24.03.2020

Fastenopfer rechnet mit hohen Spendenausfällen

Von Marie-Christine Andres Schürch

  • Weil die Gottesdienste in der Fastenzeit ausfallen, fehlt dem Hilfswerk Fastenopfer das Geld aus den traditionellen Kollekten.
  • Fastenopfer hat die Kollekte auf digitale Kanäle verlegt, um die Projekte in den Ländern des Südens weiter unterstützen zu können.
  • Geschäftsleiter Bernd Nilles hofft auf die Solidarität der Pfarreiangehörigen: «Sonst fehlt das Geld am Ende bei den Ärmsten.»

 

Die in der Fastenzeit gesammelten Gelder aus Gottesdiensten und ergänzenden Veranstaltungen wie Suppentagen und anderen Fastenaktionen bilden das Fundament der Arbeit des Hilfswerks Fastenopfer. Dank dieser finanziellen Unterstützung erreicht die Hilfe rund eine Million Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika. Wegen des Coronavirus’ sind sämtliche Gottesdienste und Suppentage in den Schweizer Pfarreien abgesagt. Damit fallen die Gottesdienst-Kollekten aus, die am kommenden Wochenende sowie am Palmsonntag erhoben worden wären.

Andere Spendenkanäle

Diese Kollekten will Fastenopfer nun trotzdem durchführen, jedoch auf anderen Kanälen: Jede und jeder kann online auf www.fastenopfer.ch/kollekte, per Einzahlungsschein, E-Banking oder Twint spenden. «Wenn bei Fastenopfer die Spenden fehlen, müssen wir unseren Projekten mitten im Jahr die Budgets kürzen. Das beeinträchtigt ihre positive Wirkung», warnt Fastenopfer in einer Medienmitteilung.

Rosen verschenkt statt verkauft

Bereits jetzt muss das katholische Hilfswerk mit hohen Spendenausfällen rechnen. Am vergangenen Samstag hätten hunderte von Freiwilligen Rosen mit dem Label Max Havelaar für die beiden Hilfswerke Fastenopfer und Brot für alle verkaufen sollen. Weil die Aktion aufgrund der Corona-Krise abgesagt werden musste, handelten die beiden Hilfsorganisationen nach dem Motto «verschenken statt verwelken» und verschenkten die Rosen an Spitäler, Alters- und Pflegeheime. Die «alternative Rosenaktion» bereitete den Menschen in den Heimen eine kleine Freude und drückte gegenüber den Mitarbeitenden in den Gesundheitsinstitutionen Dankbarkeit aus.

Eine halbe Million im Rückstand

Eine sinnvolle und schöne Geste. Jedoch fehlt Fastenopfer nun das Geld aus dem Verkauf der Rosen – rund eine halbe Million Franken, wie Geschäftsleiter Bernd Nilles sagt. «Der Erlös wäre vollumfänglich den Projekten der Werke im globalen Süden zugute gekommen. Geld, das nun den Ärmsten fehlen wird.»

Einbusse noch nicht absehbar

Wie gross die Spendeneinbussen am Ende ausfallen werden, kann noch nicht beziffert werden. Bernd Nilles sagt: «Aufschluss gibt wohl erst die Zeit nach der Fastenkampagne, wenn die Kollekten und Spenden aus den verschiedenen Aktionen und dem Fastenkalender bei uns einbezahlt werden. Wir rechnen aber mit grossen Spendeneinbussen.» Dennoch hofft der Geschäftsleiter, dass durch die Solidarität in unserer Gesellschaft einiges wieder aufgefangen werden kann.

Tour durch die Pfarreien abgebrochen

Fastenopfer musste auch die Tour von Mercia Andrews durch die Schweizer Pfarreien unterbrechen. Die Südafrikanerin war unterwegs, um vor Ort das Hauptanliegen der diesjährigen Kampagne zu erklären – nämlich wie wichtig bäuerliches Saatgut für die Biodiversität und die Unabhängigkeit der Bäuerinnen und Bauern von Grosskonzernen ist. Mercia Andrews musste zwar früher zurückkehren, im Kurzfilm «Auch wir sind Saatgut» gibt sie jedoch ihre wichtige Botschaft trotzdem weiter.

Die Suppe kommt zu den Leuten

Weil viele Suppentage ausgefallen sind, bietet Fastenopfer den Pfarreien eine «Haussuppe» an; eine Packung Reiscremesuppe, die man gut mit frischem Gemüse und Kräutern ergänzen kann. Diese können die Pfarreien ihren Mitgliedern nach Hause schicken und mit einer Bitte um eine Fastenopfer-Spende ergänzen. So wird der Suppentag zum «Haussuppentag». Bernd Nilles hofft auch auf viel Unterstützung für weitere Aktionen nach Ostern, die gerade entwickelt werden.

So können Sie für Fastenopfer spenden:

Per Einzahlungsschein: Nehmen Sie den Einzahlungsschein am Ende Ihres Fastenkalenders oder zahlen Sie ein auf Postkonto 60-19191-7, Fastenopfer, Alpenquai 4, 6002 Luzern. Hier können Einzahlungsscheine bestellt werden: www.fastenopfer.ch/shop
Per E-Banking:
IBAN- CH16 0900 0000 6001 9191 7 – Fastenopfer, Alpenquai 4, 6000 Luzern 2.
Per Online-Spenden: Auf www.fastenopfer.ch/spenden  können sie mit Ihrer Kreditkarte direkt Online spenden. Bitte geben Sie bei den Bemerkungen Ihre Pfarrei an.
Per TWINT: Sie können direkt mit dem Smartphone einen Beitrag für Fastenopfer allgemein leisten

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