16.12.2019

Eine Million Sterne: Lichtermeer für Solidarität

Von Andreas C. Müller

  • Alle Jahre wieder zur Mitte Dezember werden in verschiedenen Städten unter dem Motto «Eine Million Sterne» Kerzen als Zeichen der Solidarität für Armutsbetroffene angezündet. So auch vergangenen Samstag, 14. Dezember.
  • Zusammen mit verschiedenen Partnerorganisationen, Pfarreien und vielen Freiwilligen hat Caritas Aargau in Aarau, Baden, Bremgarten, Fischbach-Göslikon, Homberg, Kaisten, Mellingen, Wittnau, Rohrdorf, Zofingen und Frick Illuminationen realisiert. Horizonte war in Aarau und Baden vor Ort.

 

Im Hof der Kirche St. Peter und Paul in Aarau leuchtete am Samstagabend ein kleines Lichtermeer. Rund 120 Personen hätten sich laut dem Projektverantwortlichen Maurizio Robucci eingefunden, um mit einer Kerze ein Zeichen der Solidarität für alle jenen Menschen zu setzen, die am Rande der Gesellschaft stehen. Die grösste «Eine Million Sterne-Aktion» im Aargau findet jeweils in Baden statt, wo jeweils bis zu 1000 Menschen teilnehmen.

«Für Menschen in prekären Lebenssituationen»

Das Entzünden eines Lichts ist kostenlos, eine Spende zugunsten der Caritas für deren Engagement zugunsten von Armutsbetroffenen ist freiwillig. Man kann hernach sein Licht einfach so zu den anderen stellen und anzünden, oder dann auf einem Band noch einen Wunsch aufschreiben und diesen dann um das Glas mit der Kerze kleben.

«Mit unserer Illumination hier in Aarau wollen wir an jene Menschen erinnern, denen es nicht so gut geht – sei es im persönlichen Umfeld oder auch inmitten unserer Gesellschaft», so Maurizio Robucci, Organisator des Anlasses in Aarau. «Wir von Caritas denken dabei besonders an Menschen, die sich in prekären Lebenssituationen befinden. Caritas unterstützt Menschen darin, Notsituationen zu bewältigen». Rund 500 Franken konnte allein in Aarau für die Arbeit der Kirchlich Regionalen Sozialdienste der Caritas (KRSD) gesammelt werden (weitere Informationen dazu im Video oben).

«Damit alle Kinder Weihnachtsgeschenke bekommen»

Von Regen blieb der Anlass verschont, doch immer wieder mussten die Kerzen, die jeweils als grosser Kometenstern angeordnet werden, neu angezündet werden, weil Windböen die Lichter auslöschten. Viele, die sich am Stand einen Wunsch auf ein Papierband schrieben und dieses dann um das Glas mit der Kerze klebten, hatten sich in Aarau zum ersten Mal zu «Eine Million Sterne» eingefunden. Einige kamen zum Teil aus der weiteren Umgebung.

Ein jüngeres Paar beispielsweise wünschte sich gesunde Kinder: «Wir bekommen bald Zwillinge». Eine Frau hatte sich extra aus Däniken aufgemacht, um für eine Bekannte eine Kerze anzuzünden, die im Sterben liegt. «Die Idee kam mir spontan, als ich vom Anlass gelesen habe», erklärte sie. Ein Paar aus Erlinsbach entzündete sein Licht «für Liebe und Toleranz und für Gesundheit für alle Menschen auf der Welt», ein zehnjähriges Mädchen dafür, «dass alle Kinder auf dieser Welt Weihnachtsgeschenke bekommen».

Aarau: Grösseres Projekt für 2020 geplant

In Aarau erreiche der Anlass nicht so viele Menschen wie in Baden und finde auch erst zum achten Mal statt, erklärte Maurizio Rubucci gegenüber Horizonte. Gleichwohl kämen in der Regel 250 bis 300 Personen. Weil man personell unterbesetzt sei, halte man den Anlass dieses Jahr allerdings auf Sparflamme. «Nächstes Jahr möchten wir dann bei der Stadtkirche in der Altstadt wieder etwas Grösseres realisieren», stellte der Caritas-Projektverantwortliche in Aussicht. Geplant sei unter anderem musikalische Begleitung mit Orchester.

 

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