07.01.2020

Könige aus Krippen gestohlen

Von Andreas C. Müller

Zum Dreikönigstag am gestrigen Montag haben Aktivisten aus mehreren Kirchen Deutschlands Krippenfiguren entfernt, um auf die «gravierende humanitäre Notlage in den Flüchtlingslagern an den europäischen Aussengrenzen und innerhalb Europas» sowie auf die «menschenunwürdige Unterbringung» in den Ankerzentren aufmerksam zu machen, hiess es von Seiten einer Aktivistengruppe, die sich ad hoc für die Aktion formiert hatte. Betroffen von den Diebstählen waren rund 15 Krippen in Berlin, Bielefeld, Darmstadt, Köln und Münster. Entfernt worden seien jeweils zwei der Heiligen Drei Könige, so Thorsten Meinholdt, einer der Sprecher der Aktion «Ausgegrenzt – Dreikönige vor den Toren Europas». Die «europäische Abschottungspolitik» habe verhindert, dass die beiden Könige «das neugeborene Flüchtlingskind Jesus von Nazareth begrüssen», ergänzte Sprecherin Rosa Frahm: «Ein König sitzt im Lager Moria auf Lesbos fest.» Ein anderer werde «im Ankerzentrum Deggendorf festgehalten. Sein Ersuchen, den Messias mit Geschenken zu begrüssen, wird als offensichtlich unbegründet abgelehnt. Zur effektiveren Durchsetzung seiner Abschiebung darf er den Landkreis nicht verlassen.»