07.04.2024

Erstkommunion in Muri
«Vertrau mir, ich bin da»

Von Eva Meienberg

  • 43 Kinder haben in der Pfarrei Muri am Sonntag, 7. April, ihre Erstkommunion gefeiert.
  • Die Erstkommunikantinnen und Erstkommunikanten standen ganz im Zentrum der Feier und durften sie selbst mitgestalten.
  • Ayla und Moritz erzählen im Interview, dass sie sehr nervös waren und was sie dagegen unternommen haben.

«Noch zwei Minuten», sagt Irena Bobas. 43 Erstkommunion-Kinder warten vor der Pfarrkirche Muri gespannt auf den Einzug. Die Katechetin und ihre Kollegin Andrea Huwyler haben die gespannte Schar während langer Zeit auf den grossen Auftritt vorbereitete. Nun ist es soweit: Feierlich ziehen die Kinder in ihren weissen Kleidern in die Kirche ein. Sie ist bis auf den letzten Platz besetzt.

Die Geschichte von Petrus

Die Erstkommunikantinnen und Erstkommunikanten warten am 7. April 2024 vor der Pfarrkirche Muri auf den Einzug. | Foto: Eva Meienberg

Pfarreiseelsorgerin Jessica Zemp begrüsst die vielen Familien zusammen mit einigen Erstkommunikantinnen und Erstkommunikanten in verschiedenen Sprachen. «Vertrau mir, ich bin da» ist das Thema dieser Erstkommunion. Die Geschichte von Petrus, die Jessica Zemp als Evangelium vorliest, macht deutlich, worum es geht: Petrus gerät mit anderen Jüngern auf dem See Genezareth in einen Sturm. Die verängstigten Fischer werden vom Wind hin und her geschleudert und verlieren die Kontrolle über ihr Boot. Plötzlich machen sie eine Gestalt aus, die über dem Wasser schwebt. Sie fürchten sich vor dem vermeintlichen Seegeist.

Ayla und Moritz erzählen von ihrem grossen Tag

Ayla Fischer freut sich auf die Familienfeier an ihrer Erstkommunion. | Foto: Eva Meienberg

Die Erstkommunikantin Ayla Fischer erzählt, wie nervös sie war, besonders wegen des Vorlesens der Fürbitte, die sie gemeinsam im Religionsunterricht vorbereitet hatten. Ayla hat für die Kinder um Gottes Hilfe gebeten, die krank und arm sind und die nicht in die Schule gehen können. Gegen die Nervosität habe sie immer wieder tief durchgeatmet, aber genützt hätte es nicht viel. Die Blumen für ihr Haarkränzchen hat sie selbst auslesen dürfen. Ihre Wahl fiel auf lachsfarbene Röschen.

Moritz Frei hat die Fürbitte so gut lesen geübt, dass er sie auswendig kann. | Foto: Eva Meienberg

Der Erstkommunikant Moritz Frey berichtet, dass die Vorbereitungen für die Erstkommunion seit Beginn der dritten Klasse dauerten. Dabei hätten sie viele Lieder geübt und über die Bedeutung der Erstkommunion gesprochen. Moritz hat während der Messe auch eine Fürbitte vorgelesen, die er aber auswendig kann, was er beweist, indem er sie vorträgt. Er sei deswegen so nervös gewesen, dass er kaum geschlafen habe. Als er die Hostie empfangen habe, habe er versucht mit Gott zu sprechen. Das habe – so glaube er – gut funktioniert.

Vertrauen ist schön und schwierig

Dann gibt sich Jesus seinen Jüngern zu erkennen. «Habt Vertrauen, ich bin es doch», sagt er den erschreckten Männern im Boot. Petrus will sich bei Jesus in Sicherheit bringen und geht übers Wasser zu ihm. Als ein erneuter Windstoss den Apostel trifft, packt ihn sofort wieder die Angst und er fällt ins Wasser. Zum Glück zieht Jesus den Unglücklichen rasch aus den Wellen.

Jessica Zemp dreht sich für die Predigt zu den Kindern, die im Chorraum der Kirche auf Stühlen sitzen. Sie spricht über Vertrauen, das ein schönes, aber auch schwieriges Gefühl sei, weil wir nie im Vornherein wissen können, wie es am Ende herauskommt. Die Kinder hätten das schon oft erlebt etwa bei einem Gewitter, bei einer Prüfung oder bei einer Krankheit. Im Leben werde es viele Situationen geben, die Angst machen, sagt die Pfarreiseelsorgerin den Kindern. Aber sie könnten immer darauf vertrauen – auch in den schwierigsten Momenten – dass Jesus für sie da sei, so wie in der Geschichte mit Petrus.

Ein unvergesslicher Tag

Nun ist der Moment gekommen, in dem die Kinder zum ersten Mal die Heilige Kommunion empfangen dürfen. In zwei Reihen stehen sie im Kirchenschiff zwischen den Sitzbänken inmitten ihrer Eltern, Geschwister, Grosseltern, Götti, Gotti und Freunde vor dem Altar, wo sie von Pfarrer Julius Dsouza die Kommunion empfangen werden. Die Mädchen und Buben bekommen auch ein gesegnetes Holzkreuz, das sie immer an diesen Tag erinnern soll. Auch die Lieder der Klosterspatzen Muri, das Orgelspiel, die festliche Dekoration und die vielen Fotos, die an diesem Tag geschossen werden, machen diesen Tag unvergesslich.

Nach der Messe stehen die Kinder auf der Treppe vor der Kirche. Irena Bobas ordnet die freudig zappelnden Kinder, die nun zu ihren Eltern wollen, fürs Gruppenfoto. Die Katechetin ist zufrieden mit der Feier. Die strahlenden Kindergesichter und die vielen schönen Rückmeldungen der Eltern machten die Erstkommunion für sie zu einem gelungenen Ereignis, erzählt sie später am Apéro, zu dem alle eingeladen sind.

Auch Pfarreiseelsorgerin Jessica Zemp ist sichtlich zufrieden nach der Messe. Bei der Gestaltung der Feier sei ihr wichtig gewesen, dass die Kinder spürten, wie nahe ihnen Jesus sei. Dass die Kinder beim Empfangen der Kommunion einen bewussten Moment hätten, in dem sie wissen, dass Jesus ihnen jetzt begegne.

Fototermin

Fototermin mit Fotografin, damit der Tag sicher nie vergessen geht. | Foto: Eva Meienberg
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