07.08.2021

Von der Atombombe zum Olympischen Feuer

Von Christian Breitschmid

Es ist genau 76 Jahre her: Am 6. August 1945 fiel die Atombombe auf Hiroshima, und drei Tage später auf Nagasaki. Der traurige Jahrestag fällt diesmal mit den Olympischen Spielen in Japan zusammen – und das gibt dem Erzbischof von Nagasaki zu denken. Die Botschaft des olympischen Feuers laute, auf Japan gemünzt: «Nie wieder Bomben.» Das sagt Joseph Mitsuaki Takami im Interview mit Vatican News. Takami ist Bischof des größten japanischen Bistums: Nagasaki. Vor zwei Jahren konnte er den Papst in Nagasaki willkommen heissen. Dabei zeichnete Franziskus das Bild einer Welt ohne Atomwaffen. «Die Zahl der Überlebenden der Atombombenabwürfe schrumpft von Jahr zu Jahr», so der Bischof. «Aber sie hinterlassen uns eine wichtige, wertvolle Erfahrung. Sie muss vor allem an Kinder weitervermittelt werden – dieser Übergang ist, wie das auch der Papst immer wieder sagt, sehr wichtig. Das Zeugnis muss weitergegeben werden – auch durch Mittel wie Kino, Literatur oder Medien. Wir müssen uns weiter bemühen, das Gedenken am Leben zu erhalten!» Die Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), keine Schweigeminute bei den Spielen abzuhalten, stösst bei vielen Japanern auf Unverständnis und Kritik. Bischof Takami will trotzdem an die Friedensbotschaft von Olympia glauben.