04.08.2022

Handel mit Babies aus der Ukraine

Von Vatican News, chb

Während die Welt mit Hoffen und Bangen die täglichen Kriegsnachrichten aus der Ukraine mitverfolgt, gehen andere Mitteilungen aus dem krisengeschüttelten Land sozusagen im Kriegslärm unter. Dabei sind solche Meldungen nicht minder erschreckend. So hat das Wiener Bioethikinstitut Imabe vor wenigen Tagen berichtet, dass in Tschechien mindestens 30 Säuglinge nach ihrer Geburt illegal an Ausländer verkauft worden sind. Die Kinder seien zuvor von Leihmüttern aus der Ukraine in Prag geboren worden. Imabe-Geschäftsführerin Susanne Kummer bezeichnete das Geschäft mit der Leihmutterschaft als «eine zutiefst unethische Praxis auf Kosten von Frauen und Kindern».

Tschechische Behörden ermitteln gegen eine ukrainische Agentur mit Niederlassungen in Charkiv, Kiew und Prag, berichtet die Nachrichtenagentur kathpress. Ein Mitarbeiter sei bereits in der Ukraine wegen Menschenhandels angeklagt worden. 1,2 Millionen Euro sollen die Betreiber der Agentur mit dem illegalen Handeln verdient haben. Pro Kind seien zwischen 60’000 und 70’000 Euro verlangt worden, die Leihmütter sollen 10’000 Euro erhalten haben. Die Kinder seien bis nach Nordamerika und nach China verkauft worden. In mehreren europäischen Ländern wird derzeit über die Legalisierung von Leihmutterschaft diskutiert.