14.09.2022

Kirchenpflegewahlen 2022 – vielleicht auch eine Aufgabe für Sie?
«Ich tue das für unsere Zukunft»

Von Christian Breitschmid

  • Im Vorfeld der kirchenbehördlichen Gesamterneuerungswahlen im Herbst 2022 wirbt Horizonte in loser Folge für das Engagement als Kirchenpfleger.
  • Viele Kirchgemeinden haben grosse Mühe, geeignete Kandidaten für dieses gemeinnützige Amt zu finden.
  • Gipf-Oberfrick hat Glück. Mónica Suter stellt sich dieser Herausforderung.

Normalerweise würde man vor politischen Wahlen keinen einzelnen Kandidaten herauspflücken und in der Zeitung portraitieren. Im Rahmen der Beitragsreihe zu den kirchenbehördlichen Gesamterneuerungswahlen diesen Herbst ist die Vorstellung von Mónica Suter-Blanco hingegen keine plumpe Wahlwerbung, sondern vielmehr ein Aufruf an alle Kirchensteuerzahler, sich dieselben Überlegungen zu machen, die sich die engagierte Hausfrau und Mutter aus Gipf-Oberfrick gemacht hat, bevor sie aus Überzeugung ja sagte zur Kandidatur für die Kirchenpflege.

Zu einer Kampfwahl scheint es allerdings in ihrer Pfarrei nicht zu kommen, da sie auch gleichzeitig die einzige Person ist, die sich für den freien Sitz zur Verfügung gestellt hat.

Schlagende Argumente

Broschüre der Landeskirche

Die Römisch-Katholische Kirche im Aargau erläutert in ihrer neuen Broschüre «Eine starke Basis für eine starke Kirche» gut nachvollziehbar die verschiedenen Aufgaben einer Kirchenpflege. Die Broschüre lässt sich direkt von der Website der Landeskirche runterladen oder auch in gedruckter Form über die Mailadresse landeskirche@kathaargau.ch bestellen.

Als verheiratete Frau mit zwei kleinen Kindern von vier und sieben Jahren, einem Haus mit Garten und einer Katze, die ebenfalls umsorgt sein will, hat Mónica Suter alle Hände voll zu tun. «Mutter sein ist wie ein Beruf», sagt die 40-Jährige mit einem Hochschulabschluss in Tourismusbetriebswirtschaft. «Eltern zu sein überhaupt ist eine grosse Herausforderung. Wir sind verantwortlich dafür, unseren Kindern gute Vorbilder zu sein. Wenn wir etwas nicht richtig machen, dann haben sie später einmal Probleme, wenn sie es auch falsch machen.»

Aus dieser Überzeugung heraus hat sich Suter denn auch dazu entschlossen, für den frei gewordenen Sitz in der Kirchenpflege von Gipf-Oberfrick zu kandidieren: «Ich tue das für unsere Kinder und damit auch für die Zukunft unserer Kirche.» So wie sie für ihren Mann und für ihre Kinder da sei, ihnen ein Heim schaffe, worin sie sich geborgen und daheim fühlten, so sehe sie auch ihre Aufgabe als Personalverantwortliche in der Kirchenpflege, wenn sie denn gewählt werde. «Es ist wichtig, sich um die Leute zu kümmern, die für die Kirche arbeiten. Sie sind das Fundament dieser Organisation. Wenn sie gesund sind und es ihnen gut geht, dann kann es auch der Kirche gut gehen. Das ist genau so wie in einer Familie.»

Schlagende Nonnen

Dass sie sich einmal so für die katholische Kirche einsetzen würde, hätte sie vor ihrer Heirat vor zwölf Jahren nicht gedacht. Damals lebte sie noch in Mexico City, wo sie auch geboren und aufgewachsen war. «Ich besuchte als Kind eine katholische Schule. Was ich da lernte, war, dass die Kirche korrupt ist und dass man von den Nonnen geschlagen wird, wenn man einen Fehler macht.» Sie sei aber trotzdem immer gerne zur Kirche gegangen, weil sie sich da geborgen gefühlt habe und nicht nur Gott nahe, sondern auch allen Menschen, denen sie sich verbunden fühle; wie etwa ihrem Vater, der vor acht Jahren gestorben ist.

Stefan, ihr Mann, habe der Kirche schon immer nahe gestanden. Mit ihm und durch ihre beiden Kinder habe auch sie ihre Religiosität wiederentdeckt. «Nicht so sehr die Kirche als Institution», betont sie, «sondern vielmehr als Philosophie und als Gemeinschaft, die uns lehrt, was Gott von uns will und wie wir uns als Menschen verhalten sollen.» In dieser positiven Haltung stellt sie sich nun der neuen Herausforderung.


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