25.12.2019

Fahrwangen: Grösste Krippe der Schweiz

Von Marie-Christine Andres Schürch

  • In Fahrwangen steht noch bis am 26. Januar die grösste Krippenlandschaft der Schweiz.
  • Seit zwanzig Jahren baut Thomas Wolfer Gebäude um Gebäude. Inzwischen umfasst die Ausstellung weit über tausend Figuren.
  • Die Ausstellung ist auch über die Weihnachtsfeiertage für Besucher geöffnet.

 

In den Räumen der ehemaligen Valiant-Bank in Fahrwangen wandert man von Jerusalem nach Nazareth, von dort nach Bethlehem und zum See Genezareth. In der ehemaligen Schalterhalle frisst ein Kamel, nebenan sitzt ein Korbmacher in seiner Werkstatt. Ställe, Häuser und Tempel stehen aneinandergereiht in der Wüstenlandschaft. Im einstigen Tresorraum liegt das Nordostende des See Genezareth, bevölkert von Handwerkern, Bauersleuten und Händlern. Zwischen den Ställen brennen Feuer, Bäche plätschern.

Fahndung nach Krippen

Die Leidenschaft für Krippen packte Thomas Wolfer vor zwanzig Jahren, als sein Vater ihm eine selbstgebaute Krippe schenkte. Dieser Stall und die dazugehörigen Figuren sind heute noch Teil der Krippenlandschaft. Ausgehend von der «Urkrippe» erwarb Thomas Wolfer mit den Jahren weitere Ställe mit Figuren, einen orientalischen Palast, abgeändert nach seinen Wünschen und kistenweise Zubehör. Die ersten Figuren kaufte er in Einsiedeln, begann aber bald auch im Internet nach passenden Krippen zu fahnden und bestellt heute meistens online. Um ein ursprünglich zusammengehöriges Ensemble von Figuren und Stall zu finden, ist manchmal richtige Detektivarbeit nötig. Thomas Wolfer ist in den Jahren zum Krippenexperten geworden und gibt sein Wissen in Führungen gerne an Besucher weiter.

Der ausgebildete Pastoralassistent stellte während mehrerer Jahre die Krippe an seinem jeweiligen Arbeitsort auf, zum Beispiel im Pfarreizentrum für die Seniorenweihnacht oder im Pfarrhaus. Seit Thomas Wolfer wegen einer Operation an der Wirbelsäule seinen Beruf nicht mehr ausüben kann, hat er sein Flair für filigrane Handarbeit entdeckt. Viele Häuschen baut er selber Stein für Stein auf und richtet sie liebevoll ein (mehr dazu auch im Horizonte-Video). «Ich freue mich, wieder produktiv sein zu können, etwas zustande zu bringen», sagt Thomas Wolfer. Entstanden sind seit 2016 so viele Gebäude und Landschaftselemente, dass sie nun 60 Quadratmeter füllen. In den Räumen der ehemaligen Bank wandert man durch biblische Landschaften, in die Thomas Wolfer immer wieder neue Szenen aus dem Leben Jesu nachstellt. Es gibt so viele Details zu entdecken, dass ein Winternachmittag im Nu vorbeigeht.

Besondere Szenen, die bis Ende Januar dazukommen

Während der Ausstellungszeit wird die Krippenlandschaft immer wieder um kleine Szenen der Weihnachtsgeschichte und dem Leben Jesu ergänzt.

Dienstag, 24. Dezember: Jesu Geburt / Sterndeuter machen sich auf den Weg

Sonntag, 29. Dezember: Die Sterndeuter in Petra / Beschneidung Jesu

Mittwoch, 1. Januar: Darstellung Jesu im Tempel in Jerusalem

Sonntag, 5. Januar: Die Sterndeuter bei Herodes / die Sterndeuter an der Krippe

Mittwoch, 8. Januar: Flucht nach Ägypten / Heilige Familie in Nazareth

Sonntag, 12. Januar: Taufe Jesu / Hochzeit zu Kann / Jesus heilt einen Gelähmten / Zachäus / Bartimäus / Jakobsbrunnen

 

Der Eintritt ist frei. Die Krippenlandschaft befindet sich an der Sarmenstorferstr. 4 in Fahrwangen. Bis am 26. Januar 2020 ist sie wie folgt geöffnet: Mittwochs von 15.30 bis 18.30 Uhr und sonntags von 13.30 bis 16.30 Uhr. Offene Samstage am 14.12. und 25.1. von 14.30 bis 17.30. Über die Feiertage: 24. /25. / 26. Dezember sowie 1. / 2. Januar jeweils von 13.30 bis 16.30 Uhr. Weitere Informationen: www.krippenlandschaft.ch

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