05.03.2020

Im Osten nichts Neues: Stellungskrieg Wasserschloss

Von Andreas C. Müller

  • Seit Kirchenpflegepräsident Daniel Ric vergangenen November die Kirchgemeindeversammlung vorzeitig verliess (Horizonte berichtete), eskaliert der Konflikt in Gebenstorf-Turgi. In der Kritik stehen Kirchenpflegepräsident Daniel Ric und der als Seelsorger angestellte Salvatorianerpater Adam Serafin.
  • Eine mittlerweile gut 60-köpfige Initiativgruppe hat es sich zum Ziel gesetzt, die Kirchenpflege abzulösen, damit eine neue Kirchgemeindeleitung auch den in der Kritik stehenden Salvatorianerpater entlassen kann.
  • Die Initiativgruppe hoffte lange darauf, dass das Bistum die Situation in ihrem Sinne bereinige. Dieses jedoch verweist darauf, dass es alles Erforderliche zur Konfliktlösung getan habe.

Kommentar
von Andreas C. Müller
redaktion@horizonte-aargau.ch

Die Gegensätze in Gebenstorf und Turgi sind nach etlichen Monaten derart unüberbrückbar, dass wohl kaum noch eine einvernehmliche Lösung gefunden werden kann. Zahlreiche Vermittlungsversuche sind gescheitert. Selbst Birmenstorf hat die Nase voll und will sich aus dem bestehenden Seelsorgeverband zurückziehen. Die Vorwürfe von Seiten der progressiven Opposition sind happig – im Grunde unhaltbare Zustände. Aber als Journalist muss man abstrahieren können und wissen: Das ist nur die eine Seite der Wahrheit. Hört man sich vor Ort um, finden sich durchaus Leute, die sich anerkennend über die Arbeit von Daniel Ric und Pater Adam Serafin aussprechen. Und auch an den von mir stichprobenartig besuchten Gottesdiensten, die Pater Adam Serafin abhält, gibt es nichts auszusetzen.

Umso unglücklicher, wie insbesondere Daniel Ric mir gegenüber auftrat, als ich anfragte, er möge doch zu den im Raum stehenden Vorwürfen Stellung nehmen. Überzeugt, ich hätte genauestens über die Fasnachtsdemonstration gegen ihn, Pater Adam und dessen Anhänger Bescheid gewusst, forderte er, ich solle ihm die Verantwortlichen nennen. Ansonsten würde er meine Fragen nicht beantworten. Dieses Spielchen lässt vermuten, dass die von der Initiativgruppe vorgebrachte Kritik bestimmt nicht aus der Luft gegriffen ist.

So oder so: Daniel Ric polarisiert als Kirchenpflegepräsident zu sehr. Für Führungspersönlichkeiten mit allzu scharfen Ecken und Kanten in Exekutivämtern ist die Schweiz nicht gemacht. Das zeigt sich immer wieder anhand prominenter Beispiele – oder wie war das noch mit Bundesrat Blocher? Daniel Ric muss Platz machen für eine integrierende Persönlichkeit, welche die tief gespaltene Kirchgemeinde wieder einen kann. Einzig dies dürfte Bewegung in die verfahrene Situation bringen. Denn: Die Opposition gegen Daniel Ric wird nicht verstummen. Der Konflikt wird bleiben und möglicherweise weiter eskalieren. Und so lange das passiert, nimmt der ohnehin ramponierte Ruf der Kirche nur weiter unnötig Schaden.

Seit bald zwei Jahren steht in Gebenstorf und Turgi eine Front. Progressive und Konservative liegen im Stellungskrieg. Immer wieder gibt es Gefechte, aber niemand erringt einen entscheidenden Durchbruch. Letzter  Höhepunkt: Verkleidete – ganz offensichtlich progressive Gemeindemitglieder – demonstrierten vor Beginn eines Samstagsgottesdienstes (gehalten von Pater Adam Serafin) provokativ gegen die «Insektenplage in unserer Kirche», wie es in einem erklärenden Mail heisst, das die Horizonte-Redaktion erhalten hat.

