07.01.2015

Katholisches Medienzentrum gestartet

Von Andreas C. Müller

Am Dreikönigstag nahmen die katholischen Medienzentren der Deutsch- und Westschweiz ihren Betrieb auf. Ersichtlich für die Öffentlichkeit wurde dies anhand eines neuen Web-Auftritts, der auf www.kath.ch angesteuert werden kann. Medienbischof Alain de Raemy erschien höchstpersönlich zur Einweihung des neuen Newsrooms in Zürich. Mit Gottes Segen konnte so ein neues Kapitel kirchlicher Medienarbeit aufgeschlagen werden.

Über zwei Jahre dauerte der Prozess, in dem die früheren kirchlichen Medieninstitutionen Kipa-Apic, CCRT, Katholischer Mediendienst, das westschweizer Internetportal cath.ch und das Tessiner CCRTv Lugano zu drei neuen sprachregionalen Medienzentren verschmolzen. Nachrichtenagenturen, Radio- und TV-Arbeit, Social Media und Internetportale werden nicht länger von unterschiedlichen Redaktionen und unabhängigen Institutionen geführt, sondern in den neuen Zentren gebündelt. So stellt sich die kirchliche Medienarbeit den Herausforderungen der tiefgreifenden technischen Umbrüche der heutigen Medienwelt. Dabei soll aber auch die sprachübergreifende Zusammenarbeit nicht vernachlässigt werden. Zum Ausdruck kommt diese überregionale Zusammenarbeit in den neu gestalteten Internetportalen. Über ein und dieselbe Seite lassen sich neu alle drei Sprachregionen aufrufen.

Kraftakt innert kurzer Zeit
Der komplizierte Reorganisationsprozess erforderte von allen Beteiligten viel guten Willen, noch mehr Geduld und ein grosses Mass an Offenheit dafür, alte Strukturen und Arbeitsweisen aufzugeben. Medienbischof Alain de Raemy dankte deshalb allen Beteiligten für diese Bereitschaft, im Dienst der Verkündigung der Frohen Botschaft und der Vermittlung der Stimme der Kirche neue Schritte zu wagen. «Es war bis zuletzt ein grosser Druck, alles auf den Termin hinzubekommen», erklärt Direktor Charles Martig gegenüber Horizonte. «Ich bin froh, dass alles geklappt habe, die Technik funktioniert und die neuen Abläufe in der Redaktion sich einspielen.»

Positive Resonanz
Der neue Webauftritt wurde in der Schweizer Medienlandschaft weitgehend positiv aufgenommen. Die Seite weise ein ansprechendes Design auf, so Pia Stadler vom katholischen Zürcher Pfarrblatt «Forum». Den farblich gelungenen Auftritt beschreibt sie gegenüber kath.ch mit den Worten «übersichtlich» und «anspruchsvoll aufgemacht». Farblich geglückt ist die Seite auch für den Redaktionsleiter des evangelischen «Radio Life Channel», Daniel Rehfeld, in Pfäffikon (Zürich). Die Seite biete einen guten Überblick. Das grosse Bild im Mittelteil weise klar auf die Hauptgeschichte hin. News-Ticker und Pressespiegel sind gut platziert. Die Links zu Orden, Bischofskonferenz und weiteren katholischen Organisationen leisteten ihm in seiner Arbeit als Journalist gute Dienste. In den Augen der Neuen Zürcher Zeitung ist der Start von kath.ch geglückt. Der verantwortliche Redaktor für Kirche und Religion bei der NZZ, Simon Hehli, sprach auf Anfrage von einer «schönen Seite». Er wünscht sich aber noch einige Retuschen. Der «Medienspiegel» habe einen guten Platz und sei damit nützlich. In den Augen Hehlis müsste die Seite an einigen Stellen jedoch etwas austariert werden. Die grossen Bilder würden die Titel zum Teil fast erschlagen. In den Texten selber erscheine das Schriftbild «unruhig». Eine klarere Strukturierung des Textes etwa bei den Interviews würde die Lesbarkeit fördern.

Mehr Klarheit für schnelle Nutzer
Bei der Beschriftung der Seite wünscht sich der NZZ-Redaktor klarere Ansichten. Für den eiligen Internetnutzer sei auf den ersten Blick nicht ersichtlich, was sich hinter der neuen Rubrik «Highlight» verbirgt. Auf der Seite würden sich zudem an prominenter Stelle «Links» befinden, deren Nutzen der Internet-Nutzer nicht ersehe. Simon Hehli hofft, dass die Rubrik «Themen» in Zukunft klare Impulse gibt. «Die Seite steht am Anfang, das wird noch werden», so Hehli. Die neue Redaktion bietet ab 6. Januar 2015 auf www.kath.ch täglich Nachrichten, Kolumnen, Hintergrund und eine aktuelle Gesichte des Tages aus Kirche, Religion und Gesellschaft. Zielgruppe sind alle an Religion, Kirche und Gesellschaft Interessierte in der Schweiz. «Inhalte über Kirche und Religion sollen leicht und auf unterschiedlichen Kanälen auffindbar sein», so der Deutschschweizer Chefredaktor Martin Spilker zur neuen Ausrichtung.

Andreas C. Müller/Katholisches Medienzentrum

 

 

 

 

 

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