21.11.2013

Eine Umfrage schürt Hoffnungen

Von Horizonte Aargau

Viele Berichte erweckten den Eindruck, als könne demnächst in jeder Kirche oder sogar im Internet auf vatikanischen Fragebogen angekreuzt werden, ob man künstliche Empfängnisverhütung, gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften oder den kirchlichen Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen «gut» oder «schlecht» findet. Besonders brisant scheint der Vorgang deshalb, weil alle Anzeichen dafür sprechen, dass gerade in Fragen von Familie, Ehe und Sexualität die Diskrepanz zwischen kirchlicher Lehre und Einstellungen der Gläubigen beträchtlich ist.

Dass der Vatikan zur Vorbereitung einer Bischofssynode Fragebögen an die Teilnehmer verschickt, ist nichts Ungewöhnliches. Dass er hierzu alle Gläubigen befragt, wäre jedoch tatsächlich neu. Doch von einer solchen Umfrage im engeren Sinne sagt das zitierte Schreiben nichts. Auch ein Blick auf den mittlerweile auch im deutschen Wortlaut bekannten «Fragebogen» selbst macht deutlich, dass dieser schwerlich zur Verteilung an alle Gläubigen gedacht ist. Die Fragen sind in einigen Bereichen indirekt formuliert und sprechen die Hirten an, weniger die Gläubigen selber. Die Gemeinden sollen in einem weiteren Sinne einbezogen werden. Wie das konkret aussieht, bleibt den Bischofskonferenzen überlassen. Fest steht bislang nur, dass die Ergebnisse der Befragung vom Generalsekretariat der Bischofssynode ausgewertet werden und in das vorbereitende Dokument der Synode einfliessen sollen. Welchen Einfluss der «Fragebogen» dann am Ende konkret haben wird, muss sich zeigen. 

kipa/aj

 

Hier geht’s zur Umfrage: www.pastoralumfrage.ch

 

 

Ihre Meinung: Bringt die Umfrage zu Ehe und Familie die erhofften Änderungen in der Kirche? 

 

Themen Nachrichten
Hat Ihnen dieser Artikel gefallen? Abonnieren Sie unseren Newsletter. Er erscheint alternierend zur Printausgabe alle zwei Wochen – immer mit den aktuellsten Horizonte-Geschichten und oftmals spannenden Verlosungen.