09.11.2023

Keine Erhöhung des Zentralkassenbeitrags
Herbstsynode der Landeskirche genehmigt das Budget

Von Jeannette Häsler Daffré

  • Am Mittwoch, 8. November 2023, genehmigte das Parlament der Römisch-Katholischen Kirche im Aargau unter der Leitung der Synodenpräsidentin Christa Koch-Häutle das Budget 2024 der Landeskirche.
  • Allerdings muss der Kirchenrat ohne die beantragte Erhöhung des Zentralkassenbeitrags um 0.1 % wirtschaften, weil die Synodalen den Antrag ablehnten.
  • Die 125 anwesenden Synodalen nahmen zudem den Finanzplan 2025 bis 2027 zur Kenntnis und stimmten der Revision des Ökofondsreglements zu.


Sinkende Steuererträge und zunehmende Kirchenaustritte, verbunden mit neuen Aufgaben und entsprechenden Kostenfolgen, haben in den letzten Jahren den Finanzhaushalt der Landeskirche belastet. Aufgrund dessen hat der Kirchenrat im Rahmen einer Aufgabenüberprüfung verschiedene personelle und administrative Sparmassnahmen umgesetzt, die trotz restriktiver Ausgabenpolitik das strukturelle Defizit nicht gänzlich beheben konnten. Um einen schmerzhaften Leistungsabbau zu vermeiden, beantragte der Kirchenrat an der Herbstsynode 2023 eine Erhöhung des seit 15 Jahren unveränderten Zentralkassenbeitragssatzes von 2,7 % um 0,1 %-Punkte auf 2,8 %. Dieser Satz definiert den Anteil an Kirchensteuern, den die Kirchgemeinden an die
Landeskirche für die übergeordneten Arbeiten im Aargau, im Bistum und auf schweizerischer Ebene leisten.

Zeichen für die Bewahrung der Schöpfung


Die 125 teilnehmenden Synodalen folgten dem Antrag der Kirchgemeinden Aarau, Baden-Ennetbaden, Jonen und Berikon-Rudolfstetten-Bergdietikon und lehnten aufgrund der in den Kirchgemeinden angespannten finanziellen Lage die Erhöhung des Zentralkassenbeitrags für das Jahr 2024 ab. Das Budget 2024 wurde mit dem daraus resultierenden Aufwandüberschuss von CHF 568’816 im Jahr 2024 angenommen. Ebenso angenommen wurde der Antrag des Kirchenrats über die Stellenplanerhöhung Verwaltung. Damit wird dem vermehrten Aufwand für Beratungen von Kirchgemeinden in rechtlichen und personellen Belangen Rechnung getragen und es ist ein Schritt zur Umsetzung des strategischen Ziels, die Landeskirche weiter in Richtung Kompetenzzentrum zu entwickeln.


Mit dem seit 2010 eingeführten Ökofonds setzt die Römisch- Katholische Landeskirche Aargau ein deutliches Zeichen für die Bewahrung der Schöpfung. Mit der Reduktion von Treibhausgasemissionen und dem Umsteigen auf erneuerbare Energien setzt sie einen Beitrag, «unser gemeinsames Haus» zu schützen (Papst Franziskus in der Enzyklika Laudato Sì 13). Mit der Weiterführung des Ökofonds will die Landeskirche weiterhin finanzielle Anreize für die Kirchgemeinden schaffen und so mithelfen, dass die Kirche glaubwürdig ihren Beitrag zu den notwendigen Veränderungen leistet. Neu soll der
Ökofonds die Einführung des Umweltmanagementsystems «Grüner Güggel» mit einem höheren Beitrag als bisher fördern. Erstmalig wird auch die Rezertifizierung mit einem Beitrag unterstützt. Bei baulichen Massnahmen fördert der Ökofonds explizit die Umstellung der Wärmeerzeugung auf erneuerbare Energien. Die dazu beantragten Änderungen des Ökofonds-Reglements wurden von den Synodalen einstimmig angenommen.

Themen Aargau
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