25.07.2022

Tag 7 im Pilgerbericht der Juseso Fricktal

Von Simon Hohler

Mit grosser Vorfreude starten wir in den Tag, denn die heutige spirituelle Variante, so liest und hört man, soll die schönste Etappe des Camino Portugues sein. Ein idealer Startpunkt ist das Kloster Armenteira, eine ehemalige Zisterzienserabtei auf einer bewaldeten Anhöhe. Nach dem Transfer mit dem Taxi nehmen wir uns die Zeit, einen Blick in die alte Klosteranlage zu werfen. Leider ist so früh morgens die Kirche noch verschlossen. So machen wir uns zügig auf den Weg, denn uns erwartet eine Wegstrecke von 24 Kilometern.

Zunächst führt uns ein schmaler Pfad durch einen schönen, dichten Wald einem rauschenden Bach entlang. Immer wieder gibt es Ruinen alter Mühlen aus dem frühen Mittelalter zu entdecken. Im Tal angekommen, wechselt die Natur abrupt. Der Weg führt uns zwar weiter dem Bach entlang, aber nun durch typisch mediterrane Vegetation, vorbei an Weinreben und Wiesen.

Viele Kilometer später erreichen wir eine Kapelle. Ein freundlicher Mann lädt uns ein, einen Moment zu verweilen. Er ist Deutscher und heisst Stefan. Zusammen mit seiner Frau Eli gestaltet er täglich kurze Impulse für die Pilger in der Kapelle. Die zwei Lieder, die sie vortragen, sind sehr bewegend. Mit dem Song «He Knows Your Name» schaffen es die beiden, uns Gesprächsstoff für die noch vor uns liegenden elf Kilometer mit auf den Weg zu geben. Es hat sehr gut getan!

Wir durchqueren die ersten Vororte von Vilanova de Arousa und können das Meer bereits riechen. Wenig später führt uns der Weg direkt am herrlichen Sandstrand vorbei. Gegen 17 Uhr erreichen wir das Hostel im kleinen Hafenstädtchen. Beim Nachtessen sind wir uns alle einig: Das war die schönste Etappe. Die Stimmung in der Gruppe ist gut und wir freuen uns auf den nächsten Tag, denn dann erreichen wir Santiago de Compostela.