusammenarbeit fortsetzen. Deshalb haben sie der Universität Zürich den Auftrag für ein Folgeprojekt erteilt.

Die Pilotstudie, die im Zeitraum zwischen April 2022 und Mai 2023 entstand, ist abgeschlossen und wird am 12. September im Rahmen einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Forschungsteam unter der Leitung von Prof. Monika Dommann und Prof. Marietta Meier der Universität Zürich werden die Ergebnisse und weitere Forschungsinteressen präsentieren. Die Folgestudie beginnt 2024 und dauert drei Jahre.

Eine Projektwebseite der Auftraggeberinnen finden sie hier.: www.missbrauch-kath-info.ch

Die Projektwebseite der Auftragnehmerinnen finden sie hier: www.missbrauchkirchlichesumfeld.ch

15.06.2023

Erneuerung und Ermutigung an der Frühlingssynode 2023

Am 14. Juni 2023 kamen 124 Synodale im Grossratssaal in Aarau zur Frühlingssynode zusammen. Die Synodalen sind gewählte Vertreterinnen und Vertreter aus den Kirchgemeinden des Kantons Aargau und bilden das Parlament der römisch-katholischen Kirche im Kanton Aargau. Dieses genehmigte den Jahresbericht 2022 und die Rechnung. Als Ersatzmitglieder wurden Martin Köchli aus Muri und Renato Widmer aus Waltenschwil in die Synode gewählt. Damit sind 141 der 150 Sitze der Synode besetzt.

Weiterentwicklung der Pastoralräume

Bischofsvikar Valentine Koledoye und der Pastoralverantwortliche des Bistums Basel, Damian Kaeser-Casutt, stellten die Analyse durch das Schweizerische Pastoralsoziologische Institut (SPI) zur Pastoralraumentwicklung vor. Den pastoralen Entwicklungsplan gibt es seit 2006. Er hat die Überführung einzelner Pfarreien in grössere Pastoralräume zum Ziel. Neben der Analyse des SPI stellte Damian Kaeser-Casutt auch die Handlungsempfehlungen für die Weiterentwicklung der Pastoralräume vor.

Hoffnung auf Erneuerung

Die Frühlingssynode stand unter dem Motto «Erneuerung». Bischofsvikar Valentine Koledoye prophezeite den Synodalen in den nächsten zwanzig Jahren Neuerungen, «an die wir heute nicht einmal denken». Er ermutigte die Kirchgemeindevertreterinnen, die Hoffnung auf Erneuerung nicht aufzugeben, er selbst glaube fest daran. Ein neuer Newsletter werde in Zukunft über die Neuerungen aus dem Bistum informieren.

Neuigkeiten des Kirchenratspräsidenten

Mit einer schönen Neuigkeit begann auch Kirchenratspräsident Luc Humbel seine Mitteilungen: die Propstei Wislikofen, die noch vor einigen Jahren ein Sanierungsfall war, wurde mit dem «Swiss Location Award 2023» als eines der besten Tagungszentren der Schweiz ausgezeichnet.

Weiter informierte Luc Humbel über den aktuellen Stand des weltweiten synodalen Prozesses, in dem an der Welt-Synode in Rom im Oktober dieses Jahres erstmals 80 Laiinnen und Laien mit Stimmrecht mitwirken werden. In der Schweiz werden an der zweiten synodalen Versammlung in Bern vom 7. bis 9. September 2023 aus den Erkenntnissen aus dem synodalen Prozess «synodale Wegweiser» für das Bistum Basel erarbeitet.

Luc Humbel wünschte sich für die nächste «Lange Nacht der Kirchen» noch mehr Teilnehmende. An der diesjährigen nahmen im Kanton Aargau in über 70 Kirchgemeinden und Pfarreien über 8’000 Menschen teil. Er dankte der Kommunikationsverantwortlichen, Jeannette Häsler Daffré, die zusammen mit ihrer Kollegin der reformierten Landeskirche die Gesamtprojektleitung innehatte, für ihre Arbeit.

Die Herbstsynode findet am Mittwoch, 8. November 2023, um 13:30 Uhr im Grossratssaal in Aarau statt.

14.06.2023

Lieber demonstrieren als Hula-Hoop trainieren

Die Mitte-Politikerin Pia Viel liess das Hula-Hoop-Training ihrer Präsidentin, Christina Bachmann-Roth, aus und reihte sich um 17 Uhr in den Demonstrationsumzug vor dem Aarauer Bahnhof ein. Die Präsidentin des Aargauischen Katholischen Frauenbundes AKF war sich im Interview mit Horizonte im Vorfeld des Streiks noch nicht sicher gewesen, ob sie am Umzug teilnehmen würde. Zusammen mit zwei weiteren Vorstandsfrauen des AKF marschierte sie zusammen mit 3000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern am Feministischen Streikumzug. «Das Wichtigste ist, dass wir solidarisch miteinander sind», sagte die Präsidentin von Die Mitte Region Baden, auch wenn sie nicht alle Forderungen der Streikenden teilte.

Wiedereinführung der kantonalen Fachstelle für Gleichstellung

Pia Viel war am Nachmittag auch bei der Übergabe der Forderungen an Stadtammann Markus Schneider auf dem Schlossbergplatz dabei. Die rund 200 Frauen forderten die Wiedereinführung der kantonalen Fachstelle für Gleichstellung, die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für das Pflegepersonal, Schutz für alle Betroffenen häuslicher Gewalt sowie Schutz und Sicherheit für geflüchtete Flinta-Personen (Frauen, Lesben, intergeschlechtliche, nichtbinäre, trans- und agender Personen).

Sockelbeitrag für das Frauenhaus Aargau Solothurn

Susanne Muth und Susanne Siebenhaar von der Fachstelle Diakonie der römisch-katholischen Kirche im Aargau waren ebenfalls am Demonstrationsumzug. Mit dem Slogan «Gleichberechtigung. Punkt. Amen.» waren sie Teil einer kleinen Gruppe kirchlich engagierter Frauen, die mit ihren rosa Mitren nicht zu übersehen waren. Susanne Muth, die dem Stiftungsrat Frauenhaus Aargau-Solothurn angehört, war ebenfalls in Baden dabei mit der Forderung nach einem Sockelbeitrag für das Frauenhaus. Der Demonstrationsumzug endete gegen 18.30 Uhr in der Aarauer Markthalle. Dort bildeten Reden und Musik weitere Programmpunkte.