30.07.2021

Weg von statischer Kirche, hin zur mobilen Einsatztruppe

Von Christian Breitschmid

Religionssoziologe Michael Ebertz von der Theologischen Hochschule Freiburg i. Br. will «mobile Einsatztruppen» statt einer statischen Kirche. Angesichts der hohen Austrittszahlen sieht die Zukunft der Kirche nicht rosig aus. Ebertz ist der Meinung, dass sie ihre Angebote viel stärker auf einzelne gesellschaftliche Gruppen, sogenannte «soziale Milieus», zuschneiden sollte. Dazu müsse sich die Seelsorge aber radikal ändern, fordert er im Interview mit katholisch.de. Interessant sind auch Ebertz‘ Überlegungen zu den digitalen Gottesdiensten, die wegen der Coronapandemie als valable Alternative zum Präsenzgottesdienst aufgetaucht sind. Auch Horizonte hat mit gutem Erfolg Gottesdienste gestreamt, die weit über die jeweiligen Pfarreigrenzen hinaus mitgefeiert wurden. Im Interview sagt der Religionssoziologe: «Die Reichweite der Gottesdienstgemeinde hat sich manchenorts vergrößert, wenn auch nicht alle Kirchenmitglieder ans Internet angeschlossen sind. Ich habe selbst an solchen Gottesdiensten teilgenommen, da konnten die Leute auch chatten und sich so aktiv beteiligen. Leute aus ganz verschiedenen Regionen haben sich eingeklinkt. Eine Chance des Digitalen ist also die Reichweite – und Menschen anzusprechen, die vorher vielleicht noch gar nicht so gottesdienstaffin waren.»