03.08.2015

Einer und 154

Von Anne Burgmer

30 Jahre Horizonte; es liegt nahe, ins Archiv zu klettern. In diesem Fall in den Estrich von Sankt Nikolaus Bremgarten. Dort stehen, in grauen Aktenschränken zwischen allerlei Kirchendingen, die gebundenen Jahrgänge des Aargauer Pfarrblatt Horizonte.

Rund fünf Zentimeter dick ist ein Band und der Einfachheit halber geht der Griff zum ersten Jahrgang: 1986; 43 Einzelnummern und vier Doppelnummern à sechzehn Seiten ergeben 752 bedruckte Seiten. Bis heute insgesamt fast 22 000 Seiten, allein für die Ausgabe Wohlen. 29 Mal die kirchlichen Feste im Jahreskreis; vielfältige Themen aus aller Welt, dafür weniger Aargau-Bezug. Alleiniger Redaktor des Horizonte war in den ersten Jahren Martin Brander. Doch ganz so alleine war er nicht. Die Spurensuche im Impressum ergibt: Sage und schreibe 154, Menschen haben 1986 für den Mantelteil vom Horizonte geschrieben. 34 Frauen und 120 Männer. Namen sind Schall und Rauch, heisst es, doch sie wecken auch Erinnerungen.

Namen
Arnold Helbling, Margrit Huber-Staffelbach, Elisabeth Zünd, Beat Bucher, Evelyne Graf, Sylvia Michel, Rober Müller, Gottfried Baur, Franz Furger, Peter Bircher, Thomas Egloff, Angelika Imhasly-Humberg, Arnold Stampfli, Josef Greter, Alfred Höfler, Walter Ludin, Fritz Oser, Josef Bommer, Markus Buenzi-Buob, Fritz Stöckli, Otmar Mäder, Otto Wüst, Benedikt Erne, Christoph Lanz, Vinzenz Felder, Plasch Spescha, Christoph Lanz, Walter Kirchschläger, Hedwig Wittmer, Gabriel Bullet, Hans Boog, Men Dosch, Josef Graf, Kurt Koch, Cornelia Strobel-Nepple, Werner Baier, Pius Hafner, Irmagrd Jäggi, Anton Pomella, Marie-Theres Schmid-Theiler, Herbert Sohn, Bernhard Krapf, Walter Schurtenberger, Dorothee Hafner, Philipp Hautle, Folco Galli, Leo Rüedi, Matthias Hausner, Ernst Heller, Josef Greter, Lydia Spuler, Felix Wettstein, Dietrich Wiederkehr, Alfons Croci, Roland Guntern, Josef Hochstrasser, P. Paul Meier, Rolf Bezjak-Ewald, Eberhard Busch.

Roter Faden
Blättert man durch die Seiten, springen einem Texte und Bilder aus dem alten Horizonte entgegen, die auch ins Heute passen könnten: Die Frage nach Frauen im Priesteramt oder der neueste Bericht aus der Synode der Landeskirche Aargau; Leserreaktionen auf Druck und Schrifttype. Gilt gesellschaftliche Kritik heute oft den Neuen Medien und Sozialen Netzwerken und ihrer Allgegenwart, war es damals der Fernseher. Eine Karikatur beweist es eindrücklich. Ebenfalls mit spitzer Feder ist die Situation in den Pfarrgemeinden festgehalten; über die Darstellung lässt sich diskutieren. Themen kommen, Themen gehen. Ganz anders als heute: Schülerinnen und Schüler verschiedener Kantonsschulen veröffentlichten Beiträge. Eindrucksvoll eine Doppelseite; Schüler und Schülerinnen haben sich mit Fragen zu Glauben, Religion und Kirche beschäftigt und die gemalten und geschriebenen Ergebnisse ans Horizonte geschickt.

Namen
Peter Jauch, Pierre Stutz, Bruno Zeltner, Rudolf Rieder, Dietrich Wiederkehr, Werner Good, Andreas Huber, Thomas Peterhans, Veronika Suter, Rolf Schmid, Pfarrer, Guido Schwitter, Priska und Markus Seeholzer, Astrid Baumgartner, Ueli Studer, Linus David, Ambros Eichenberger, Hans Halter, Vreni Arnet, Josef Greter, Walther Haeller, Andreas Jehle, Karin Küng, Urs Fischer, Florian Flohr, Pius Guthauser, Bruno Holtz, Hans-Ruedi Häusermann, Christoph Lanz, Walter Egli, P. Chrysostomus Koch, Leo Nietlispach, Doris Weber-Kauf, Rudolf Brändle, Ueli Mäder, Margrit Santschi.

Berufliche Vielfalt
Es sind Pastoralassistentinnen und Vikare. Katechetinnen und Auszubildende. Fachstellenmitarbeiter. Professoren und Pfarrhelferinnen. Bischöfe und Dozenten. Manch Name entlockt ein Schmunzeln: Kurt Koch schrieb im Horizonte noch bevor er Dozent, Professor, Bischof und später Kardinal wurde. Pfarrer, Diakone, Redaktorinnen anderer Zeitungen, kurz: unzählige Menschen, aus verschiedensten Bereichen, die etwas zum Thema Kirche, Glauben und Theologie zu sagen hatten, tippten ihre Texte für das Pfarrblatt. Sie berichten aus dem ganzen Aargau und aus der Schweiz. Anders als heute, wo Priester und Seelsorger mit Migrationshintergrund in der Porträtreihe vorgestellt werden, berichteten dazumal Missionarinnen und Missionare aus der Schweiz von ihrem Einsatz in der Welt.

Namen
Bruno Dörig, André Lernhart, Sr. Eva-Maria Zwyer, Kurt Ruef, Andie Kapller, Peter Zimmermann, Max Vorburger, Josef Candolfi, Rosmarie Fischer, Xaver Pfister-Schölch, Jesus Pelegri, Sr. Madeleine Espérance Suter, Adrian Holderegger, Jeannette Weltli, Erich Widmer-Weibel, Helen Busslinger, Georg Pfister, Lucienne Saurer, Fritz Schneider, Felix u Hedy Brunner-Müller, Irmeline Gehrig-Borner, Josef Venetz, Urs Buser, Paul Huwiler, Verena Schmeitzky-Hess, Cäcilia Koch, Pius Schmid, J. M. Lichmann, Thomas Marfurt, Henri Salina, Georges Bernet-Eich, Alarich Meier, Sigisbert Regli, Stefan Blarer, Victor Conzemius, Romano Padeste, Hedy Wittweiler, Bruno Danelon, Karl Kirchhofer, Markus Rennhard, Arnold B. Stampfli, Sepp Hollinger, Markus Obrist, Regine Schindler, Franz Ulrich, Beatrice Hitz, August Berz, Margrit Huber-Staffelbach, Markus Schulze, Urs Trottmann, Mechtildis Vogel, Guido Schüepp, Gabi Suhner, Lotti Brun-Bissegger, Eugenio Correcco, Andreas Imhasly, Peter Küng.

Lebendige Geschichte
Der rund zweistündige Blick in den alten Horizonte Jahrgang macht verschiedenes deutlich. Einerseits haben sich in dreissig Jahren viele grundlegende Fragen und Themen im Kirchenaargau kaum verändert. Andererseits wird auch das heutige Horizonte nicht stehen bleiben. Wer weiss, vielleicht stöbert in nochmal dreissig Jahren eine Redaktorin in einem Archiv und kommt zu ähnlichen Ergebnissen. Ein schöner Gedanke: es geht weiter.

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