26.10.2014

«Du führst uns hinaus ins Weite»

Von Horizonte Aargau

Der Vers aus Psalm 18 war das Leitthema unter dem die Theologin Dorothee Fischer zusammen mit ihr von früher bekannten Beduinen eine biblisch-spirituelle Reise in die Wüste Sinaï organisierte. Mit elf Personen aus dem In- und Ausland, zog sie los, um mit uns während zehn Tagen diese Wüste zu erleben. Ihre Liebe zu den Beduinen, zu diesen Menschen einer anderen Kultur und Religion, öffnete auch uns Mitreisenden die Türe und die Herzen zu einer uns fremden Realität.

In grosser Gastfreundschaft begleitet und betreut von Beduinen und ihren Kamelen, durchwanderten wir Tag für Tag die karge und doch so abwechslungsreiche Wüstenlandschaft. Zum Tagesprogramm gehörten von Dorothee vorbereitete biblische Impulse am Morgen und am Abend. Diese brachten uns den Weg der Israeliten auf ihrem Auszug aus Ägypten in diesem Gelände des Sinaï besonders nahe. Das morgendliche Wandern/Reiten im Schweigen verstärkte unser Erleben. JHWH, der eine Gott, der „da ist und mit uns geht“ war in der Stille spürbar mit uns auf dem Weg!

Kulturelles Miteinander
Die Beduinen verrichteten für uns sichtbar ihre Gebete und wir die unseren, begleitet mit Liedern. In Respekt und ohne Ängste beschenkten wir uns so gegenseitig mit unserem je eigenen Glaubenszeugnis. Weil gerade das dreitägige Opferfest stattfand, luden sie uns zu einer Familie ein und schenkten uns so Einblick in ihr kulturelles und religiöses Leben mit seinen Ritualen und Bräuchen. Sehr respektvoll und achtsam wurden wir täglich von diesen Beduinen betreut, beim Essen bedient und immer mit genügend Wasser versorgt. Alles – essen, schlafen, und wandern – spielte sich in der Weite der imposanten, vielfältigen Landschaft unter freiem Himmel ab. Der Mond und der zauberhafte Sternenhimmel in der Nacht verwischten fast die Grenzen zwischen Himmel und Erde.

Aus dem Alltag «ver-rückt»
Ruhe und Friede herrschten bei Tag und bei Nacht. «Ver-rückt» aus unserem europäischen Alltag, wurden wir einander Weg-Gefährtinnen und Weg-Gefährten über kulturelle und religiöse Unterschiede hinweg. «Shukran» = Danke, Dorothee, dass du uns eine solche Erfahrung ermöglicht hast!    Agnes Oeschger/aj

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