27.09.2021

Neue Plattform www.ag.kirchensteuern-sei-dank.ch erklärt Verwendung der Kirchensteuern
«Kirchensteuern bieten Mehrwert vor Ort»

Von Christian Breitschmid

  • Die Aargauer Version der Plattform kirchensteuern-sei-dank.ch ist seit 1. September online. Eine Parforceleistung der Kommunikationsbeauftragen der Aargauer Landeskirche, Esther Kuster, und ihrer Mitarbeiter.
  • Auf spielerische Weise wird den Plattformbesuchern erklärt und bebildert, wie die Gelder aus den Kirchensteuern im Kanton verwendet werden. Vor allem aber, dass sie zu 86 Prozent den Pfarreien vor Ort zur Verfügung stehen.
  • Im Interview erklärt Esther Kuster, was die neue Plattform so alles bietet und warum sie so zufrieden ist mit dieser gelungenen Informationskampagne.

Esther Kuster, Kommunikationsbeauftragte der Aargauer Landeskirche, hat die Plattform «kirchensteuern-sei-dank.ch» im Aargau eingerichtet. | Foto: Felix Wey
Frau Kuster, die Aargauer Version der Onlineplattform kirchensteuern-sei-dank.ch haben Sie innerhalb von neun Monaten auf die Beine gestellt. Dieses Projekt lag Ihnen sehr am Herzen. Wie beurteilen Sie das Ergebnis?
Esther Kuster: Wir freuen uns sehr, dass die Website bereits seit dem 1. September online ist. Es liegen neun Monate intensiver Arbeit hinter uns. Umso schöner ist es nun, das Ergebnis dieser Arbeit live den Nutzerinnen und Nutzern vorlegen zu dürfen. Vor allem die gelungene spielerische Umsetzung der fünf Schwerpunktthemen und die interaktive Karte überzeugen uns. Es ist mit wenigen Klicks möglich, ein Bild von der Vielfalt des Engagements und den verschiedenen Leistungen der Katholischen Kirche im Aargau zu erhalten.

Worauf sind Sie im Zusammenhang mit der Aargauer Version besonders stolz?
Wir konnten unsere individuelle Version realisieren, obwohl wir uns an einer Plattform beteiligt haben, die bereits von zwei weiteren Kantonen, St. Gallen und Luzern, genutzt wurde. Wir haben aber einen anderen Einstieg gewählt und zeigen auf den ersten fünf Slidern direkt auf, wofür sich die Römisch-Katholische Kirche im Aargau engagiert. Deutlich sticht bei uns auch die Farbe Blau heraus. Sie ist nicht nur für den Aargau, sondern ebenso für die Römisch-Katholische Landeskirche eine symbolisch dominante Farbe und konnte gut integriert werden.

Was wollen die Aargauer Landeskirchen mit dieser Informationskampagne erreichen?
Es ist kein Geheimnis, dass die Kirchenaustritte in den letzten Jahren zugenommen haben. Mit dieser Kampagne wollen wir vor allem den jungen und kirchenkritischen Menschen aufzeigen, warum es sich lohnt, Kirchensteuern zu zahlen. Kirchensteuern bieten Mehrwert vor Ort. Sie bleiben in der Region. Das zeigt diese Website deutlich. Der Informationsfluss soll auf spielerische, entdeckerische und unterhaltsame Weise geschehen. Zudem möchten wir aufzeigen, dass das Klischee von den Geldern, die nach Rom gehen, nicht wahr ist. Die meisten Steuerzahler sind sich gar nicht bewusst, wieviel sie zur sozialen und gesellschaftlichen Unterstützung beitragen und was alles wegfällt, wenn Kirchensteuern ausfallen. Die Kirche leistet einen aktiven Beitrag, um Werte wie Solidarität und Gerechtigkeit über Generationen weiterzugeben.

Wie und wann lässt sich der Erfolg der Kampagne beurteilen?
Die Website wird in den nächsten Monaten durch eine Begleitkampagne unterstützt. Zudem hoffen wir, dass die Kirchgemeinden die Plattform aktiv mittragen und in ihrer täglichen Arbeit nutzen. Der Vorteil einer online Kommunikationsmassnahme ist, dass sie messbar ist. Wir werden anhand der Statistik herausfinden, wie gut die Plattform besucht wird.

Was hat Ihnen beim Erarbeiten dieser Plattform am meisten Freude bereitet?
Die graphischen Ideen gemeinsam mit der Agentur umzusetzen. Überlegungen anzustellen, wie wir das breite Engagement visuell auf eine gute Art darstellen können. Auch für uns ist es sehr eindrücklich, auf einer Website zu sehen, was im Kanton Aargau respektive in den knapp 100 Kirchgemeinden angeboten wird, und wir können stolz sein auf dieses vielfältige Engagement. Ein Projekt von der Entstehung bis zur Realisierung mitzugestalten und mitzuverfolgen ist immer sehr spannend.

Welche Hürden hatten Sie bei Planung und Durchführung des Projekts zu nehmen?
Die Durchführung eines solchen Projekts erfordert eine grosse Menge an Daten. Datenlücken waren uns also ein Dorn im Auge. Wir waren diesbezüglich sehr auf die Unterstützung der Kirchgemeinden angewiesen. Die Zusammenarbeit hat aber gut funktioniert. Viele Kirchgemeinden gaben uns rasch sehr positive Rückmeldungen.

All die Informationen auf diesen Webseiten müssen nun à jour gehalten werden. Wer macht das?
Die Kommunikationsabteilung der Landeskirche wird im Austausch mit den Kirchgemeinden Rückmeldungen, Aktualisierungen und Änderungen vornehmen. In Zusammenarbeit und vor allem in einem konstanten, aktiven Austausch kann die Website bestmöglich à jour gehalten werden. Die Agentur wird weiterhin technische und graphische Updates vornehmen.

Es gibt ja Menschen, die keinen Internetzugang haben. Wie können diese an all die wertvollen Informationen gelangen?
In den kommenden Monaten wird eine Begleitkampagne starten, die in digitaler wie auch physischer Form erscheinen wird. Es werden sogenannte Mailings, die vergleichbar sind mit einem Flyer, verfügbar sein, um auch die Menschen zu erreichen, die keinen Internetzugang haben. Zusätzlich werden Artikel in Zeitschriften, wie zum Beispiel im Aargauer Pfarrblatt Horizonte, erscheinen, um ein breites Band an Menschen zu erreichen.

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