16.07.2020

Fischbach-Göslikon: Eine Pfarrkirche wird saniert

Von Cornelia Suter

  • Die Kirche Maria Himmelfahrt in Fischbach-Göslikon wurde seit 1967 nicht mehr renoviert.  Verschiedene Untersuchungen und Analysen haben in den letzten Jahren jedoch gezeigt, dass eine umfassende Renovation notwendig ist.
  • Für knapp zwei Millionen Franken soll die Pfarrkirche rundum saniert werden. Bezahlen sollen das der Denkmalschutz, die Einwohnergemeinde und die Steuerzahler.
  • Horizonte war bei den Bauarbeiten mit der Videokamera dabei, sehen sie hier den Beitrag dazu:

 

Unzählige Stangen und Bretter zieren momentan das Innere und Äussere der katholischen Pfarrkirche in Fischbach-Göslikon. Ein Baugerüst, welches die Arbeiter bis in die Turmspitze alles sanieren lässt. Vor über 50 Jahren wurde die die Kirche das letzte Mal renoviert – eine lange Zeit, die Spuren hinterlassen hat: «Wir sprechen von einer massiv verwitterten Holz-Schindelbekleidung am Turmschaft, von statischen Rissen in der Fassade, welche durch die Schwingungen des Glockenturms entstanden sind, von einer mangelhaften Gewölbe-Dämmung und von einer Verschmutzung der Decken und Wände», erklärt der Architekt, Daniel Schumacher. Dies nur einige Beispiele der Mängel, welche in den letzten Jahren zum Vorschein kamen.

Hohe Steuer von 23 Prozent

Kostenpunkt für die aufwendige Renovation: 1,93 Millionen Franken. «Das ist für unsere kleine Gemeinde sehr viel Geld», erklärt der Präsident der Kirchenpflege Fischbach-Göslikon, Daniel Schambron, und ergänzt: «Wir haben uns drei Jahre intensiv und seriös mit der Sanierung und dem Budget befasst, damit wir nicht mit bösen Überraschungen rechnen müssen.» Um die hohen Kosten etwas abfedern zu können, hielt die Gemeinde die Steuern bereits in den letzten Jahren auf einem höheren Steuersatz von 21 Prozent. Daniel Schambron: «So haben wir nun bereits fast eine Million auf der Seite, damit wir das Budget überhaupt stemmen können. Sonst wäre das unmöglich zu realisieren für eine so kleine Gemeinde. Wir mussten für die Fremdfinanzierung den Steuerfuss aber trotzdem noch um zwei Prozent erhöhen.»

Auch andere kämpfen mit den Kosten

Seit vier Wochen läuft die Sanierung der Kirche Maria Himmelfahrt in Fischbach-Göslikon auf Hochtouren. Sie ist jedoch bei weitem nicht die einzige renovationsbedürftige Kirche in der Region. So wird beispielsweise die Klosterkirche Muri bereits seit Jahrzehnten renoviert. «Wir machen das Etappenweise», erklärt Maria Wüest-Huser, Vizepräsidentin der Kirchenpflege von Muri. «Ein grösserer Altar kostet zirka eine Million Franken, wir haben aber 13 Stück davon», versucht die Kirchenpflegerin zu veranschaulichen. Alles auf einmal zu sanieren und die Klosterkirche über lange Zeit zu schliessen, wäre deshalb keine Option. «Wir haben einmal ausgerechnet, dass ungefähr fünf Prozent der Steuern für die Restauration und den Kulturbetrieb in der Klosterkirche anfallen», erzählt Maria Wüest-Huser. Bis 2027 soll die Klosterkirche auch aussen restauriert werden, um pünktlich zum 1000-Jahr-Jubiläum in neuem Glanz zu erstrahlen.

Einweihung durch Bischof im Frühling

In neuem, respektive eben altem, Glanz erstrahlen soll auch die Pfarrkirche in Fischbach-Göslikon. Und dies bis Ende Mai 2021. Bis dann, verspricht Architekt Daniel Schumacher, sollten das Baugerüst wieder verschwunden und die Kirchenbänke neu aufgebaut sein. Sodass der Bischof die frisch renovierte Kirche Maria Himmelfahrt einweihen kann.

 

 

 

 

 

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