13.05.2020

Neuer Kirchlich Regionaler Sozialdienst Zurzibiet

Von Cornelia Suter

  • Am 2. Juni öffnet der «Kirchlich Regionale Sozialdienst Zurzibiet» seine Tore. Die Räumlichkeiten für die Beratungen befinden sich im Pfarreizentrum Kleindöttingen.
  • Gerade jetzt, in Zeiten von Corona, ist diese Anlaufstelle gefragter denn je!

 

Immer dienstags und freitags werden Sarah Groth und Socorro Zimmerli  ab nächstem Monat in Kleindöttingen arbeiten. Die beiden Mitarbeiterinnen des KRSD Baden haben ihre Pensen erhöht, um die Klienten im Zurzibiet noch besser beraten zu können. «Dies ist dringend notwendig», erklärt Emil Inauen, Leiter des KRSD Aargau und Standortleiter des KRSD Baden, und ergänzt: «Die Beratungen sind, wie überall beim KRSD, gratis, freiwillig und werden unabhängig von Konfession oder Religion angeboten.»

Bereits 80 Klienten-Dossiers

Alleine im letzten Jahr wies der KRSD Baden, bei welchem das «Zurzibiet» bis jetzt angeschlossen war, 80 Klientendossiers für die genannte Region aus. «Das entspricht einem kleineren KRSD wie Brugg oder Mutschellen-Reusstal», erklärt Emil Inauen. Deshalb hat er sich auch für den Pilot «KRSD Zurzibiet» so stark gemacht – und dies mit Erfolg: «Der Kleinst-KRSD hat jetzt in einem Pilotprojekt gestartet und läuft vorerst bis Ende 2021. Das Ziel ist aber ganz klar, danach einen eigenen KRSD Zurzibiet zu haben», sagt Emil Inauen mit Überzeugung.

Öffnen wird der KRSD seine Tore gleich nach Pfingsten im Pfarreizentrum Kleindöttingen. «In der jetzigen Situation können wir natürlich keine Feste veranstalten», erklärt Emil Inauen und verweist auf die allgegenwärtige Corona-Situation. «Deshalb eröffnen wir ganz still und leise und werden die Bevölkerung dann später einladen, die Räumlichkeiten zu besichtigen.»

«Aconselhamento em português»

Unterstützt wird der Kirchlich Regionale Sozialdienst unter anderem von der römisch-katholischen Landeskirche. «Vor allem die Anderssprachigen-Dossiers, wie beispielsweise spanisch sprechende Klientinnen und Klienten, werden von den Landeskirchen finanziert», verrät Emil Inauen. Im KRSD Zurzibiet wird die südländische Sprache deshalb öfters zu hören sein: «Fast die Hälfte unserer Klientel im Zurzibiet spricht Portugiesisch oder Spanisch», sagt der Leiter des KRSD Aargau. Deshalb sind die Beratungen am Dienstag immer auf Spanisch oder Portugiesisch. «Aconselhamento em português, consejos en español», wird Socorro Zimmerli ihre Klienten also in Zukunft einladen.

An den Sitzungen mit Sarah Groth und Socoro Zimmerli werden unter anderem Abklärungen von Sozialversicherungsansprüchen, administrative Hilfe, aber auch Budget- und Schuldenberatungen besprochen. Zudem wird das Angebot mit Projekt- und Sensibilisierungsarbeiten ergänzt. Emil Inauen dazu: «Dadurch sollen über die direkte Beratung hinaus Menschen am Rand unserer Gesellschaft unterstützt werden und es soll auf die Lebenslage dieser Menschen aufmerksam gemacht werden.»

Corona-Pandemie erhöht Nachfrage

Aufmerksam wird der KRSD-Leiter auch, wenn es um die «in Notgeratenen» in Zeiten von Corona geht. «Durch Corona wird unser neuer KRSD Zurzibiet nochmals etwas notwendiger, wir haben jetzt nochmals ganz anderes Klientel erhalten», erklärt Emil Inauen und ergänzt mit besorgter Stimme: «Leider können wir aber nicht ganze Geschäftsmieten bezahlen.»

Mit dem KRSD Zurzibiet schaffen die beiden Pastoralräume Aare-Rhein und Surbtal-Würenlingen zusammen mit der römisch-katholischen Landeskirche und der Caritas Aargau ein Angebot für die Menschen in der Region. Der zukünftige Pastoralraum Zurzach-Studenland ist in der Steuergruppe dabei, eine Beteiligung bleibt aber offen.

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