09.09.2021

Landeskirchen gegen Zertifikatspflicht für Abdankungsfeiern

Von Marie-Christine Andres Schürch

Die vom Bundesrat gestern Mittwoch, 8. September, vorgestellten weiterführenden Massnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung der Corona-Pandemie werden von der Evangelisch-reformierten Kirche (EKS) und der Schweizer Bischofskonferenz (SBK) unterstützt. Dies berichtet das katholische Medienzentrum kath.ch. Die Ausweitung der Zertifikatspflicht tritt ab Montag, 13. September, in Kraft und ist bis zum 24. Januar nächsten Jahres vorgesehen. Die beiden Landeskirchen begrüssen es, dass der Zugang zu Gottesdiensten und religiösen Veranstaltungen erst ab einer Anzahl von fünfzig Personen der Zertifikatspflicht unterliegt und betrachten die Anhebung der zertifikatsfreien Grenze als Ergebnis der Einwirkung der Landeskirchen im Rahmen der Vernehmlassung. Sie würden alles Mögliche unternehmen, damit sich die Teilnehmenden an Gottesdiensten nicht anstecken. Die Landeskirchen kritisieren jedoch, dass Abdankungen und andere, auch nicht-kirchliche Bestattungsrituale, nicht generell vom Zertifikatserfordernis ausgenommen sind. Die Möglichkeit, gemeinsam zu trauern und Abschied zu nehmen sei ein wesentliches Element der persönlichen und gesellschaftlichen Bewältigung von Krisensituationen. Weiterhin würden sie sich aktiv beim Bundesrat dafür einsetzen, dass Abdankungen von der Zertifikatspflicht ausgenommen werden.