Gläubige wollten Daniel Ric und Pater Adam «abpassen»

Einzelne Gläubige seien, wie Dorfarzt Bernhard Hollinger erklärt, in ihrer Verzweiflung bereits kurz davor gewesen, etwas ganz Dummes zu machen. «Zwei Patienten haben sich geäussert, dass sie Pater Adam und/oder Herrn Ric abpassen möchten. Ich habe sie beschwichtigt und ihnen davon abgeraten.» Abgepasst worden sind die beiden dann tatsächlich – und zwar gleich von einer ganzen Gruppe zur Fasnachtszeit. Demonstriert wurde gegen sektiererische Zustände und Ohnmacht.

Daniel Ric: «Demo ist Kindsmissbrauch und Rassismus!»

Kirchenpflegepräsident Daniel Ric zeigte sich empört angesichts der Aktion. Gegenüber Horizonte berichtet er in einem Mail, dass Pfarreiangehörige ihn gefragt hätten, gegen wen diese Aktion gerichtet war und was sie sollte. «Eine Dame schilderte mir, dass sie mit den Kindern geredet hat, die dabei waren. Als ein Kind die Maske abziehen wollte, kam ein erwachsener Mann mit einer Bürste auf sie los, damit sie nicht mehr weiterreden konnte. Ich schäme mich als Kirchenpflegepräsident massiv dafür, dass nach all den Vorfällen von Kindsmissbrauch einige Menschen nichts gelernt haben und Kinder weiterhin schamlos instrumentalisieren und für ihre Zwecke missbrauchen.»

Des Weiteren sieht Daniel Ric die Rassismus-Strafnorm verletzt. In einem Mail an Horizonte schreibt er: «Dass beispielsweise dunkelhäutige Menschen, die am Samstagabend in der Messe waren, mit einer Bürste abgebürstet wurden, und man suggeriert, sie wären Insekten, ist beispiellos und muss für den Organisator der Aktion Folgen haben.»

Auch die Polizei ist bereits involviert

Auch die Badener Polizei hat sich bereits mit der vergifteten Stimmung in Gebenstorf und Turgi beschäftigen müssen. Hermann Blaser, stellvertretender Kommandant öffentliche Sicherheit der Stadt Baden erklärt gegenüber Horizonte, dass man noch nicht aktiv geworden sei. «Wir sind von Herrn Ric kontaktiert worden und haben Rechtsauskunft erteilt. Aktiv werden würden wir erst auf eine Anzeige hin.» Eine solche sei aber bis jetzt noch nicht eingegangen.

Die Konsequenzen für sich bereits gezogen hat Ende Februar Margit Klusch. Die Leiterin Kinderchor und Erwachsenenchor hat gekündigt. «Wo solche Zustände herrschen, da will ich nicht dazugehören, da will ich mich nicht mehr engagieren», erklärt die Kirchenmusikerin. Denn das habe mit «Christ sein» überhaupt nichts zu tun.

«Man will mich einschüchtern und weghaben» 

Wegen nicht wahrgenommener Informationspflicht gegenüber der Kirchenpflege hatte ihr gegenüber deren Präsident, Daniel Ric, eine Verwarnung ausgesprochen. In dieser heisst es: «Leider müssen wir immer wieder feststellen, dass von deiner Seite her keine Informationen an die Kirchenpflege sowie an den Priester mit Pfarrverantwortung fliessen.»

Margit Klusch verwahrt sich gegen die Vorwürfe und meint: «Pater Adam Serafin hat die Jahresplanung 2020 im Dezember 2019 bekommen.» Er habe die Termine darauf ohne Rücksprache geändert und seine Fassung mit dem Vermerk «Endfassung» zurückgesendet. Für sie ist klar: Weil sie Missstände offen anspricht, wolle man sie einschüchtern und weghaben.

Daniel Ric: Keine Stellungnahme zu den Vorwürfen

Margit Klusch glaubt auch, dass Kirchenpflegepräsident Daniel Ric, der mit Pater Adam aus seiner Zeit als Lehrer an der Freien Katholischen Schule in Zürich bekannt ist, zu diesem halte und keinen Aufwand scheue, jeden mundtot zu machen, der etwas gegen den Salvatorianerpater sage. Entsprechend habe die Kirchenpflege ihr dann auch die Auflösung des Arbeitsverhältnisses angedroht, «falls sich Frau Klusch weiterhin destruktiv verhält» und auf ihre Kündigung postwendend mit Freistellung reagiert.

