30.05.2022

Aktion der Fachstelle Bildung und Propstei in Aarau
Anstiftung zur Zuversicht

Von Marie-Christine Andres Schürch

  • Anfang Mai wagte die Fachstelle Bildung und Propstei der römisch-katholischen Kirche im Aargau ein Experiment.
  • Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter formierten sich zum «Amt der Zuversicht» und stellten ihre Schreibstube mitten in den Fussgängerverkehr des Feierabends in der Aarauer Altstadt.
  • In etwas mehr als einer Stunde sammelten sie zusammen mit «Komplizen» 60 Antworten und Geschichten der Zuversicht. Der Feldversuch soll Pastoralräume inspirieren, Ähnliches auszuprobieren.


Die Welt ist in Schieflage, nicht erst seit dem Ukrainekonflikt, und braucht deshalb dringend Unterstützung in Form von Zuversicht. Der Philosoph Immanuel Kant spricht von einer Pflicht zur Zuversicht. Zuversicht als Aufklärungsvertrauen, als geistige Widerstandskraft, als menschliche Grundhaltung.

Video zur Aktion in Aarau

Das Video von Peter Michalik, Mitarbeiter der Fachstelle Bildung und Propstei der röm.-kath. Kirche im Aargau, zeigt, was den befragten Menschen in Aarau Zuversicht gibt.

Glücksmomente melden

Dieser Erkenntnis folgend, formierten sich Mitarbeiter der Fachstelle Bildung und Props-​tei zu einem «Amt der Zuversicht» und installierten an einem Donnerstagabend mitten in der Altstadt von Aarau die «Meldestelle für Glücksmomente». Die Passanten waren eingeladen, zu erzählen, was sie in ihrem Leben gemeistert, geschafft, bewältigt haben und was ihnen trotz allem Zuversicht gibt. Die Ergebnisse wurden an einem Schreibtisch in der Fussgängerzone notiert.

Trotz Regen sammelte das «Amt für Zuversicht» in etwas mehr als einer Stunde 60 Antworten. Damit die Glücksmomente unter die Leute kamen, wurden die guten Nachrichten um 18 Uhr auf dem Rathausbalkon laut vorgelesen, bevor das handschriftliche Dokument auf die Strasse flatterte, um dort (auf-)gelesen zu werden.

Niederschwelliges, modernes Bildungsformat

Gleichzeitig platzierten die Mitarbeiter von Bildung und Propstei zusammen mit Komplizinnen positive Nachrichten aus der ganzen Welt auf Augenhöhe an Ampeln, so dass sie von Wartenden gelesen und mitgenommen werden konnten.

Fachstellenleiterin Claudia Mennen, die an diesem Abend als «Geschichtenretterin» Interviews mit Passanten führte, hofft, dass das Experiment Nachahmer findet: «Ziel unserer Aktion war nicht nur, Zuversicht ans Licht zu holen und zu verbreiten. Wir wollten auch ein neues, niederschwelliges Bildungsformat, das Achtsamkeit im öffentlichen Raum thematisiert und andere Player wie die Pastoralräume dazu verführt, auch so etwas auszuprobieren.»

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