21.03.2021

Joseph Maria Bonnemain zum Bischof von Chur geweiht

Von Marie-Christine Andres Schürch

Am Freitag, 19. März, dem Tag des Heiligen Josef, weihte Kardinal Kurt Koch in der Kathedrale Chur Joseph M. Bonnemain zum Bischof. Der Weihegottesdienst begann um 16 Uhr und wurde vom Tessiner Fernsehen RSI sowie im Internet live übertragen. Die Feier nutzte starke Symbole und nährte die Hoffnung auf einen Neuanfang im Bistum Chur.

Der neue Bischof prangerte ein krankes Bistum an und sagte: «Unsere Kirche muss bescheidener, demütiger, ehrlicher, transparenter werden.» Zum Ende der Feier setzte der frisch geweihte Bischof ein starkes Zeichen. Er liess sich vor dem Volk auf die Knie fallen, um sich segnen zu lassen, bevor er den Bischofssegen spendete.

kath.ch wertet den «Kniefall von Chur» als Zeichen dafür, dass Joseph Bonnemain Abbitte leiste. Er, der seit 40 Jahren in verschiedenen Rollen Teil der Bistumsleitung war, sei «kein passiver Beobachter, sondern Teil des Systems, das für Intrigen, Machtmissbrauch und Ränkespiele verantwortlich ist», gewesen. Den Willen zum Neuanfang belegt auch die Einladung des ehemaligen Generalvikars Martin Kopp, der vor einem Jahr abgesetzt worden war. Ausserdem verlas eine Frau, die Leiterin der Zürcher Spitalseelsorge Sabine Zgraggen, die Ernennungsurkunde von Papst Franziskus. Ein weiteres Hoffnungszeichen war, dass Joseph Bonnemain im Beisein des Ökumene-Ministers Kardinal Kurt Koch drei ranghohen Reformierten die Heilige Kommunion gab: der Präsidentin der Evangelisch-Reformierten Kirche Schweiz, Rita Famos; dem Zürcher Kirchenratspräsidenten Michel Müller und dem Zürcher Regierungsrat Mario Fehr.