Viele befürchten nun, nach der Kündigung von Margit Klusch, das Auseinanderbrechen des Kirchenchors. «Eigentlich sollte dieses Jahr das 70-jährige Bestehen des Chors gefeiert werden», bedauert Kirchgemeindemitglied Beat Bühlmann. Er ist überzeugt: «Daniel Ric nimmt das bewusst in Kauf.»

Der in der Kritik stehende Kirchenpflegepräsident ziert sich, zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen. Am Rande eines Gottesdienstes legt er gegenüber Horizonte zwar seine Sicht der Dinge mündlich dar, wünscht aber nicht, dass in irgendeiner Weise seine Aussagen in einem Artikel erscheinen.

«Wenn man krank wird, hat man gesündigt!»

Neben dem Kirchgemeindepräsidenten Daniel Ric ist für viele auch Pater Adam, der als mitarbeitender Priester amtet, ein rotes Tuch. In seinen Predigten schockt er laut Aussagen verschiedener Gemeindemitglieder immer wieder mit diskriminierenden Äusserungen.

So soll der Salvatorianerpater in einer Predigt zum Tag der Kranken gesagt haben: «Wenn man krank wird, hat man gesündigt.» Gegenüber Erstkommunionkindern soll er die Aussage gemacht haben, dass nur Katholiken in den Himmel kämen. «Das sind zum Teil Ansichten, die ich von meiner Mutter kenne, die in einem Kloster in Spanien aufgewachsen ist», erklärt eine Gläubige, die nicht namentlich genannt werden will. «Da schluckt man schon mal leer, wenn man das hört», sagt sie.

Wird der Gemeindeleiter gemobbt?

Nicht nur mit seinen Aussagen stösst Pater Adam Serafin die aufgeschlossenen Christen in Gebenstorf und Turgi vor den Kopf. «Ausser an den Gottesdiensten bekommen wir Pater Adam kaum zu sehen. Eigentlich wissen wir nicht, was er macht und wo er wohnt. Sein Auto trägt ein Freiburger Kennzeichen», weiss Hilde Seibert von der gut 60-köpfigen Initiativgruppe, die es sich zum Ziel gemacht hat, die Entlassung von Pater Adam Serafin zu erwirken. «Wir haben unhaltbare Zustände hier», erklärt sie gegenüber Horizonte, und äussert in diesem Zusammenhang auch den Vorwurf, Pater Adam Serafin dränge den allseits beliebten Gemeindeleiter Peter Daniels an den Rand.

«Pater Adam lässt ihn in seinen Eucharistiefeiern nicht predigen», erklärt die diplomierte Erwachsenenbildnerin und erfolgreiche Leiterin der überregional bekannten ökumenischen Erwachsenenbildungsreihe «Podium Wasserschloss», an der schon national bekannte Persönlichkeiten wie Guisep Nay, Oswald Grübel, Ueli Mäder oder Gerhard Pfister debattierten. Wiederholt sei es Peter Daniels deswegen schon sehr schlecht gegangen – bis hin zu akuten Herzproblemen. Auf Nachfrage bei Gemeindeleiter Peter Daniels will sich dieser gegenüber Horizonte dazu nicht äussern.

«Zusammenarbeit behindert und Firmreise verschlafen»

In der Zwischenzeit hat Hilde Seibert Pater Adam Serafin schriftlich mitgeteilt, dass sie mit ihm nicht mehr in der Erwachsenenbildungsgruppe, welche die erwähnten überregional bekannten Podiumsveranstaltungen durchführt, zusammenarbeiten möchte. «Er war stets unvorbereitet, gab keine inhaltlichen Inputs und weigerte sich, Verantwortung auch nur für einen einzigen Abend der Podiumsveranstaltungen zu übernehmen.»

