12.02.2021

Reformierte, katholische und jüdische Frauen gegen Burka-Verbot

Von Marie-Christine Andres Schürch

Die Verbände der katholischen, reformierten und jüdischen Frauen lehnen die Initiative für ein Burka-Verbot ab. Sie untergrabe die religiöse Toleranz und fördere die Polarisierung. Der Schweizerische Katholische Frauenbund (SKF), der Bund Schweizerischer Jüdischer Frauenorganisationen (BSJF) und die Evangelischen Frauen Schweiz (EFSd) rufen gemeinsam dazu auf, am 7. März die Verhüllungsinitiative abzulehnen. Das teilten sie am Freitag, 12. Februar, mit, wie kath.ch berichtet. «Die Initiative untergräbt die Toleranz für Frauen, die sichtbare religiöse Zeichen tragen», erklärte Gabi Elikan, Mitglied des BSJF-Vorstands, laut Mitteilung. Das vorgeschlagene Gesichtsverhüllungsverbot missachte das garantierte Recht, religiöse Bräuche und Gebote zu leben, worunter auch Kleidersitten fielen. Die drei Verbände lehnen die Initiative ab, weil sie ein Klima schaffe, das Toleranz untergrabe und Polarisierung fördere. Zudem sei sie nicht zielführend, weil sie Opfer von Zwangsverhüllungen bestrafe und nicht die Täter. Für Frauen, die tatsächlich von Zwang betroffen sind, würde es bei einer Annahme des Volksbegehrens schwieriger, Hilfe zu erhalten», heisst es in der Mitteilung. Stattdessen unterstützen die drei Verbände den Gegenvorschlag, der Verbesserungen für die Gleichstellung der Frauen enthalte. Denn mit dem Gegenvorschlag sollten Integrationsprogramme und die Entwicklungszusammenarbeit stärker auf Frauen ausgerichtet werden. Der SKF hatte sich bereits im Januar in einer ausführlichen Stellungnahme gegen das Burkaverbot positioniert.