10.11.2022

Vom 12. bis 19. November läuft wieder die Aktion Angelforce – dieses Jahr mit noch mehr Teilnehmern
Mit der jungen Kraft der Engel

Von Christian Breitschmid

  • Die Aktion Angelforce bringt seit Jahren Kinder und Jugendliche dazu, sich als vorweihnachtliche Engel für die Gemeinschaft zu engagieren.
  • Selbst in den Coronajahren brach das Interesse der jungen Aktivisten nicht ab.
  • Dieses Jahr erreicht die Teilnehmerzahl bereits wieder den Stand von vor Corona; allein im Aargau beteiligen sich 200 Kinder und Jugendliche in zwölf Gruppen.

Die Projektidee ist auch bei der diesjährigen, bereits 16. Durchführung der Aktion Angelforce noch so aktuell und nachhaltig wie beim ersten Mal. Auf der Website der kirchlichen Jugendfachstellen, die Angelforce ins Leben gerufen haben, steht: «Während der angelforce-Woche engagieren sich Jugendliche in ihrer Umgebung und fördern so die Gemeinschaft. Die Aktionen werden partizipativ mit den Jugendlichen geplant, so dass sich diese aktiv daran beteiligen und ihre Talente einsetzen können. Dabei sollen die Aktionen den Teilnehmenden Spass machen und lebendig sein.» Die Angelforcewoche findet dieses Jahr statt vom 12.-19. November.

Diese Voraussetzungen sind auch heuer wieder gegeben. Nicht weniger als 900 Kinder und Jugendliche haben sich aus der ganzen Deutschschweiz in selbst organisierten Aktionsgruppen zur Teilnahme an Angelforce 2022 angemeldet. 200 davon allein aus dem Kanton Aargau. In zwölf Gruppen über den ganzen Kanton verteilt, sorgen diese Jugendlichen dafür, dass unter dem Motto «Natürlich! Beflügle deine Mitmenschen!» eine Aktion stattfindet, die anderen Menschen eine Freude bereitet, sie entlastet oder unterstützt, einen Beitrag leistet zum kulturellen Austausch oder etwas dazu beiträgt, Natur und Umwelt zu schützen.

Viel Engagement im Aargau

Da sind zum Beispiel die drei Gruppen aus dem Fricktal, die sich an der Aktion «Weichnachten im Schuhkarton» beteiligen. Es braucht nämlich nicht mehr als einen Schuhkarton, um darin ein Geschenk zu überreichen, das für einen anderen Menschen wertvoll ist. Gerade wenn es um lebensnotwendige Güter geht, erleben die Jugendlichen beim Sammeln von Nahrungs- und Materialspenden, wieviel man in einen Schuhkarton packen kann und wie sehr ein solches Geschenk die Menschen beglückt, die in Armut leben oder mit nichts als dem nackten Leben in die Schweiz geflüchtet sind.

In Endingen basteln und verschenken die Jugendlichen Lichter. Das Projekt «Licht schenken» gibt es, seit es die Aktion Angelforce gibt. Auch in anderen Kantonen ist dieses Projekt sehr beliebt, da es einfach perfekt in die dunkle Jahreszeit passt und ein schönes Zeichen setzt für den bevorstehenden Advent und für Weihnachten. Auch Selbstgebackenes wird alle Jahre wieder angeboten; der Phantasie und Kreativität sind dabei keinerlei Grenzen gesetzt. Eine Gruppe aus Baden geht diesbezüglich voll mit der Zeit und verschenkt in diesem Jahr gesunde, selber produzierte Müesliriegel.

Die traurigen Auswüchse des Zeitgeistes haben eine Gruppe aus der Jugendarbeit Aarburg auf die Idee gebracht, in der Angelforcewoche Abfall zu sammeln und daraus ein Kunstwerk zu gestalten. Die fertige Plastik, die der Gesellschaft einen Spiegel vorhält, dabei aber auch zeigt, dass aus etwas Hässlichem oder Ungesundem dennoch etwas Schönes, Nachhaltiges werden kann, wird am 19. November, ca. um 13.30 Uhr, im Rahmen eines Oberstufenanlasses im Pfarreizentrum Guthirt in Aarburg ausgestellt. Detaillierte Angaben werden vor dem Anlass auf der Website der Pfarreien Aarburg-Rothrist veröffentlicht.

Mehr Teilnehmer als Kappen

Remo Meister von der Fachstelle Jugend und junge Erwachsene der Aargauer Landeskirche zeigt sich sehr erfreut über das hohe Interesse an der Aktionswoche: «Aus der ganzen Deutschschweiz sind Gruppen angemeldet. Dieses Jahr sind auch neue Gruppen aus Deutschfreiburg und dem Thurgau dabei. Vorher waren es vor allem Teilnehmer aus den Kantonen Solothurn und Aargau. Aber heuer sind viele Gruppen überhaupt zum ersten Mal dabei, und das freut uns gewaltig. Corona hat unserer Aktion ja nicht gerade gut getan. Aufgrund der Teilnehmerzahlen der letzten beiden Jahre haben wir dieses Jahr nur 700 Angelforcekappen bestellt. Jetzt sind aber schon 900 Jugendliche angemeldet! Zum Glück haben wir noch genug Kappen aus Restbeständen, die wir aus allen Kantonen zusammentragen können. So bekommen wirklich alle auch dieses Jahr ihre Kappe.»

Die typischen farbigen Wollmützen mit dem Angelforcelogo auf der Stirn sind im Laufe der Jahre zum regelrechten Sammelobjekt für die teilnehmenden Jugendlichen geworden. Weil man aber auch bei der Produktion dieses Accessoires auf Nachhaltigkeit achtet, wollen die Veranstalter nun nicht einfach à fonds perdu noch einmal nachproduzieren lassen für diese Saison. Aber für das kommende Jahr sind sie vorgewarnt: Jugendliches Engagement für einen guten Zweck lässt sich von einer blöden Viruskrankheit vielleicht mal kurz etwas bremsen, aber aufhalten lässt sich die Kraft der Engel durch nichts und niemanden.

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