07.02.2018

Ein alt Abt schreibt die Kirche ab

Von Andreas C. Müller

In der Kirche Schweiz sehe es schwarz aus, meint Bruder Martin Werlen in seinem neuen Buch «Zu spät». Die Kirche habe sich von diesen Menschen entfernt – nicht umgekehrt, so die Einschätzung des ehemaligen Abts des Klosters Einsiedelns, der als twitternder Kloster-Primus schweizweit bekannt wude. Die Einsicht, dass es zu spät ist, schenke aber auch Gelassenheit, da der «Karren» sowieso im Dreck stecke. «Ich träume davon, dass einzelne Personen, Pfarreien und Gemeinschaften Dinge loslassen, die bisher einfach dazugehörten»,  so Bruder Martin. Die Kirche solle wieder als ein Ort der Hoffnung wahrgenommen werden, als Ort, wo Menschen aufatmen können und nicht zuerst verurteilt würden. Er widme darum sein Buch all jenen, welche die Kirche nicht in Ruhe lassen.