Die Klagen über Pater Adam umfassen aber auch die Jugendarbeit und den Religionsunterricht. «Der Mann ist unzuverlässig», so der Vorwurf verschiedener Personen. «Zum Krippenspiel am Heiligabend waren circa 120 Erwachsene und Kinder gekommen», erinnert sich Hildegard Deck, Sakristanin und Mitglied des Pfarreirats. «Adam kam zu spät. Um die Anwesenden nicht warten zu lassen, haben die Organisatoren mit ein wenig Verspätung ohne ihn begonnen.» Statt Dank dafür hätten sie aber nur Vorwürfe von Pater Adam Serafin bekommen wegen «Kompetenzüberschreitung».

Und wie Horizonte in Erfahrung bringen konnte, soll Pater Adam Serafin sich vergangenen Oktober auch zu einer Firmreise nach Rom verspätet haben. In der Folge reichte es nicht auf den Flug ab Basel. Pater Adam soll dann einen neuen Flug ab Zürich gebucht haben.

Chaos im Religionsunterricht?

Inakzeptabel ist für viele auch der von Pater Adam geführte Religionsunterricht. Wie Horizonte zugetragen wurde, haben bereits verschiedentlich Eltern ihre Kinder aus dem Unterricht genommen – aus unterschiedlichen Gründen. Ein Vater fasst gegenüber Horizonte zusammen: Die Unterrichtszeiten würden nicht eingehalten, der Inhalt sei für die Kinder nicht verständlich, die Unterrichtsatmosphäre chaotisch und laut. Zudem beschäftige sich die Lehrperson während des Unterrichts mit dem Mobiltelefon.

Eine Mutter erzählt: «Meine Tochter Maëlle hatte im Rahmen des Religionsunterrichts im Frühling 2018 einen Versöhnungsweg zu machen. Von Seiten der Katechetin, Frau G., hiess es dann, dieser finde in Kombination mit einer Beichte bei Pater Adam Serafin statt.» Das Beichten vor der Erstkommunion sei, so die Mutter, von Pater Adam wieder eingeführt worden, nachdem man den Versöhnungsweg jahrelang ohne Beichte praktiziert habe.

«Kind zur Beichte genötigt»

«Meine Tochter hat mir gegenüber klar gesagt, dass sie nicht beichten wolle», erklärt deren Mutter. Gleichwohl sei sie von der Katechetin zu Pater Adam Serafin zum Beichten geschickt worden. Maëlle beteuert, auch dann nochmals erklärt zu haben, dies nicht zu wollen. Sie habe sich dann aber in die Situation gefügt und erklärt: «Ich musste wie alle anderen auch das Schuldeingeständnis machen. Ich habe ihm gesagt, dass ich lieber selber in der Kirche oben beten möchte. Das hat er (gemeint ist Pater Adam, Anm. d. Red.) aber nicht wirklich wahrgenommen, und ich musste beichten.»

Pater Adam Serafin war gegenüber Horizonte nicht bereit, Fragen zu den im Raum stehenden Vorwürfen zu beantworten. Spricht man mit den Kirchgemeindemitgliedern, finden sich durchaus auch anerkennende Stimmen, die Verständnis für Pater Adam Serafin äussern. Ein Frau aus Birmenstorf, die im Artikel nicht namentlich genannt werden will, meint: Pater Adam Serfain stamme aus Polen – dort werde der Glaube anders gelebt als hier, und also habe er auch ein ganz anderes Verständnis davon, wie man den Glauben vermittle. «Auch im Religionsunterricht will er, dass die Kinder den Glauben strenger leben, als wir das gewohnt sind. Diese unterschiedlichen Kulturen passen einfach nicht», resümiert die Frau, die Pater Serafin aber als Seelsorger sehr schätzt und beim Todesfall in einer befreundeten Familie als sehr einfühlsamen Seelsorger erlebt hat.

«Das Bistum hat uns im Stich gelassen»

Schuld an der verfahrene Situation seien das Bistum und die Kirchenpflege. «Der Fehler liegt bei den Herren, die Pater Adam angestellt haben», lässt die Frau verlauten. Und da viele den Kirchenpflegepräsidenten, Daniel Ric, als Teil des Problems betrachten, der ihrer Ansicht nach absichtlich einen konservativen, mit ihm gut bekannten Seelsorger in Gebenstorf-Turgi installierte und nun zusammen mit diesem kompromisslos versuche, seine Vorstellungen von Glaubenskultur durchzusetzen, fühlen sich viele progressive Gläubige vom Bistum, namentlich vom zuständigen Bischofsvikar, Christoph Sterkman, im Stich gelassen.

