01.10.2015

Blick gen Rom

Von Anne Burgmer

Seit bekannt wurde, dass der Vatikan einen Fragebogen zum Thema Ehe und Familie in alle Ortskirchen verschickt, sind fast zwei Jahre vergangen. Diese weltweite Einbeziehung der Katholiken war der Startschuss für einen Diskussionsprozess, der am kommenden Sonntag, 4. Oktober 2015 in die nächste Runde geht.

Viel ist seitdem zum Thema berichtet worden. Wenn Sie während der Synode einen Blick gen Rom werfen und vorher einen Überblick über das Thema haben wollen, sind die folgenden Links vielleicht hilfreich.

Konkrete Beteiligung der Basis

Im Frühjahr 2014 präsentieren die Schweizer Bischöfe die Ergebnisse der Umfrage zur Partnerschafts-, Ehe- und Familienpastoral der katholischen Kirche, an der sich rund 25 000 Personen beteiligten.

Die Ergebnisse bezeichnet der Bischof von Sankt Gallen und damalige Vorsitzende der Schweizerischen Bischofskonferenz, Markus Büchel, als Paukenschlag für den Vatikan.

Nach der III. Ausserordentlichen Synode lancierten die Schweizer Bischöfe auf der Grundlage der Lineamenta (Dokument siehe unten) in der ganzen Schweiz Synodengespräche, die rege Beteiligung erfuhren.

Die «heissen Eisen»

Als «heisse Eisen» werden immer wieder die Frage nach dem Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen oder dem Umgang mit Homosexuellen Menschen und deren Beziehungen bezeichnet. Dass sich an der Haltung der Kirche in letzterem Themenbereich grundlegend etwas ändert scheint eher unwahrscheinlich. Die Haltung der Kirche zu den wiederverheiratet Geschiedenen allerdings könnte durchaus Anpassungen erfahren, wobei die Einschätzungen und Meinungen das ganze Spektrum abdecken.

Schweizer Vertreter und Forderungen

An der Ausserordentlichen Synode im Jahr 2014 war Markus Büchel, Bischof von Sankt Gallen in seiner Funktion als Vorsitzender der Schweizer Bischofskonferenz (SBK). An der kommenden Synode wird Markus Büchel nicht teilnehmen. Die Schweizer Bischöfe haben entschieden,  den Bischof von Sitten, Jean-Marie Lovey, nach Rom zu schicken. Dieser ist aufgrund einiger Aussagen nicht unumstritten.

Die Originaldokumente in deutscher Sprache

  • Relatio Synodi (das «Ergebnispapier» der III. Ausserordentlichen Synode 2014)
  • Lineamenta (der mit Fragen ergänzte Text, der in die Ortskirchen geschickt wurde)
  • Instrumentum Laboris (Das Arbeitsinstrument für die XIV. Ordentliche Synode; in diesen flossen die Beobachtungen und Reaktionen auf die vorangegangen Texte mit ein)

Einschätzungen zu Text und Synode

Einen kurzen Überblick über den Inhalt des Insturmentum laboris finden Sie hier.

Das Papier wurde unterschiedlich bewertet. Eva-Maria Faber, Rektorin und Ordentliche Professorin für Dogmatik und Fundamentaltheologie an der Theologischen Hochschule Chur, bezeichnet es als «schillernden Text».

Gewohnt gute Gedanken zur Familiensynode formuliert Altabt Martin Werlen.

 

 

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