11.12.2023

Platz für Soziokultur im Pastoralraum Siggenthal

Von Susanne Siebenhaar, Fachstelle Diakonie

  • Der Pastoralraum Siggenthal hat die Fachverantwortung für Diakonie, Soziales und Gemeinschafts­bildung mit zusätzlichen Stellenprozenten neu organisiert.
  • Der Fokus liegt auf Soziokultur.
  • In diesem Bereich nimmt Brigitte Wyden Soziales und Gemeinschaftsbildendes an die Hand und bringt Menschen zusammen.


Brigitte Wyden leitet im Pastoralraum Siggenthal seit drei Jahren den Bereich Soziokultur und erklärt gerne, was dieser Begriff alles beinhaltet: Soziales und Gemeinschaftsbildendes zu fördern, gehört ebenso dazu, wie die Vernetzung voranzutreiben und dabei Menschen und Gruppen in der Pfarrei, aber auch in Siggenthal kennenzulernen. Dort, wo Personen und Gruppen gemeinsame Bedürfnisse haben, dort, wo es einen Konsens gibt, kann man gemeinsam etwas auf die Beine stellen.

Ein bunter Strauss an Veranstaltungen

Als Kontaktperson und Präses zum Frauenbund Obersiggenthal erfuhr Brigitte Wyden an einer Vorstandssitzung, dass der Frauenbund vor dem Aus stand. Die Mitglieder wurden immer älter, die Vorstandsmitglieder wollten ihre Ämter langsam abgeben und es fehlte an allen Ecken und Enden. Brigitte Wyden begleitete den Frauenbund Obersiggenthal bei der Planung einer neuen Zukunft. So entstand ein bunter Strauss an Veranstaltungen.

Das 100-Jahr-Jubiläum der Frauengemeinschaft Obersiggenthal war der Wendepunkt: Von da an konnte die Gemeinschaft wieder wachsen. | Foto: zvg

Ein Höhepunkt war der Anlass «FraueZEIT» im Jahr 2019 zum 100-Jahr-Jubiläum des Frauenbunds. Das Pfarrhaus Kirchdorf in Obersiggenthal war an diesem Tag erfüllt von Kreativität und Lebensfreude. Es gab Yoga, Poetry Slam, heilende Kräuter, inspirierende Ansprachen, Begegnungen und Gespräche. «Wenn der Frauenbund so ist, trete ich gerne (wieder) ein!», sagten sich viele Frauen aus der Region. Der Frauenbund konnte wieder wachsen und sich langsam erneuern.

Die Altersspanne der Mitglieder umfasst nun 23 bis 92 Jahre. Mitglieder und Vorstand lancierten neue Aktivitäten wie die Kleidertauschbörse oder Gesprächsrunden. Das Jahresprogramm mit vielen Angeboten erscheint jährlich mit neuen Kursen und Veranstaltungen. Zudem entwickelte der Vorstand eine eigene Website für den Frauenbund.

Sie steht auch ans Mischpult

Die Freiwilligenarbeit macht es möglich, dass so viel Neues entstehen kann. Wie ist es möglich, in so kurzer Zeit eine Gruppe neu aufzustellen und neue Mitglieder zu finden? Kann Soziokultur zaubern? Brigitte Wyden lacht und meint dazu, dass es wenig mit Zauberei zu tun habe. Vielmehr sei ihre Intention darauf gerichtet, zuzuhören, Bedürfnisse wahrzunehmen, Türen zu öffnen und Verbindungen herzustellen. Wyden übt ihre Profession mit Herzblut und Sorgfalt aus und ist Teil des Ganzen. «Manchmal braucht es den Impuls für einen ersten Schritt. Eine erste Sitzung, die ich einberufe. Einen runden Tisch, an dem die Bedürfnisse aller Beteiligten geklärt werden können.»

Serie Diakonie: Soziokultur in Siggenthal

Die Fachstelle Diakonie der Katholischen Landeskirche Aargau setzt sich dafür ein, dass Solidarität in der Kirche gelebt und praktiziert wird. Mit einer Artikelserie zur Diakonie macht sie das diakonische Schaffen in der Kirche, in Vereinen und sozialen Institutionen sichtbar. | www.kathaargau.ch/diakonie

Der Auftrag von Brigitte Wyden umfasst viele verschiedene Projekte, mit verschiedenen Inhalten und Zielgruppen. Ihre Tätigkeiten und Rollen sind daher sehr unterschiedlich und für das Umfeld nicht immer einfach zu verstehen. Nebst den vielen Moderationsaufgaben in Gesprächen trifft man Brigitte Wyden auch einmal am Lichtmischpult an. Die Veranstaltung «Wiehnachtsspiel Untersiggenthal» wird seit 25 Jahren mit vielen Kinder und einem riesigen Engagement auf die Bühne gebracht. Im letzten Jahr stand das Projekt aus verschiedenen Gründen auf der Kippe. Wyden setzte sich auch hier tatkräftig ein, um das Kulturgut «Wiehnachtsspiel» zu stützen. Sie erweiterte den Kreis zu einem ökumenischen Projekt, um die Finanzen zu stabilisieren. «Es ist mir wichtig, dass gute Dinge wie dieses Weihnachtsspiel erhalten bleiben. Und wenn jemand am Mischpult fehlt, dann versuche ich, dort einzuspringen.»

Gemeinschaft ist zentral

Gefragt nach einem Wunsch für die Zukunft, überlegt Wyden nicht lange: «Die Gemeinschaft ist zentral, und die Soziokultur hat einen Platz. Das gelingt und ist schön.» Der Zusammenhalt, die Stärkung und Unterstützung sind auch gegen innen, im Team und in den kirchlichen Gremien wichtig. Den Fokus auf das zu legen, was guttut, was Freude macht, dort, wo Ressourcen vorhanden sind und der Weg gemeinsam begangen werden kann. «Da berufe ich gerne eine erste Sitzung ein.»

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