«Christoph Sterkman hat mein Mail, in dem ich ihn angefleht habe, dringend etwas zu tun, unbeantwortet stehen lassen», erklärt ein Gemeindemitglied. «Er hat dieses Mail am 12. Februar, also fünf Tage vor seinen Ferien erhalten – und macht sich einfach so aus dem Staub. Nicht hinschauen, Ohren verschliessen, nichts sagen.» Auch Hilde Seibert meint, auf Christoph Sterkman angesprochen, enttäusch: «Er hat uns noch an einer Sitzung im August versprochen, dass er die Angelegenheit bis zu seiner Pensionierung im April 2020 vom Tisch haben wolle und nicht seinem Nachfolger übergeben möchte. Bis jetzt ist nichts passiert. Es ist nur schlimmer geworden. Und das Bistum weiss das, wir haben das oft genug kommuniziert – als Initiativgruppe, aber auch als Einzelpersonen.»

Bistum Basel: «Die Missio kann nicht entzogen werden»

Der verantwortliche Bischofsvikar meint zur Kritik an seiner Person: «Ich habe nichts versprochen, aber gehofft, dass eine Lösung bis zu meiner Pensionierung möglich ist.» Weiter räumt er ein: «Das war eine Fehleinschätzung.» Christoph Sterkman nimmt aber für sich in Anspruch, zwei Aussprachen mit einer Delegation der Initiativgruppe und den Seelsorgern organisiert zu haben. «Auch habe ich mich mehrmals mit den Seelsorgern zu dritt oder auch zu zweit besprochen.» Weiter sei ein Coaching zur Verbesserung der Zusammenarbeit unter den Seelsorgern letzten Sommer veranlasst worden. «Der Konflikt ist schwierig und vielschichtig und nicht einfach zu lösen», resümiert er. «Den Bischof und die wichtigsten Verantwortlichen sind durch mich auf dem Laufenden gehalten worden.»

Bischof Felix Gmür ist derweil selbst schon von der Initiativgruppe schriftlich angegangen worden – in der Hoffnung, der Bischof möge Pater Adam Serafin die Missio entziehen. Auf Nachfrage erklärt Hansruedi Huber, Kommunikationsverantwortlicher beim Bistum: «Eine Missio kann nicht entzogen werden, wenn Uneinigkeit darin besteht, wie die römisch-katholische Pastoral zu vollziehen ist. In einem solchen Fall muss zwischen den streitenden Parteien eine Konfliktlösung gefunden werden – falls nötig, mit externer Hilfe.» Der Horizonte-Redaktion ist allerdings bekannt, dass bei einer Straftat die Missio entzogen werden kann.  Eine solche liegt im aktuellen Fall allerdings nicht vor.

Und sowieso bedeute der Entzug der Missio nicht automatisch die Verpflichtung, dass eine Anstellungsbehörde den Seelsorger aus dem Anstellungsverhältnis entlassen müsse. Aber der Bischof könne schon reagieren, «wenn er über Machenschaften schriftlich informiert wird, und wenn er gegenüber Pater Adam den Namen der Beschwerdeführer nennen darf.» «Aber genau das haben wir mehrfach gemacht», wehrt sich Hilde Seibert. Wir haben die Probleme geschildert – mit Namen.»

Birmenstorf will aus Seelsorgeverband austreten

Auch in Birmenstorf, das sich mit Gebenstorf und Turgi in einem Verband (und künftig – so wäre es angedacht in einem Pastoralraum) das Seelsorgepersonal teilt, hat man Probleme. Ruth Rippstein, Präsidenten der Kirchenpflege, erklärt gegenüber Horizonte, dass die Kirchenpflege bereits darüber nachgedacht hat, sich von Gebenstorf-Turgi zu distanzieren, allenfalls eine Trennung zu prüfen.

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