15.06.2022

50 Jahre für das Miteinander
Gelungene Geburtstagsfeier der Caritas Aargau

Von Werner Rolli

  • Am Samstag, 11. Juni, feierte die Caritas Aargau zusammen mit der Bevölkerung ihren 50. Geburtstag.
  • Es war ein fröhliches Fest für alle Generationen, ergänzt durch einen offiziellen Festakt in der Kirche St. Peter und Paul.
  • Das Jubiläum machte die enorme Arbeit sichtbar, welche Caritas Aargau leistet. Obwohl – wie Präsident Beat Niederberger in seiner Grussbotschaft formulierte – die Caritas eigentlich auf das visionäre Ziel hin arbeite, dass es sie einmal nicht mehr brauche.

Südamerikanische Gitarrenmusik erklingt unter blauem Himmel – mitten in Aarau, auf dem Kirchplatz vor der Römisch-Katholischen Kirche Peter und Paul. Die Band «Andariegas» spielt auf zum Geburtstag von Caritas Aargau. An den Tischen sitzen Familien zusammen und geniessen eritreische, syrische, tibetische sowie westafrikanische Gerichte. Wers lieber klassisch mag, verpflegt sich am Grill. Hinter dem Pfarrhaus, in der «MiniStadt», bemalen Kinder Karton-Häuser oder lernen achtsam zu sein mit einer Kinder-Eisenbahn. Erst bei Grün darf der Zug losfahren.

Höchstkonzentration beim Warten auf grünes Licht. | Foto: Werner Rolli

Anfänge und erste Bewährungsprobe

Grünes Licht gab es damals auch für die Gründung der Caritas Aargau. Dank Pater Rufin Steimer, der 1901 den Schweizerischen Caritasverband gründete, ist das Hilfswerk längst etabliert in der Schweiz. Der erste Weltkrieg brachte Elend über Europa und die noch junge Caritas half den Kriegsopfern – vor allem den Kindern – damals genauso wie heute den Flüchtlingen aus einem Krieg, den noch vor kurzem niemand für möglich gehalten hätte. Im Kanton Aargau wurde 1972 die Caritas Aargau als Fachstelle der Römisch-Katholischen Landeskirche etabliert. Im Gründungsjahr 1972 war Bruno Stuber Stellenleiter und die Hauptaufgaben von Caritas Aargau bestanden in der Flüchtlingsarbeit und der Sozialberatung. 1980 nahm die Schweiz über 7000 Indochina-Flüchtlinge auf. Caritas Aargau betreute davon 325 Personen in Zusammenarbeit mit vielen Freiwilligen – eine erste Bewährungsprobe. 

Hallelujah, gefühlvoll vorgetragen

Doch an diesem Samstag wurde Geburtstag gefeiert. Neben den erwähnten «Andariegas» spielten «Gentjana» albanische Musik, «Earl Grey & the teacups» Rock-, Soul- und Off-Beat Covers, «SalsaOlé» boten ihre Tanzshow und mit «Durango Dance» waren afrikanische Musik und Tänze angesagt. 

Bestens gelaunte Festbesucher am Caritas-Jubiläum in Aarau. | Foto: Werner Rolli

In der Kirche leitete Leonard Cohens «Hallelujah» – sehr gefühlvoll vorgetragen von Gentjana Bühlmann-Tafili und Rafael Lishi am Akkordeon – über zum offiziellen Festakt. Geschäftsleiterin Fabienne Notter durfte Beat Niederberger, Präsident Caritas Aargau, Luc Humbel, Präsident des Kirchenrates der Römisch-Katholischen Landeskirche des Kantons Aargau sowie Jean-Pierre Gallati, Regierungsrat, Vorsteher Departement Gesundheit und Soziales (DGS) Kanton Aargau begrüssen.  

Es braucht die Caritas

Beat Niederberger bemerkte in seiner Grussbotschaft, dass die Caritas eigentlich daran arbeite müsste, sich selbst abzuschaffen – wohl wissend, dass dieses Ziel so gut wie unerreichbar sein wird.

Regierungsrat Jean-Pierre Gallati lobte den Einsatz der Caritas Aargau, besonders auch während der Coronapandemie. | Foto: Werner Rolli

Das Hilfswerk wird gebraucht, aktuell setzen sich 60 Mitarbeitende und 450 Freiwillige für Armutsbetroffene, Geflüchtete und sozial benachteiligte Menschen im Kanton ein. Das Fest am Samstag hatte nicht zuletzt das Ziel, diese Arbeit sichtbar zu machen. Gleichzeitig soll es auch ein Dankeschön für all jene sein, die sich seit Bestehen von Caritas Aargau für eine gerechte und solidarische Gesellschaft engagierten und immer noch engagieren, wie Geschäftsleiterin Fabienne Notter ausführte.

Familiengottesdienst zum Abschluss

Regierungsrat Jean-Pierre Gallati schliesslich lobte die Arbeit von Caritas Aargau, nicht zuletzt auch für das Organisieren von Privatunterkünften für Migrantinnen und Migranten und das Verteilen von Lebensmittelgutscheinen. Gallati erwähnte auch das grosse Engagement während der Corona-Pandemie, beispielsweise mit Überbrückungsleistungen.

Um 18 Uhr gestaltete Gemeindeleiter Burghard Förster zusammen mit Caritas Aargau einen besonderen Familien- und Festgottesdienst auf dem Gelände vor der Kirche. 

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