22.03.2020

Coronavirus schickt Propstei in die Zwangsferien

Von Andreas C. Müller

  • Als Bildungsort für Gruppen fällt die Propstei unter das angeordnete Versammlungsverbot. Allen Kursen und Gastgruppen musste abgesagt werden. Das Bildungs- und Seminarhaus der Römisch-Katholischen Landeskirche hat bis auf Weiteres geschlossen.
  • Laut Leiterin Claudia Mennen sind die Annullationsbedingungen ausser Kraft gesetzt worden. Kurskosten werden zurückerstattet, Reservationskosten werden nicht verrechnet.

 

Frau Mennen, welche Folgen hatte der vom Bundesrat verfügte «Lockdown» für die Propstei?
Claudia Mennen:
Wir haben seit letzten Dienstag geschlossen. Aber schon in den Tagen vor der schicksalshaften Pressekonferenz des Bundesrates haben wir viele Absagen entgegennehmen müssen. Die Leute haben einfach zu viel Angst, in diesen Tagen hierher zu kommen.

Wie erklären Sie sich das?
Ich kann das gut verstehen. Immerhin sitzen an diesem Ort die Kursteilnehmenden über längere Zeit zusammen, essen auch zusammen, tun Dinge, die man momentan besser vermeiden solle.

Welche wirtschaftlichen Folgen erwarten Sie für den Betrieb?
Wie schwer die wirtschaftlichen Verluste sein werden, kann im Moment noch niemand abschätzen. Es ist zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht absehbar, wie lange das Virus hierzulande wüten wird.

Haben Sie auch Kurzarbeit einführen müssen?
Ja, das haben wir. Wir haben am Dienstag unsere Mitarbeitenden informiert und ihr Einverständnis eingeholt. Das war eine sehr emotionale Situation. Die Propstei ist nicht nur Arbeitsort, sie ist auch eine Familie. Die sozialen Kontakte sind sehr gut. Man nimmt Anteil aneinander. Das fällt nun weg. Wir haben kaum Arbeit zu verteilen.

Was passiert mit Kunden, die für die Zeit des «Lockdowns» Reservationen getätigt haben?
Ihnen entstehen keine Kosten! Sie dürfen ja gar nicht kommen. Wir versuchen Ersatztermine zu finden im Herbst oder im folgenden Jahr. Uns ist die langfristige Kundenbindung wichtig!

 

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