31.03.2014

«Bühne frei für die Bäuerinnen»

Von Horizonte Aargau

Bei strahlendem Frühlingswetter fand am Samstag, 29. März 2013, die Vernissage des Buchs «Beruf Bäuerin – Frauen aus der Bäuerinnenschule Kloster Fahr erzählen» statt. Das Interesse am Porträtbuch – Schlussstein zur Vollendung der traditionsreichen bäuerlich-hauswirtschaftlichen Schule – war gross. 150 Gäste, darunter der Einsiedler Abt Urban Federer und die Nationalrätin und Biobäuerin Maya Graf fanden sich zur Buchpräsentation ein.

Rund 150 Gäste waren ins Fahr gereist, um das neue Buch aus der Taufe zu heben. Mit Schwyzer Örgeli-Musik gaben zwei Ehemalige, Nadine Imgrüth und Luzia Dubacher, von Beginn weg den lockeren und fröhlichen Takt an. Priorin Irene Gassmann begrüsste die Gäste im bis auf den letzten Platz besetzten Raum: «Es kommt mir vor wie anno dazumal! Wie oft haben wir hier in der Turnhalle den Abschluss eines Kurses gefeiert. Und auch heute stehen ehemalige Absolventinnen unserer Bäuerinnenschule im Mittelpunkt.» Irene Gassmann begrüsste die elf porträtierten Frauen und ihre Gäste, ebenso die Autorin Susann Bosshard-Kälin zusammen mit ihrem Ehemann Jürg Bosshard, der die Fotos fürs Buch realisiert hatte. «Es ist für mich eine besondere Freude und Ehre, dass heute Frau Nationalrätin Maya Graf hier bei uns ist. Frau Graf, selber Biobäuerin, schrieb das Vorwort zum Buch», so die Oberin weiter. «Vor acht Monaten haben wir mit dem Frühlingskurs 2013 und einem grossen Abschlussfest mit über 1200 Teilnehmerinnen die 69-jährige Ära der Bäuerinnenschule Kloster Fahr voll-endet, heute dürfen wir dieses Buch in Empfang nehmen; es ist für mich und die ganze Klostergemeinschaft ein grosses Geschenk, eine bleibende Erinnerung an das Wirken unserer Gemeinschaft in den letzten Jahrzehnten im Bereich der Bildung der Schweizer Bäuerinnen.»

Bleibenden Erinnerung an die traditionsreiche Schule
«Der Beruf der Bäuerin ist nicht nur ein vielseitiger, bei dem man extrem stark und flexibel sein muss, es ist auch eine Berufung», so Nationalrätin Maya Graf. Es gäbe aber noch viel zu tun auf dem Weg der Gleichstellung und –behandlung der Bäuerinnen in der Schweiz – im Besonderen was die soziale Absicherung und Vorsorge betreffe. So würden heute noch zwei Drittel der in der Schweizer Landwirtschaft tätigen Frauen im Sinne des AHV-Gesetzes als «nicht erwerbstätig gelten.

Bäuerinnen haben etwas zu sagen
Für die Autorin Susann Bosshard-Kälin sei die Schule im Fahr «eine fürs Leben» gewesen und das Buch ein Dank an die Klostergemeinschaft. «Ich bin glücklich, den Schwestern etwas zurückgeben zu dürfen; sie haben mir mit einer breiten Ausbildung viel auf den Weg mitgegeben.» Die Begegnung mit unterschiedlichsten Bäuerinnen für das Buchprojekt sei für sie bewegend, berührend und unglaublich spannend gewesen. «Ich habe viel von euch gelernt, übers Leben, über die Liebe, über Verlust und Vertrauen, Mut und Humor. Ich bin euch dankbar für das geschenkte Vertrauen; ihr habt etwas zu sagen und traut euch. Mit dem Buch habt ihr eine Stimme in der Öffentlichkeit bekommen, ihr habt es verdient.»

Abschliessender Dank an die Buch-Gotte
Das Schlusswort hatte die Priorin: «Ein Projekt wie dieses wird nur möglich, wenn Menschen sich von einer Idee begeistern lassen, sich engagieren: Ich danke den Bäuerinnen für ihre Offenheit und Zeit, die ihr diesem Projekt geschenkt habt. Dank gehört Susann Bosshard-Kälin. Sie hat die Idee umgesetzt, mit viel Herzblut und grosser Fachkompetenz. Dank ihrem grossen Engagement ist dieses Buchprojekt möglich geworden. Sie ist so etwas wie die Gotte, dieses Buches.» Die Klostervorsteherin lud als Finale alle Anwesenden zu einem «Bäuerinnen-Apéro-riche» ein, den Katharina Stockmann, Vorstandsmitglied im Verein Pro Kloster Fahr, zusammen mit ihren Helferinnen und den Ordensfrauen vorbereitet hatte.

Mediendienst Kloster Fahr/acm

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