18.01.2021

Gebetswoche für die Einheit der Christen vom 18. bis 25. Januar
Gebetswoche soll reiche Frucht tragen

Von Marie-Christine Andres Schürch

  • Aktuell begehen christliche Gemeinschaften die Gebetswoche für die Einheit der Christen. Sie dauert vom 18. bis 25. Januar.
  • Vorbereitet wird sie vom Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen und vom Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK).
  • Die diesjährigen Texte für die Gebetswoche kommen aus der Gemeinschaft Grandchamp im Kanton Neuenburg.

Seit 1968 wird jährlich die Gebetswoche für die Einheit der Christen durchgeführt. Ihre Ursprünge gehen auf das Jahr 1910 zurück. Vorbereitet wird die Gebetswoche vom Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen und vom Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK). In der Schweiz stellt die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCK) die Unterlagen zur Verfügung. Die AGCK organisiert gemeinsame Aktionen und Projekte, die auf die Einheit der Christinnen und Christen zielen.

Die Schwestern leben Ökumene

Jedes Jahr werden die Texte für die Gebetswoche für die Einheit der Christen von einer anderen Region der Welt verfasst. Für 2021 wurden die Unterlagen von der klösterlichen Gemeinschaft Grandchamp im Kanton Neuenburg vorbereitet. Als Leitwort hat die Gemeinschaft die Stelle aus dem Johannesevangelium «Bleibt in meiner Liebe und ihr werdet reiche Frucht tragen» (Joh 15,8-9) ausgewählt.

Infos zur Gebetswoche

Infos rund um die Gebetswoche für die Einheit der Christen sowie biblische Meditationen und Gebete zu allen acht Wochentagen finden Sie auf agck.ch. Ob Ihre Pfarrei ebenfalls Gebete zur Einheit der Christen anbietet, erfahren Sie unter «Gottesdienste».

Die Arbeit des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) nimmt einen wichtigen Platz im Gebet von Grandchamp ein. Jeden Montagabend beten die Schwestern mit den Fürbitten des ökumenischen Fürbittkalenders des ÖRK. Die Schwestern haben bereits an mehreren ÖRK-Versammlungen teilgenommen – in Vancouver, Harare und Porto Alegre.

Mehrere Jahre waren die Schwestern im Ökumenischen Institut Bossey im Kanton Waadt präsent, einer kleinen Gemeinschaft des Gebets, der Gastfreundschaft und der Freundschaft in den Monaten des Nachdiplomstudiums.

Klöster als Vorreiter einer ungeteilten Kirche

Dass die diesjährigen Impulse für die Gebetswoche aus einer klösterlichen Gemeinschaft kommen, hat einen tieferen Sinn – zumindest wenn man sich an den 2010 verstorbenen römisch-katholischen Theologen André Louf hält: «In einer gespaltenen Kirche bildet das Kloster instinktiv das ‹Niemandsland des Geistes›. Das Kloster soll ein ökumenisches Land par excellence sein. Es kann schon jetzt eine Art der Gemeinschaft bilden, die anderswo nur in der Hoffnung existiert. Wo auch immer es sein mag, ein Kloster gehört im Tiefsten nicht zur Orthodoxie oder zum Katholizismus […]. Es ist jetzt schon ein Zeichen der ungeteilten Kirche, zu der uns der Geist heute kraftvoll treibt.»

Die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in der Schweiz – AGCK.CH – ist die einzige nationale ökumenische Plattform. Ökumene ist die Zusammenarbeit von Christinnen und Christen, die zwar unterschiedlichen theologischen Traditionen gehören, aber gemeinsam glauben, beten und das Evangelium in Wort und Tat verkünden wollen.

Die AGCK.CH ist assoziiertes Mitglied des Ökumenischen Rates der Kirchen in Genf und arbeitet mit den Arbeitsgemeinschaften der christlichen Kirchen in Europa zusammen (National Councils of Churches). Die AGCK Schweiz ist Mitglied der Sonntagsallianz, welche sich aus Kirchen, Gewerkschaften, Frauenorganisationen, Parteien und der schweizerischen Fachgesellschaft für Arbeitsmedizin zusammensetzt. Die Allianz kämpft für den Erhalt des arbeitsfreien Sonntags.

Charta Oecumenica

Die Absicht, innerhalb Europas ökumenisch zusammenzuarbeiten, ist seit dem Jahr 2001 in der Charta Oecumenica festgehalten. Alle Mitgliedkirchen der AGCK haben die Charta Oecumenica unterzeichnet. Diese wurde im Jahr 2001 von der Konferenz Europäischer Kirchen und dem Rat der Europäischen Bischofskonferenzen verabschiedet.

Zur Konferenz Europäischer Kirchen gehören die meisten orthodoxen, reformatorischen, anglikanischen, freikirchlichen und altkatholischen Kirchen in Europa. Im Rat der Europäischen Bischofskonferenzen sind die römisch-katholischen Bischofskonferenzen in Europa zusammengeschlossen. 

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