17.12.2020

Jupiter und Saturn treffen sich zur Wintersonnenwende

Von Marie-Christine Andres Schürch

Ungefähr alle 20 Jahre begegnen sich die beiden Planeten Jupiter und Saturn am Himmel. In den vergangenen Wochen sind sich die beiden Planeten immer näher gekommen. Doch jetzt wird es richtig eng: Am Tag der Wintersonnenwende, am Montag, 21. Dezember, stehen die beiden Planeten in sogenannter «Grosser Konjunktion» – von der Erde aus gesehen in einer Linie. Jupiter überholt dabei Saturn auf der Innenbahn mit einem Abstand von 660 Millionen Kilometern. Von der Erde aus betrachtet, kommen sich die beiden Planeten extrem nahe und scheinen wie ein einziger Stern am Himmel zu stehen. Bei klarem Himmel erkennt man gegen 17 Uhr über dem Horizont im Südwesten den hellen Jupiter, direkt darüber den etwas schwächeren Ringplanet Saturn. Gegen 18 Uhr geht das Planetengespann wieder unter. Im Fernrohr ist es sogar möglich den Jupiter mit seinen Monden und Wolkenbändern zusammen mit dem spektakulären Ring des Saturns zu sehen. Auch wenn sich die beiden Planeten alle 20 Jahre treffen, so nahe wie am 21. Dezember 2020 kommen sie sich selten. Die nächste Gelegenheit, Jupiter und Saturn gemeinsam im Fernrohr zu sehen, wird es erst im Jahr 2080 geben.

Möglich wäre, dass die zwei Planeten aktuell ähnlich stehen wie zur Zeit Christi Geburt. Im Jahr 7 v. Chr. ereignete sich ebenfalls eine solche Grosse Konjunktion, sogar eine dreifache. Eine von Johannes Kepler (1571-1630) erstmals aufgebrachte Theorie vermutet hinter dem Phänomen des Sterns von Bethlehem das dreimalige «Treffen» von Jupiter und Saturn. Anlässlich der speziellen Planetenkonstellation besuchte Horizonte eine Aargauer Sternwarte. Über den Blick in die Sterne lesen Sie nächste Woche an dieser Stelle.