24.01.2014

Öl als Burnout-Prophylaxe

Von Anne Burgmer

Einen schlichten, doch festlichen Gottesdienst erlebte, wer am 23. Januar 2014 den Weg in die Stadtpfarrei von Baden fand. Gefeiert wurde die Einsetzung des 53-jährigen Tobias Fontein zum neuen Regionalverantwortlichen für die Bistumsregion St. Urs. So selbstverständlich wie Bischof Felix Gmür zu Beginn des Gottesdienstes die Reihe offizieller Vertreter aus den Kantonen Aargau, Basel-Land und Baselstadt begrüsste, so selbstverständlich fügte er hinzu, dass alle Anwesenden in Gott Brüder und Schwestern sind, das Vorzeichen für den Abend.

Dreifache Kompetenz der Weisheit
Mit Blick auf das Buch der Weisheit, dem der Lesungstext entnommen war, wünsche er ihm für seine Aufgabe die dreifache Kompetenz der Weisheit, so Felix Gmür in seiner Predigt. Auf verschiedenen Pisten erläuterte er, die integrative, kommunikative und spielerische Kompetenz der Weisheit. Als Regionalverantwortlicher werde Tobias Fontein die Fähigkeit brauchen, mit Wertschätzung das Gute im Anderen zu erkennen und es in sein Weltbild zu integrieren, ohne dieses aufzugeben. Er werde die Fähigkeit benötigen, sich in Prozessen angemessen zu bewegen, auch wenn diese vielleicht Konflikte bergen. «Wo viele Menschen aufeinandertreffen, gibt es auch Auseinandersetzungen. Ohne diese wäre es langweiliger, wenn auch schöner», bemerkte Felix Gmür. Schlussendlich sei Weisheit Liebe und Freude an allem, was lustig sei. Was ins Herz treffe und das Sinnenhafte in Höhen treibe, so dass wir nur noch staunen; die spielerische Kompetenz. «Ich freue mich auf die Zusammenarbeit, ebenso wie die Kollegen», schloss Felix Gmür.

Taschenbibel, Wein und Öl
Als Geschenk zur Einsetzung in seine neue Aufgabe, überreichte Felix Gmür eine Bibel im Taschenformat. Denn er werde viel unterwegs sein in Sachen Glauben. Ein sichtlich gelöster Tobias Fontein bedankte sich am Schluss des Gottesdienstes bei allen Beteiligten. Bei den Menschen aus seinen vorherigen Wirkungsstätten, bei Freunden und Verwandten. «Auch mein Vertrauen in die Kirchenmusik in Baden hat sich ausgezahlt», freute er sich über die musikalische Gestaltung der Liturgie. Der Apéro im Anschluss führte die geschwisterliche Gemeinschaft fort, bot Gelegenheit fleissig zu gratulieren, zu lachen und zu reden. Luc Humbel, Kirchenratspräsident der Landeskirche Aargau, begrüsste Tobias Fontein mit humorvoll herzlichen Worten und Wein. Horizonte wollte wissen, worauf sich Tobias Fontein mit Blick auf die neue Aufgabe besonders freue und wovor er Sorge habe. «Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit meinen neuen Kollegen. Über den Perspektivwechsel nach fünfundzwanzig Jahren freue ich mich. Dass ich von der Pfarreiebene in die Ebene komme, wo wegweisende Entscheidungen in Gremien vorberaten werden. Respekt habe ich vor den Aufgaben, die Konfliktfälle betreffen. Wenn Fronten verhärtet sind und es deshalb schwer wird, konfliktlösend einzuwirken», erläutert Tobias Fontein. Umso passender das Willkommensgeschenk der Fachstelle Bildung und Propstei. Mit Hinweis auf das Gleichnis von den klugen und den törichten Jungfrauen überreichte Claudia Mennen eine Flasche hochwertigen Öls; als Burnout-Prophylaxe.

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