24.06.2021

Der Jahresbericht der Römisch-Katholischen Kirche im Aargau erscheint in neuer Form
Ein ganzes Jahr im B5-Couvert

Von Christian Breitschmid

  • Die Römisch-Katholische Kirche im Aargau beschreitet mit ihrem Jahresbericht 2020 neue Wege: weg vom pompösen Jahrbuch, hin zum sparsam-lesefreundlichen Leporello.
  • Mit diesem Jahresbericht zeigt die Landeskirche einmal mehr, dass es ihr ernst ist mit ihrem Engagement zur Bewahrung der Schöpfung.
  • Der neue Jahresbericht passt bequem in jedes B5-Couvert und steht auch jedermann jederzeit online zur Verfügung.


Kompakter und prägnanter sollte er werden, der neue Jahresbericht der Römisch-Katholischen Kirche im Aargau. Der Auftrag, den der Kirchenrat seiner Kommunikationsbeauftragten erteilt hat, ist in jeder Hinsicht umgesetzt. Und mehr noch: Aus dem bisher bekannten, schon fast luxuriös zu nennenden Jahrbuch von gut 80 Seiten, mit professionellen Bildstrecken, im Format A4 quer, wurde ein 18-seitiges Leporello im Format A5 quer, dessen Herstellung gerade mal die Hälfte seines Vorgängers gekostet hat.

«Kein Imageprodukt mehr»

Esther Kuster, die Kommunikationsbeauftragte der Aargauer Landeskirche, hat den Jahresbericht in seine neue Form gegossen. | Foto: Felix Wey
Esther Kuster, die Kommunikationsbeauftragte der sogenannten Landeskirche, hat es sich mit der Neugestaltung des Jahresberichts nicht leichtgemacht: «Ich habe mich erst einmal umgeschaut und habe nach Formen gesucht, die mich ansprechen. Mir war klar, dass unser Jahresbericht nicht mehr ein solches Imageprodukt sein sollte wie in den vergangenen zehn Jahren. Er sollte peppig und leicht daherkommen, aber dennoch allen Beteiligten Platz bieten, sich zu präsentieren.»

Das Leporelloformat erwies sich als passend. Unter anderem wird auch das Programm der Fachstelle Bildung und Propstei in dieser Form produziert. «Mein Ziel war es, den neuen Jahresbericht jedem Brief aus der Verwaltung beilegen zu können. Er sollte bequem in jedes B5-Couvert passen und so für 85 Rappen oder einen Franken kostengünstig verschickt werden können.»

Collageartige Blickfänge

Ziel erreicht. 1200 Exemplare des neuen Jahresberichts wurden bereits per B-Post verschickt. Allein diese Ersparnis, im Vergleich zum Grossversand der vormaligen A4-Bücher, dürfte jedem Vereinsfinanzer die Freudentränen aus den Augen pressen. Auch wenn die neue Form bewusst bescheidener daherkommt als die alte, verzichtet sie dennoch nicht auf ein professionell gestaltetes Layout mit speziellen Bildern. Photograph Gregor Galliker hat sich im Auftrag von Esther Kuster am Hauptsitz der Landeskirche in Aarau umgesehen und hat dabei viele Detailaufnahmen gemacht.

Ausschnitte dieser Photos wurden dann als collageartige Blickfänge im Jahresbericht verteilt. Wer die Verwaltung schon einmal besucht hat, kann versuchen, herauszufinden, was auf den einzelnen Ausschnitten zu sehen ist und wo sich das im Gebäude befindet.

Form ist Inhalt

Aufs Wesentliche reduziert: der Jahresbericht 2020 der Römisch-Katholischen Kirche im Aargau als Leporello. | Foto: Christian Breitschmid
Wo in anderen Berufen streng zwischen Form und Inhalt unterschieden wird, gilt wohl besonders in der Kommunikation und im Marketing die Losung: Form ist Inhalt. Wer in diesem Bereich einen zu vermittelnden Inhalt nicht in der entsprechenden Form präsentiert, hat verloren. Kuster hingegen ist es gelungen, basierend auf den gestalterischen Vorlagen der alten Jahresberichte, in der neuen Leporelloform das auszudrücken, was auch die Inhalte der einzelnen Berichte aus den Ressorts und Gremien vermitteln: Konzentration auf das Wesentliche, keine unnötigen Salbadereien.

Im Rahmen einer Ressortsitzung hatte die Kommunikationsbeauftragte das neue Konzept den Ressortleitern präsentiert, und diese verstanden schnell, dass es im neuen Jahresbericht darum gehen würde, sich auf Kernbotschaften zu fokussieren.

Die Umwelt freut’s

Esther Kuster ist zu Recht stolz auf «ihren» Jahresbericht, den sie natürlich nicht ganz alleine produziert hat, sondern unterstützt von den verschiedenen kirchlichen Gremien, einer Agentur für die Gestaltung und von Carmen Frei, der ehemaligen Horizonteredaktionsleiterin, beim Redigieren der Texte. «Bisher haben wir nur positive Rückmeldungen erhalten», freut sich Kuster. «Der neue Jahresbericht wird schon jetzt stärker nachgefragt als der alte.»

Wer mehr Informationen benötigt, als auf dem Leporello abgedruckt sind, kann sich das Dokument, inklusive ausführlichen Finanzbericht und weitere Links, auf www.kathaargau.ch runterladen. Für Kirchgemeinde- oder Kirchenpflegesitzungen lassen sich die Seiten auch direkt in Powerpointpräsentationen einbinden. Die Umwelt freut’s.

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